Und noch einmal eine tolle Kompilation aus dem Hause Koko Mojo Records, dem Label mit dem besonderen Händchen für den Rhythm & Blues vergangener Tage. Und so hat auch das Thema Raumfahrt Einzug gehalten in dieses musikalische Umfeld, "Sputnik Dance, Wild Sounds From The Space Age", so heißt es hier, und der Schwerpunkt scheint dabei besonders auf die Beteiligung von Afro-Amerikanern gelegt worden zu sein, wie den Fotos in der aufklappbaren Hülle zu entnehmen ist. Und so ist dieses Album auch Major Robert H. Lawrence Jr. gewidmet, einer der Vielen, die zu Tode kamen durch einen Absturz mit einem der allseits gefürchteten F-104 Starfighter. Auch hier in der Nähe ging so manch' ein Flugzeug des Typs zu Boden.
Musikalisch gibt das Thema auch eine Menge her, Songs über Sputniks, Satelliten, Raumschiffe, Astronauten, fliegende Untertassen, Raketen, Radioaktivität oder Außerirdische. Ganz akribisch hat man achtundzwanzig Songs zusammengetragen, von Interpreten, die fast niemand kennt. Oder? The Equadors, The Raven, Danny Overbea, Bob Roubian, Winifred Atwell And Her Piano – na, wer ruft jetzt laut »hier«??? Aber dafür kann die Kompilation auch mit solchen Acts wie Bo Diddley oder Hank Ballard And The Midnighters aufwarten, die wohl einzig wirklich Bekannten…
Aber alles das muss nicht dazu führen, dass uns hier ein Kuriositätenkabinett vor Augen, oder vor Ohren, geführt wird, denn neben einigen mitunter sicher skurrilen Songs gibt es jede Menge Ernsthaftigkeit zu hören.
1957 war es, als der Sputnik 1 als erster künstlicher Erdsatellit die Erdatmosphäre verließ und die Sowjetunion das Zeitalter der Raumfahrt einleitete. The Equadors leiten begleitend dazu diese Platte ein, ein klassischer R&B-Titel jener Tage, beschwingt und voller fröhlichen Elans, »yeah, do the Sputnik« ,,,, so wird zum Tanz aufgefordert.
Zumeist sind die Nummern in diesem Stil gestrickt. Ausnahmen stellen lediglich solche Titel wie "Into Orbit" (#4), "Moon Baby" (#6), "Gonna Get Me A Satellite" (#19), "Radioactive Mama" (#20), "Take Me To Your Leader" (#24) oder "Rocking On The Moon To-Night" (#28) dar, hier hört man eher Rock’n’Roll und Blues.
Dann gibt es aber noch die Exoten wie "Marty On the Planet Mars, Pt. 1" (#10), "Space Time" (#11), "The Flying Saucer, Pt. 1" (#14), "U.F.O. (Men From Mars)" (#22) oder den "Spaceship Boogie" (#23), Lieder, die das Ganze ein wenig durch den Kakao zogen auf die Art Humor, wie er in den späten Fünfzigern oder Anfang der Sechziger üblich war.
Mithin eine bunte Mischung zwischen Unterhaltung und Humor, wie auch immer gestrickt, es macht Spaß!
Tracklist "Sputnik Dance, Wild Sounds From The Space Age":
- The Ecuadors – Sputnik Dance
- Vernon Green & The Medallions – Rocket Ship
- Willie 'Moon Man' Echols – Satellite Stroll
- Johnny Acey – I Go Into Orbit
- Paul Perryman – Satellite Fever, Asiatic Flu
- Bo Diddley – Moon Baby
- Les Missiles – Space Ship
- The Raven – Hole In The Middle Of The Moon
- The Drivers – Mr. Astronaut
- Marty – Marty On The Planet Mars, Pt. 1
- Danny Overbea – Space Time
- The Cues – Destination 2165
- Jimmie Haskell – Weightless Blues
- Buchanan & Goodman – The Flying Saucer, Pt. 1
- Hank Ballard & The Midnighters – The Float
- Jesse Belvin – My Satellite
- The Teen-Clefs – There Goes Sputnik
- Bob Roubian – Rocket To The Moon
- Little Ernest Turner – Gonna Get Me A Satellite
- Sheldon Allman – Radioactive Mama
- Big John – Astronote Blues
- Syd Lawrence – U.F.O. (Men From Mars)
- Winifred Atwell And Her Piano – Spaceship Boogie
- Timmy Rogers – Take Me To Your Leader
- Merv Griffin – The Screamin' Meemies From Planet X
- The Jive Five – People From Another World
- Little Randolph aka Madame Queen – Satellite Love
- Big Charles Green – Rocking On The Moon To-Night
Gesamtspielzeit: 70:18; Erscheinungsjahr: 2019
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