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Vanesa Harbek / Visiones – CD-Review

Wird 2022 zum Vanesa Harbek-Jahr?
Anfang Januar 2022 brachte die »[…] Queen of Latin Blues […]« "Visiones" auf den Markt.
Damit ist ein Nachfolger für das 2020 erschienene Album "High Heels Tango" gefunden.

Folgendes geht unter anderem aus der Pressemitteilung hervor:
»[…] Für Harbek ist "Visiones" eine Herzensangelegenheit. Nicht nur, weil die seit 2016 in Berlin lebende Musikerin und Malerin mit diesem Album nun auch Europa endgültig erobern will, sondern auch, weil es das bisher persönlichste Werk der 43jährigen Argentinierin geworden ist. In 12 Songs, die sie teils auf englisch, teils auf spanisch singt, nimmt Vanesa Harbek die Hörer mit auf eine musikalische Reise durch ihr Leben und ihre Seele, und drückt sich dabei nicht nur musikalisch, sondern auch visuell aus, denn zu jedem Titel auf dem Album existiert auch Gemälde der südamerikanischen Künstlerin, die nebenbei erwähnt, ihre Werke auch in einer Berliner Galerie ausstellt. […]«

Erschienen ist "Visiones" auf Martin Engeliens Label A1 Records.
Er war bei der vorliegenden Platte auch für die Produktion, das Engineering, Mixing sowie Mastering zuständig.
Neben Martin Engelien am Bass sind die weiteren Mitmusiker Tastenmann Thomas Hufschmidt, Berni Bovens am Schlagzeug und Percussion-Trommler Pitti Hecht (auch Scorpions).

Vanesa Harbek hat Visionen, die von einem "Positive Day" bis hin zu "Boring Days" reichen.
Die beiden Lieder bilden die Song-Stützen von "Visiones". Bereits den Album-Starter durchzieht ein ureigenes Vanesa Harbek Latin-Flair. Herrlich, wie die Nummer swingt und groovt. Schon hier ist gute Laune angesagt, besonders, wenn die Protagonistin einen ersten Augenblick ihrer Saiten-Künste serviert.
Am Ende der Tracklist haben wir es mit "Boring Days" zu tun. Wow! Der Blues Rock entfaltet seine Knospe zu einer knackig-groovenden Blüte. Von Beginn an nimmt man flockig-locker Fahrt auf. Das feurige Gitarren-Solo setzt einen gekonnten Kontrast dazu. Eine solche Nummer ist mindestens Motivation für die Fußwippe.

Neben Liedern in englischer Sprache gesungen, gibt es auf dem Album fünf Titel, bei denen sich Vanesa Harbek des Spanischen bedient.
Dabei kommt "Te Extraño Buenos Aires" besondere Bedeutung zu, denn hier »[…] erzählt Vanesa Harbek […] wie sie Argentinien verlassen hat, um in Deutschland ein neues Leben anzufangen, dabei aber immer ihre Heimat im Herzen trägt. […]«

Latin-Musik ist angesagt. Mit einer unzweifelhaften Kompetenz verwöhnt uns die Künstlerin gemeinsam mit ihren versierten Musikern. Da passt – wie an allen anderen Stellen der fast zweiundfünfzig Minuten – einfach alles zusammen. Auch hier ist der Groove nur ein Highlight. Allerdings sollte man sich diese Nummer durchaus öfter gönnen und ihrem anmutigen Gesang sowie der zwischendrin eingestreuten akustischen Gitarre lauschen. Super!
Was die Song-Credits angeht, verfügt "Vuelvo Al Sur" über ein Alleinstellungsmerkmal, denn er ist der einzige nicht von Vanesa Harbek komponierte Track. Vielmehr ist es Astor Piazzolla, der ein Gedicht von Fernando Solanas vertonte. Auch hier ist die Musikerin in ihrem Element, denn dieses Lied ist von ihrer höchst emotionalen Stimme geprägt. Überhaupt strömt dieses Stück eine unglaubliche Atmosphäre aus. Highlight!
Endlich ist es soweit. Seit dem ersten Live-Termin mit der argentinischen Künstlerin bei einem Konzert Anfang Februar 2019 hat das Warten nun ein Ende, denn Vanesa Harbek greift beim schwebenden "Muriendo Un Poco Çada Día" zur Trompete. Einfach nur faszinierende, dieser verträumte Trompeten-Sound, phasenweise fast aus dem Nirgendwo. Auch bei dieser Nummer ist Gänsehaut sozusagen als Doppeldecker angesagt. Highlight!
Ganz nahe bei den Leuten vor den Lautsprechern ist die Band, bei dem nicht nur an dieser Stelle Pitti Hecht eine besondere Rolle zukommt, wenn "Noches De Soledad" eine abermals sehr persönliche Stimmung weiter gibt.

Wie in der Vergangenheit ist Vanesa Harbek eng mit den Blues verbunden.
Ob als rockende Variante oder im balladesken Umfeld überzeugt die Musikerin in allen Belangen. Ihre wandlungsreiche Stimme und ihre fantasievollen Soli schöpft sie mit einer großen Kelle aus ihrem Fass der Ideen.
Vanesa Harbeks Mitmusiker spielen auf einem ganz hohen Niveau. Die musikalische Spannweite muss man erst einmal überzeugend darstellen. Hats off!

Schon Anfang 2022 haben wir einen strahlenden Stern am Musik-Himmel.
Das farbenfrohe Booklet reflektiert die Vielfalt der Musik einer Vanesa Harbek.
Blues, Latin und Tango sind ihr Ding.
Mit dem begeisternden "Visiones" wird die argentinische Künstlerin definitiv viele neue aufgeschlossene Fans hinzu gewinnen können.
Vielen Dank für dieses Album, Vanesa!
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Vanesa Harbek:

Vanesa Harbek (vocals, guitars, trumpet)
Martin Engelien (bass)
Thomas Hufschmidt (keyboards)
Berni Bovens (drums)
Pitti Hecht (percussion)

Tracklist "Visiones":

  1. Positive Day
  2. Te Extraño Buenos Aires
  3. It’s Crazy
  4. Muriendo Un Poco Çada Día
  5. Feeling So Bad
  6. Hell In Paradise
  7. Tal Vez Mañana
  8. Trying
  9. Vuelo Al Sur
  10. Many Years
  11. Noches De Soledad
  12. Boring Days

Gesamtspielzeit: 51:55, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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