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Auf der Vanesa Harbek-Website wird sie auch als »The Argentinian Blues Queen« bezeichnet.
In ihrer Biografie ist zu lesen, dass sie »[…] a degree in Music, Teaching and Composition at UCA -Argentine Catholic University […]« hat.
Des Weiteren wäre Blues wohl etwas zu schmalspurig für die musikalische Bandbreite der Künstlerin, denn neben dem 12-Takter werden noch Soul, Rhythm And Blues, Swing, Tango, Jazz, Rock’n’Roll sowie Latin gelistet.
Abgesehen von der Gitarre spielt sie auch Trompete und außerdem hat sie in unterschiedlichen Ländern wie zum Beispiel ihrem Heimatland, Mexiko, Chile oder Polen »[…] Guitar Clinics […]« veranstaltet.
Die Liste der Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern kann sich ebenfalls sehen lassen. So fallen in diesem Bereich Namen wie Krissy Matthews, Igor Prado, BJ Stolle, Sugar Blue oder die Vargas Blues Band. Seit Juni 2017 lebt Vanesa Harbek auch in Berlin.
Veröffentlichungen sind "No Es Simple Vivir", "En Vivo En Munrock" (DVD) und unter Vanesa Harbek Jazz "Sophisticated Lady".
Als die Vanesa Harbek Blues Band gegen 21:15 Uhr ihr Konzert begann, war die Blues-Konzert-Saison 2019 im blues, Rhede offiziell eröffnet.
Schlagzeuger Tomek Dominik und Bass-Mann Lukasz Gorczyca unterlegten das von Freddie King stammende "Hide Away" mit einem locker-entspannten Groove über dem die Frontfrau überzeugend ihre ersten Gitarrentöne von sich gab. Zwischendrin knüpfte sie ein spannend intoniertes "Peter Gunn" von Henry Mancini ein. Die Nummer kam in einer ziemlich ausführlichen Ausgabe daher und Vanesa Harbek setzte ein deutliches Solo-Ausrufezeichen.
Das Gefieder des "Rooster Blues" trug die Farbe Rot und tanzte sinnbildlich im Power-Rock’n’Roll-Format über die Bühne. Klasse Performance!
Die Protagonistin verfügte über kaum Bodenpersonal in Form eines Pedalboards. Ihr Sound wurde einzig und alleine vom beseelten Feeling geprägt. So setzte sie auch die funkige Seite ihres Blues bestens in Szene, verbunden mit einem sehr gerne gesehenen Besuch im Publikum.
Vor dem Blues Rock stand bei "Some Things Got A Hold" ein Gänsehaut erzeugendes a cappella-Intro der Bandleader, das seine dramatische Wirkung durch einige instrumentale Intermezzi erhielt. Danach nahm der Blues Rock seine Fahrt auf.
Vom Bandoneon zur Gitarre … Vanesa Harbek & Co. zelebrierten den Tango. Astor Piazzollas "Vuelvo Al Sur" bildete die Basis für eine herzerweichende Interpretation, die Tango sowie 12-Takter in eine wunderschöne Verbindung brachte. Tomek Dominik verstärkte die Atmosphäre durch den Einsatz von Jazzbesen. Vanesa Harbek beeindruckte auch als Sängerin, die nicht nur mit englischen Texten sondern auch in ihrer Muttersprache – mit einem anderen Timbre – voll überzeugte.
Im zweiten Teil des Gigs offerierte das Trio diese lateinamerikanische Leidenschaft in einem Eigengewächs namens "Vaneska Tango". Beide Lieder gehörten zu den Höhepunkten des Auftritts. Die Vanesa Harbek Blues Band verdeutlichte, dass der emotionale Tanz und der Zwölftakter gute Bekannte waren.
In einer heavy Funk-Blues Rock-Version – inklusive einer Frage-Antwort-Einlage mit Lukasz Gorczyca – sorgte man mit Howlin' Wolfs "Killing Floor" für Stimmung in der gut gewärmten blues-Stube und beim allseits bekannten "Going Down" konnte man für sich mitsingen. Vielleicht wäre an dieser Stelle eine solche Aufforderung an das Publikum angebracht gewesen.
Wer dachte denn gleich an Santana, wenn es um "Oye Como Va" ging?
Vanesa Harbek gab den Zuschauern viel eher eine Vorstellung davon, wo das Stück seine Wurzeln hat. Durch eine Funk-Unterlage ausgeschmückt, reduzierte man das Tito Puente-Stück auf das Wesentliche. Mit einem expressiven Gitarren-Jazz-Alleingang sowie knallhart geslapptem Basssolo versehen, gingen am Ende des Liedes beide Daumen hoch.
Nicht nur "Hit The Road Jack" sang Vanesa Harbek mit einem besonderen vokalen Timing. Am Ende sorgte auch ihre Stevie Ray Vaughans "Pride And Joy"-Lesung für die von den Zuschauern geforderte Zugabe in Form von "Proud Mary". Der Vollgas-Teil wirkte wie ein lautstarker Tsunami im blues, Rhede.
Die Vanesa Harbek Blues Band hatte den Blues, allerdings gestaltete sich der musikalische Horizont deutlich weiter. Ja, neben dem 12-Takter passten auch Tango und Jazz bestens ins Konzertgefüge. Bei der qualitativ hochwertigen Musik hinkte die Spielzeit des Gigs leider hinterher.
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 01. Februar 2019 wird Khalif Walin' Walter im blues, Rhede spielen.
Line-up Vanesa Harbek Blues Band:
Vanesa Harbek (vocals, guitar)
Lukasz Gorczyca (bass)
Tomek Dominik (drums)
- Lukasz Gorczyca (bass)
- Tomek Dominik (drums)
- André Knoch
- Vanesa Harbek
- Tomek Dominiks Jazzbesen-Einsatz
- Lukasz Gorczycas Bass-Fundament
- Dynamik
- sinnlich
- Frage-Antwort
- sympathisch
- Hingabe
- Groove
- beim Publikum
- Blues Rock
- wild
- Vielen Dank!
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