Wir erhielten heute eine Nachricht, die an Traurigkeit nicht zu überbieten ist: Unser langjähriger Kollege und Freund Jürgen Bauerochse ist am 7. Januar 2023 nach langer Krankheit verstorben. Am 1. April diesen Jahres wäre er 67 Jahre alt geworden.
Jürgen gehörte zu den RockTimes-Urgesteinen. Als das Magazin im Jahr 2003 gegründet wurde, waren wir natürlich immer auf der Suche nach 'Musikverrückten', die nicht nur ein gutes musikalisches Wissen sondern auch Freude am Schreiben haben. Davon hörte auch Eckhard 'Wallbreaker' Gallus, von Live Recording, der mit Jürgen befreundet war. Eckhard war es, der den Kontakt zwischen uns und Jürgen herstellte. Ein sehr langes Telefonat und der Funke war sofort übergesprungen. Wir wussten von Anfang an, dass wir auf einer Wellenlänge sind.
Jürgen outete sich während seiner langjährigen Tätigkeit hier im Magazin als großer Blues-Fan und leidenschaftlicher Konzert-Besucher. Sein 'Wohnzimmer' war die Bluesgarage in Isernhagen. In seiner Vita sind unzählige Konzertberichte aus der Bluesgarage zu finden. Ich scherzte oft mit ihm: »Wenn man dich sucht, findet man dich mit Sicherheit in der Bluesgarage«.
Er lebte für die Musik. Wenn man mit ihm telefonierte, egal zu welcher Tageszeit, hörte man stets im Hintergrund Musik. Entweder war es eine CD für eine Besprechung oder es war ein Regalgriff. Und ich geb zu, ich habe oft mit ihm telefoniert, um mir den einen oder anderen Ratschlag von ihm zu holen oder einfach, um mein Herz auszuschütten, wenn mir die RockTimes-Arbeit wieder einmal über den Kopf gewachsen war.
Jürgen war immer der Besonnene, der Fels in der Brandung, die gute Seele. Wenn es mal im RockTimes-Gebälk krachte, was schließlich in jeder guten Familie vorkommt, dann war er es, der mit seiner ruhigen Art die Gemüter wieder besänftigen konnte.
Viele Jahre gehörte es zu einer schönen Tradition, dass sich die RockTimes-Gemeinde in Lippoldshausen getroffen hat. Hier bewies unser Jürgen sein Organisationstalent, denn er kümmerte sich immer um einen für möglichst alle passenden Termin, die Unterkunft und einen gut gefüllten Bier-Keller im Landgasthaus 'Zum Krug'.
Interessant ist auch, dass unser Jürgen sogar als Buch-Autor eine gute Figur machte. Im Jahr 2006 hatte Ulli sowohl die Ehre und auch das Vergnügen, eine Rezension über Jürgens Veröffentlichung 40 Jahre Beatclub Langelsheim verfassen zu dürfen. Wenn man das Buch liest, dann ist sofort klar, woher Jürgens Affinität zur Musik kommt.
Nun hat er für immer die Augen geschlossen. Wir werden Jürgen immer ein ehrenvolles Andenken bewahren und er wird stets ein Mitglied der RockTimes-Familie bleiben.
R.I.P. Jürgen, nun wirst du deinem geliebten Blues im Blueshimmel frönen!
5 Kommentare
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Jürgen aus Bonn
24. Januar 2023 um 12:37 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Bye, bye, brother by (first) name!
Tief betroffen habe ich von Jürgens Tod erfahren, war er es doch, der mich motiviert hat, als Gastschreiber für RockTimes tätig zu werden. Er vertrat gerade Ilka und Ulli, als ich aus einer Laune heraus im Jahr 2008 unangekündigt eine CD-Rezension an RockTimes einsandte. Diese wurde zwar nicht veröffentlicht, weil zu diesem Zeitpunkt bereits ein gestandener RockTimes-Redakteur eine entsprechende Rezension in Arbeit hatte, aber Jürgen gefiel mein Schreibstil, so dass er mich fragte, ob ich Lust und Laune hätte, weitere Beiträge für RockTimes zu schreiben. Hieraus entstand eine über acht Jahre dauernde Tätigkeit als Gastschreiber für RockTimes mit weit über 100 Beiträgen, während der ich immer mal wieder auch direkten, wenn auch ausschließlich über E-Mail laufenden Kontakt mit Jürgen hatte. Dabei stellten wir schnell fest, dass wir nicht nur einen gemeinsamen Vornamen tragen, sondern auch die Liebe zur gleichen Musik teilen.
Ilka hat – wie immer – die passenden Worte gefunden; dem ist nichts hinzuzufügen.
Bye, bye, Jürgen.
Jürgen aus Bonn
Wolfgang
19. Januar 2023 um 19:28 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Solche Nachrichten sind es, die betroffen und nachdenklich machen. Soweit hatte ich zwar keinen Kontakt zu Jürgen, doch ruft so etwas, wenn Freunde gehen, zu früh gehen, stets eigene, solche, Negativ-Erfahrungen wieder stark in den Fokus.
Wie es auch immer nach dem Tode aussehen wird, gewiss ist, dass Jürgen nicht mehr leidet. Schrecklich ist ein solcher Verlust stets für die Hinterbliebenen, die sicher viel Kraft brauchen, das zu verarbeiten…
Ich hoffe sehr, dass es Jürgen gut geht, dort, wo vielleicht nun seine Seele sein wird. Und ist er auch nicht mehr hier, sein Leben und sein Wirken werden immer bleiben, solange wir an ihn denken…., und ich kenne es, wenn man sich dabei ertappt, in bestimmten Situationen zu denken und es auszusprechen, was dann der Verstorbene gesagt oder gehandelt haben würde. So bleiben sie letztlich Alle bei uns….
Wolfgang
Michael 'Mike' Schröder
19. Januar 2023 um 6:33 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich werde dich vermissen Bluesbruder!!!
Eckhard B.
18. Januar 2023 um 15:15 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Rest in Peace, Jürgen!
Eckhard B. @ Hendrix-Fans.de
Manni
17. Januar 2023 um 8:27 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Oh je, eine sehr traurige Nachricht. Gute Reise, mein Freund.