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Vibravoid / Vibrations From The Cosmic Void – CD-Review

Vibravoid - Vibrations From The Cosmic Void

Vibravoid werden mir langsam unheimlich … die letzte CD Mushroom Mantras hatte ich im November 2017 und nun fliegen mir gleich zwei silberne Scheiben ins Haus (ein Studio-Silberling und ein Live-Mitschnitt vom diesjährigen Rheinkraut-Festival). Ist ja fast wie bei einer UFO-Invasion.

"Vibrations From The Cosmic Void" nennt sich der aktuelle, im Mai 2018 erscheinende Tonträger, den es übrigens auch in verschiedenen (natürlich farbigen) Vinyl-Varianten gibt.
Wen wundert es da noch, dass gleich der Opener (und quasi Titeltrack) "Vibrations From The Cosmic Void II" sehr spacig und abgefahren loslegt, ohne Countdown sofort abhebt und die Hörer sofort in einen bunten Klangkosmos entführt.
Die Zahl II im Titel deutet an, dass es sich hierbei um die Fortsetzung früher Aufnahmen der Band aus dem Jahr 1992 handelt.

Der zweite Track "The Modular System" ist etwas geradliniger ausgefallen, gleichzeitig mit deutlichem Verweis auf die 70er und zeitgemäß. Wieder einmal gelingt es Vibravoid mühelos, eine galaktische Brücke in die Vergangenheit zu öffnen und Jahrzehnte in einem fließenden Zeitstrahl zu vereinigen in ihren Kompositionen.

"Melodies Of The Stars" enthält dann wieder etwas mehr Geräusche und Effekte. Wie klingen Sterne? Es gab schon Versuche, ihre Töne darzustellen. Wer es nicht ganz so wissenschaftlich, sondern lieber musikalisch und abgefahren mag, kann hier der eigenen Fantasie freien Lauf lassen, sich Sterne oder Planeten (wenn dies mehr den persönlichen Vorlieben entspricht) dabei vorstellen, ihre Farben, ihre Schwingungen.

Wem die Sterne etwas zu noisig waren, kann sich mit "The Cosmic Playground" etwas entspannen. Es wird verträumter, harmonischer – vor meinem geistigen Auge tauchen wunderschöne farbenfrohe Nebel auf, von sanften kosmischen Schwingungen in Bewegung gesetzt. Meditative Klänge regen an zum Eins-Werden mit dem Universum… für zwanzig Minuten.

Auch das kurze finale Stück "Frequencies Of The Cosmos" bietet galaktische Geräusche, schließt damit die eigentliche Scheibe "Vibrations From The Cosmic Void" passend ab.

Doch es kommen noch zwei Bonus-Tracks. "Mirrorspace" macht seinem Namen Ehre und klingt nach spacigen Reflektionen, die immer wieder hin- und her geworfen werden, gefangen zwischen gegenüberliegenden Sternensystemen, von denen eins wie das Spiegelbild des anderen erscheint. Dies führt zu einem ellenlangen eher elektronisch angehauchten Stück.

"Milchstraße 14, Köln" – ja, der deutsche Begriff für unsere Galaxis. Und diese hat sogar eine Anschrift, vielleicht sogar ein Postfach? Okay, Spaß beiseite. Hier wird es zumindest zum Teil wieder psychedelischer.

Insgesamt gibt es hier knapp 70 Minuten, die keinen Fan enttäuschen sollten, sondern eher galaktisch gut gefallen müssten. Immer wieder verblüffend, was die Düsseldorfer aus dem Ärmel schütteln. Das müssen doch Außerirdische sein, die irgendwann mal am Rhein gelandet sind, oder? Auf jeden Fall sind sie irgendwie nicht von dieser Welt (Erde)… sondern Wesen, die »Music as experience not as melody« sehen.

P. S. Falls jemand noch im Besitz einer 3D-Brille aus den 80er Jahren ist, bei der ein Auge rot und das andere grün hinterlegt war, lohnt es sich bestimmt mal, damit das Backcover und die Rückseite des Booklets anzusehen. Wirkt ohne schon schräg, aber damit bestimmt erst recht…


Line-Up Vibravoid:

Christian Koch (Gesang, Gitarre)
Frank Matenaar (Perkussion, Schlagzeug)
Daria Treese (Orgel, Keyboard, Bass)

Tracklist "Vibrations From The Cosmic Void":

  1. Vibrations From The Cosmic Void II (2:49)
  2. The Modular System (4:55)
  3. Melodies Of The Stars (12:58)
  4. The Cosmic Playground (19:39)
  5. Frequencies Of The Cosmic (2:21)

Bonus Tracks:

  1. Mirrorspace (19:56)
  2. Milchstrasse 14, Köln (6:50)

Gesamtspielzeit.: 69:18, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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Mail: andrea(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. monny

    welch wunderbares und wunderschönes (coloured vinyl) Scheibchen. In jeder Hinsicht packend und abwechselungsreich.Alle Facetten der Voids werden bedient.Obige Rezenssion geht in Ordnung

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