In der Konzertankündigung von der Butze by Falko lesen wir unter anderem: »[…] Vanja Sky ist Kroatiens Antwort auf Sheryl Crow und Norah Jones. Rasanter kann sich eine künstlerische Laufbahn kaum entwickeln. Fünf Jahre, nachdem sie das Gitarrenspiel erlernt hatte, nahm Vanja mit namhaften Künstlern der internationalen Bluesszene ihr Debütalbum auf. Mit Woman Named Trouble erschien nun das Nachfolgewerk. Jetzt ist es an der Zeit für die Veröffentlichung ihres brandneuen Albums Reborn. Vanja begann im Alter von 19 Jahren Gitarre zu spielen, inspiriert durch den abendlichen Besuch einer Live-Musik Veranstaltung in der Nähe ihrer Heimatstadt Buzet. […] Vanja Sky wurde zu der Entdeckung und Senkrechtstarterin der Szene und ist inzwischen schon längst kein Geheimtipp mehr. Die bisherigen Höhepunkte ihrer Blitzkarriere umfasst unter anderen die enge Zusammenarbeit mit Größen wie Bernard Allison und Mike Zito, sowohl ihr in den Bessie-Blues-Studios in Stantonville, Tennessee, der Werkstätte des Grammy-prämierten Produzenten Jim Gaines, aufgenommenes Debütalbum "Bad Penny", gefolgt vom zweiten, deutlich rockigeren Album "Woman Named Trouble" […]«.
Zum eineinhalbstündigen Vanja Sky-Konzert in der Butze by Falko, Tönisvorst, lässt sich das Folgende berichten: Eines stand nach dem Gig in der Butze by Falko fest. Vanja Sky und ihre Band begeisterte das zahlreich erschienene Publikum. Es gab wohl keine Person, die sich unzufrieden auf den Weg nach Hause begab. Vor dem Merchandise-Stand versammelten sich viele Leute, die aus einem reichhaltigen Angebot aus Tonträgern, diversen T-Shirts, Trinkbechern, Feuerzeugen oder Halsketten wählen konnten.
Für Freude sorgten Songs aus den bisher veröffentlichten Alben "Bad Penny", "Woman Named Trouble" sowie "Reborn". Alleine die Auswahl der Lieder bot ein Highlight nach dem anderen. So konnten sich die anwesenden Leute vor der Bühne an "Rock’n’Roll Train" als Opener, "Devil Woman", "Voodoo Mama", "Trouble Maker", "Can You Hear Life Knocking?", "Hit Me With The Blues", "Rusty Fingers" oder "Shadow Play" erfreuen.
Als die Band die Bühne betrat, wurde klassische Musik vom Band eingespielt. Eine solcher Auftakt erzeugte schon Gänsehaut und dann heizte das Quartett die Location mit der ersten Nummer ordentlich ein.
Vanja Sky ist ein großer Fan von Rory Gallagher. Folglich war es fast schon selbstverständlich, dass Stücke des Iren wie "Bad Penny", "I Take What I Want" beziehungsweise "Shadow Play" auf der Tagesordnung standen. Nicht nur bei diesen drei Tracks konnte man die Interpretations-Handschrift der Protagonistin nachvollziehen.
Vanja Sky beeindruckte durch ihren emotionalen Gesang und einem sensiblen wie wuchtigen Gitarren-Spiel, bei dem sie auch das Bottleneck einsetzte. Bei ihr zog sich ein gekonntes Riffing wie ein roter Faden durch ihre Performance auf den sechs Saiten ihrer Arbeitsgräte. Bei der hinreißenden Ballade "Run Away" eröffnete sie den Song solo und begleiteten ihren Gesang auf der akustischen Gitarre. Guenter Haas klinkte sich mit sehnsüchtigen Bottleneck-Klängen ein und dann nahm diese Nummer richtig Fahrt auf. Zwischendrin glänzten Vanja Sky und Guenter Haas durch einen herrlichen Southern Rock-Twin-Sound. Klasse! Teilweise hatten die Gitarren der Bandleaderin Pause und sie sang dann mit einer expressiven Körpersprache. Toll! Sie nutzte den Platz auf der Bühne und besuchte zeitweise den Bassisten beziehungsweise den Gitarristen.
Ein ums andere Mal zog Guenter Haas die Aufmerksamkeit des Publikums durch beeindruckende Fretboard-Fahrten auf sich. Die hatten eine sehr hohe Qualität und auch in längeren Exkursen auf den sechs Saiten sorgte er für Begeisterung. Von Fantasie und Ideenreichtum angespornt, waren seine – phasenweise auch psychedelischen – Wanderungen über das Griffbrett von Vielseitigkeit geprägt. Einmal gesellte er sich während eines Solos zum Publikum. Er hatte den Blues im Blut und zitierte in einem Alleingang Led Zeppelins "Whole Lotta Love". Unter eigenem Namen veröffentlichte er die Alben "Tales Of A Broken Planet" sowie "Famous People".
Artjom Feldtser, auch aktiv in der Band Stone Water, brachte die dicken Saiten mächtig in Schwingungen und war, ähnlich wie Vanja Sky, oft unterwegs. Artjom Feldtser sorgte für einen druckvollen Sound, den man teilweise bis in die Magengrube spürte. Bass & Drums erzeugten bei "Crossroads Of Life" einen geradezu heftigen Druck. Vanja Sky hatte in dieser von der Psychedelic geprägten Nummer das Bottleneck aktiviert, verließ dann die Bühne und im Trio rockte man das Stück in vielerlei Klangfarben. Passend zur Ballade "Hit Me With The Blues" zupfte Artjom Feldtser ein entspanntes Solo. Er sowie Guenter Haas sangen prächtige Backing Vocals. Beide Daumen hoch!
Schlagzeuger Hannes Hoffmann war der Meister der Beats und Grooves. Was er dem Publikum an rhythmischen Finessen bot, hatte XXL-Format. In den flotten Liedern flogen seine Drumsticks förmlich über die Felle und Becken. Super!
Neben Interpretationen von Rory Gallagher-Songs, griff die Combo mit "To Love Somebody" von den Bee Gees, bei Ten Years Afters "I’d Love To Change The World" sowie "Louie Louie" (als Zugabe), in die Coversong-Kiste. Bevor es in die Vollen ging, eröffnete man letztgenannten Track durch eine infizierende Reggae-Einlage und man verabschiedete sich, nicht ohne einen letzten Solo-Gruß von Guenter Haas, von einem begeisterten Publikum.
Die neunzig Minuten Vanja Sky & Co.-Konzert prägten Power, Emotionen, Melancholie, Sehnsucht und Hingabe.
Vanja Sky und ihre drei Mitmusiker zeigten sich in bestechender Form.
Ein Erfolg auf ganzer Linie.
Hats off, Artjom, Guenter, Hannes und Vanja!
RockTimes bedankt sich bei Jens Baeseler und Christoph Wefers für den Platz auf der Gästeliste.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Vanja Sky:
Vanja Sky (vocals, guitar, acoustic guitar)
Guenter Haas (lead guitar, backing vocals)
Artjom Feldtser (bass)
Hannes Hoffmann (drums)
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