«

»

Van Groover / Back To The Shop & Back From The Shop – CD-Review

Anfang September 2023 brachte das Trio Van Groover die digitale EP Back From The Shop auf den Markt.
Ein Jahr später legt das Trio mit dem Album "Back To The Shop & Back From The Shop" nach.
Ja, richtig gelesen. Die vorliegende Platte enthält die bereits erschienene EP "Back From The Shop".
Ergänzt werden die bereits veröffentlichten vier Nummern durch fünf neue Tracks. Diese sind "Hill Willy’s Chop Shop", "Silverback", "Kolbenfresser", "Potmodel" sowie "Big Dog".
Das Album erscheint als CD und LP. Das Vinyl hat eine andere Song-Abfolge.
Bei Noisolution erfahren wir unter anderem: »[…] Ihr druckvoller Lifesound wird gepaart mit einer energiereichen Lifeshow. Mitreißend, roh und sympathisch, mit einem Tropfen Humor, die auf Artworks, Plakaten, in Instagram Stories und Musik Videos zu spüren ist. […] 2023 Folgte die digitale "Back From The Shop" EP […], die nun von "Back To The Shop" fortgeführt und zusammen als Vinyl und CD veröffentlicht wird. […]«

Als Album-Intro ist das Stück "Hill Willy’s Chop Shop" eine Zusammenfassung der Instandsetzungen, Reparaturen am Van von Van Groover. Am Ende meint der Willy: »[…] You’re ready to go, man, to hit the road. […]«
Zu Beginn von "Double Wide" wird der nach dem Dreh des Zündschlüssels blubbernde Achtzylinder gestartet und ab geht die Chose mit einem knackigen Rock à la Von Groover. Die Vocals kommen etwas gerappt rüber. Schon rollt der Van Groover-Express mit viel Energie, Gitarren-Solo und bärenstarken Drums sowie Bass über den Asphalt.
In "The Bandit" »[…] klauen sie Burger […]« und diese Nummer ist sogar noch einen Tick härter als der vorherige Song. Wow! Hier regiert die Van Groover-Power mit viel Gitarren-Riffing und als Einlage mit einer beachtlichen Temposteigerung.
Herrlich, wie melodiös uns der Bass-T-Tietöner in das Lied "A-38" einführt und dann lässt es das Trio von der Taktung her etwas gemächlicher angehen. Man zieht etwas an der Handbremse und mit einer famosen Phase hat dieses Stück auch etwas von einer Ballade. Langsamer, ja, aber immer noch mit der schieren Power des Van Groover-Stoner Rock. Klasse!
Auch das letzte Stück "The Grizz" der seinerzeit erschienen "Back From The Shop"-Veröffentlichung wirbelt ganz schon viel Wüsten-Staub auf. Auch hier flechtet man einen ruhigen Teil ein, in dem der Text als Spoken Words abgeliefert wird.

Abgesehen vom ersten Track beginnen mit "Silverback" die Kompositionen von "Back To The Shop".
Aus dem Nichts kommt ein klasse Steven-Drumming immer näher und der "Silverback" schließt nahtlos dort an, wo "The Grizz" aufgehört hat. Das Stoner Rock-Gaspedal wird ordentlich durchgetreten und hinter dem Van Groover-Van wirbelt so viel trockene Erde auf, dass man in den Rückspiegeln nichts mehr erkennen kann. Highlight!
Das Gitarren-Riffing ist beeindruckend variabel. Da brauchen sich die Leute vor den Lautsprechern nur den "Kolbenfresser" anzuhören. In diesem Track gibt es wohl das schönste Intermezzo der relaxten Art. Herrlich, wie sich die Combo am Riemen reißt und jetzt einen Teil des Stücks als luftige Ballade präsentiert. Klar, dann geht es wieder mit aller wohltemperierten Härte bis zum Schluss der Nummer weiter.
Vom Intro, das im Blues verankert ist, lässt sich nicht vermuten, was dann abgeht. "Hastings New Pot Model" ist ein irrer Zwölftakter, der seine Wurzeln im Stoner Rock hat. Wow! Zur Verstärkung des Blues-Feelings hören wir auch noch eine Harp. Wer hat denn das Mississippi-Saxofon gespielt? Passt perfekt! Respekt!
Das Album endet so, wie uns "Double Wide" in den Van einsteigen ließ. Ungebeugt, immer noch von schierer Energie geleitet, macht uns Van Groover mit dem abschließenden "Big Dog", Tempowechsel inbegriffen,  große Freude.

Van Groovers "Back To The Shop & Back From The Shop"-Bündel ist eine schwergewichtige Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Van Groover:

Steven (Drums)
Jan (guitar)
Bass-T (bass, vocals)

Tracklist "Back To The Shop & Back From The Shop":

  1. Hill Willy’s Chop Shop
  2. Double Wide
  3. The Bandit
  4. A-38
  5. The Grizz
  6. Silverback
  7. Kolbenfresser
  8. Hastings New Pot Model
  9. Big Dog

Gesamtspielzeit: 41:00, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Kieran White

    Tut mir leid und ich will den netten Autoren der Rezi nicht verärgern..
    Ich hab mir das Teil bei yt angehört. Derart langweilige, belanglose und einfach nervige Musik habe ich schon lange nicht mehr gehört.
    Liegt daran, dass ich halt meist 60er bis Frühachtziger Mucke höre.
    Wenn ich diese ganzen Empfehlungen hier in RT zu aktuellem Rock höre, hab ich stets den Eindruck,Janis Joplin,Wayne Kramer, Bob Hite oder Gary Thain müssten wütend im Grabe rotieren, da irgendwie in einem Blitz rausschmeißen und derart einfallslosen Musikern wie * leider heute längst nicht nur* hier die Gitarren entreißen.

    Aus Hesswn kommen die? Da kamen auch die Petards her. Welch ein universumsgrosser Qualitätsunterschied.
    Da haue ich mir lieber erstmal "PET Arts" von den Petards rein.
    Das ist wenigstens einfach starke Musik.
    Rockmusik,RIP.

    1. Joachim 'Joe' Brookes

      Hallo Kieran,
      vielen dank für deinen Kommentar. Verärgert bin in in keiner Weise. Es ist gut, wenn es unterschiedliche Meinungen zur Musik gibt. Ist wie bei der Kunst, die sich in Bilxdern ausdrückt. Gefällt einem oder eben nicht.
      Joe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>