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Wolf Counsel / Ironclad – CD-Review

Doom und kein Ende in Sicht??? Ja man könnte fast schon Parallelen zum Thrash sehen. Zur Zeit kriechen etliche Doom-Bands aus ihren Gruften, jeden Monat kommen etliche Neuerscheinungen in die Läden, so wie es noch bis vor ein, zwei Jahren beim Thrash der Fall war. Beim Thrash bekam man es mit dem 1000. Ripoff der immer gleichen Bands zu tun.

Aber zum Glück sind die Doomer nur zum Teil bestrebt altes nachzuäffen, bzw. es wird nicht immer nur nach den Altvorderen geschielt. Wer jetzt nicht weiß, dass ich damit eine ganz bestimmte Band aus Birmingham meine, hat von Doom sowieso keine Ahnung … und brauch auch gar nicht weiterlesen.

Die mir hier vorliegenden Schweizer  Wolf Counsel wabern mit "Ironclad" schon zum zweiten Mal  Full Length-technisch  durch die Botanik.
Witzigerweise stammen einige Mitglieder aus dem Poltergeist Umfeld. Womit sich der Kreis mit Thrash auch wieder geschlossen hat.
Okay, ihre erste Scheibe war mir bislang unbekannt. So kann ich hierüber nicht wirklich etwas sagen. Auf "Ironclad" regiert auf jeden Fall erstklassiger Doom, der Fans von Mirror Of Deception oder alten Grand Magus die Tränen in die Augen treiben dürfte.
Letztere  haben großen  Einfluss beim Titelsong, jener erinnert mich doch sehr an "Iron Will" der Schweden.
Aber auch die schon erwähnten Mirror Of Deception haben ihre übermächtigen Spuren bei den Eidgenossen hinterlassen. Gut, so einfach kommt man eben nicht um Deutschlands älteste Doom Band Drumherum.

Am meisten macht sich der Einfluss der Schwaben beim Sound bemerkbar. Die Gitarren tönen ziemlich ähnlich wie die eines gewissen Herrn Fopp. Auch die Melodiebögen sind aus einem ähnlichen Holz geschnitzt. Produktionstechnisch ist alles auf hohem Niveau angesiedelt. Alle Instrumente klingen so wie sie sollten und sind auch gut vernehmbar. Hier, im Doom, gibt es zum Glück keine Andy Sneap-Produktionen … noch nicht!
Aber hey, wenn man sich schon an anderen Bands, bewusst oder unbewusst, orientiert, dann an denen, die Meister ihres Faches sind.

Der größte Unterschied zu MoD  ist aber der Gesang. Bei Wolf Counsel heult (leidet) der Wolf doch geradliniger, nicht ganz so wackelig und durchgängig in englischer Sprache durch den Wald.
Anspieltipps sind  "Days Like Lost Dogs"  und "Wolf Mountain" (tolle Melodie) und für die restlichen Metal-Fans, die ihren Metal voll von Epic und Erhabenheit mögen, sollten mal in das Titellied reinhören.

Doomer sollten auf jeden Fall beide Lauscher Richtung Schweiz aufstellen. Eine tolle Scheibe, die zwar noch nicht zu 100% ihre eigene Duftmarke setzen kann, aber dennoch  verdammt Laune macht.
Wie schreiben Wolf Counsel so schön?
»Keep It Heavy! Keep It Slow! «
Yep, so und nicht anders. Doom or be Doomed!


Line-up: Wolf Counsel

Studio:
Ralf W. Garcia (bass, vocals)
Andreas Reinhart (guitars)
Reto Crola (drums)
Live:
Ralf W. Garcia – (bass, vocals)
Reto Crola (drums)
André Mathieu (guitars)
Ralph Huber  (guitars)

Trackliste "Ironclad"

  1. Pure as the Driven Snow
  2. Ironclad
  3. Shield Wall
  4. The Everlasting Ride
  5. Days Like Lost Dogs
  6. When Steel Rains
  7. Wolf Mountain

Gesamtspielzeit: 43:51 , Erscheinungsjahr 2016

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
Über mich
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Konzertberichte als Team mit Andrea
Mail: jens(at)rocktimes.de

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