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Volster / Arise – CD-Review

Volster / Arise - CD-Review

Wie ihr alle wisst, ist Schweden in Sachen Rockmusik schon lange kein Geheimtipp mehr. Ob Prog Rock, Mittelalterrock, Metal, düsterer Doom usw, um nur einige zu nennen – es kommen regelmäßig tolle Alben und Bands zu uns rüber, und in Sachen Melodic Rock tut sich hier ebenfalls einiges. Eine CD hab ich jetzt hier liegen und bin ganz fasziniert davon.

Volster heißt die Formation, kommt aus Schweden und legt nach "Perfect Storm" ihren zweiten Longplayer "Aries" vor.
Mit "Revolution" zeigt die Band gleich wo es langgeht. Nämlich geradeaus Richtung Hard Rock mit all seinen Facetten und ohne dass es aufgesetzt oder gecovert klingt. Spielfreude und Frische quillt aus den Boxen; und eine Stimme, die wie eine Mischung aus Gene Simmons, Steve Lee und David Coverdale klingt.

Die Band besteht eigentlich nur aus dem Songwriter-Duo Ulf Andersson an der Gitarre und Henrik Lundberg am Bass. Leider gibt es keine Information, wer noch an den Aufnahmen beteiligt war. So gehe ich davon aus, dass die beiden alle Instrumente selber eingespielt haben. Es gibt nur einen Hinweis, dass Andreas Lagerin an der Gitarre und Matthias Eriksson an den Drums am Video beteiligt waren.

Kräftige, schwere Riffs leiten den Song ein, die schwermütige Grundstimmung bleibt erhalten, bis der positive Gesangstil ein Gegengewicht entgegensteuert. Dadurch bleibt "Aries" homogen und die Gegensätze gehen in die Waagrechte und verschmelzen innerlich.

Ein Hauch Limp Bizkit stellt sich ein bei "Hanging On";  eine balladeske Hymne im Sinne der ganzen Hair Metalszene: gefühlsvoller Liedteil, kräftiger Refrain und ein starkes Gitarrensolo. Dies ist die bekannte Formel. Weiter geht es mit "Come Undone" und da kommen mir gleich die späteren Whitesnake in den Sinn. Richtig fetzig. "Turn The Tide", "End Of The World" und "Gravity" stehen hier in nichts nach. Feiner fetziger Melodic Rock.

Ohne Vorwarnung prescht "I Wish" hervor. Ohne Zweifel steht hier ganz eindeutig Rush Pate. Schon die ersten Akkorde mit der leicht angezerrten Gitarre und die Synthie-Melodie klingen vertraut, aber nicht abgekupfert! Schön auch wieder die Stimme von Ulf Andersson, der sich ganz der Materie anpasst. Eine Zeitreise (wie es in diesem Song heißt: »How I wish –  i can fly«) durch die Rush-Sphäre. Von "Fly By Night" bis "Moving Pictures" wurde hier in den 5:30 Minuten alles Gute hinein projiziert. Wirklich, ganz großes Kino.
Was soll da noch folgen?

Na klar, eine Ballade. Und was für eine!!! "Follow Me" geht gleich unter die Haut, da folge ich gerne und halte mein imaginäres Feuerzeug in die Luft. Sehr gefühlsvoll mit musikalischem Können und einem Gespür für Melodie beweist hier Volster 100%tig, dass sie momentan zu dem Besten gehören.

Es geht zum Endspurt über, "Sing Of The Time" und "Highroad To Nowhere" sind solider Hard Rock. Da stell ich mich jetzt schon auf Endstimmung ein. Aber ich habe nicht mit "Till The End Of Time" gerechnet. Eine Wahnsinns Midtempo-Nummer mit dem Geist von Journey, Boston, Aerosmith und Konsorten. Diese Nummer wäre früher in jeder Rockdisko (damals gab es sie ja noch!) gelaufen und ich hätte bestimmt mein nicht mehr ganz vorhandenes langes Haupthaar im Rhythmus mitgeschwungen.

Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie viel Gespür und Liebe das Duo für dieses Genre in sich aufgesogen hat und es in ihrer Musik widerspiegeln kann. Eine sehr gute Mischung aus American und British Melodic Hard Rock, mit einem Hauch von Prog. Diese Band hätte es verdient, größere Beachtung zu bekommen. Mit diesem Album haben sie eine gute Basis gelegt.

Jammern auf höchsten Niveau:
Es wäre anzumerken, die farbliche Gestaltung des Textes zum Hintergrund ist nicht gerade ideal. So kann man die ersten zwei Titel nur schwer lesen. Obwohl die Gestaltung des Covers richtig gut gelungen ist, da hat Rob Hakemo gute Arbeit geleistet. Für den sehr guten Sound war Thomas 'Plec' Johannsen zuständig, der "Arise" in The Panic Room Studios (Night Flight Orchestra, Alter Ego, Armageddon) aufgenommen hat.


Line Up:

Ulf Anderson (vocals, guitars)
Hendrik Lundberg (bass)

Guests (Video only?):
Andreas Lagerin (guitar)
Mattias Eriksson (drums)

Tracklist Arise:

  1. Revolution
  2. Arise
  3. Haging On
  4. Come Undone
  5. Turn The Tide
  6. End Of The World
  7. Gravity
  8. I wish
  9. Follow To You
  10. Sign Of The Times
  11. Highroad To Nowhere
  12. Till The End Of Time

Gesamtspielzeit: 53:31, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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