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Wolves Of Saturn / The Deserts Echo And The Peyote Delusion – Digital-Review

"The Deserts Echo And The Peyote Delusion" ist die erste LP, die die Wolves Of Saturn Ende März 2023 veröffentlichten.
Noisolution schreibt dazu unter anderem: »[…] Inmitten einer weltweiten Pandemie flüchten sich die drei Mitglieder von Wolves Of Saturn in einem kleinen deutschen Dorf tief unter die Erde in einen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Was sich liest wie das Script einer dieser apocalyptischen Netflix Serien, ist die Startsituation für ein Album, das den Soundtrack zu eben solch einer liefern könnte. Dort unten, komplett abgeschnitten von der Außenwelt, umgeben von der massiven Stille des Erdreiches, beginnen sie die Arbeiten für ihr erstes Album. Über vier Monate hinweg entstehen Songs, werden Ideen verfeinert und schließlich in Eigenregie aufgenommen. Die Enge des Raums hinterlässt Spuren, die Sehnsucht nach Freiheit und Entfaltung wird ein elementarer Bestandteil der Songs. […]«

Die Wolves Of Saturn gehen gleich in die Vollen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn schon die Album-Eröffnung "Wolves Of Saturn" ist das längste Stück auf dem Album. Daran reicht keine andere Nummer. Das gut über zehn Minuten lange Stück ist wie ein Feuerwerk. "Wolves Of Saturn" ist mehr als nur ein guter Album-Auftakt. Beeindruckend, was das Trio an Feinheiten und Genre-Verschiebungen anbietet. Da wird phasenweise der Blues aufgerufen. Man widmet sich ausgiebig der Psychedelic, die vom Gitarristen Rich durch Wah Wah-Pedal-Einsatz an Schärfe gewinnt und nach einem luftigen Orgel-Intermezzo wird es bis zum Schluss des Tracks geradezu besinnlich. Bei aller instrumentalen Härte treibt das Stück seine Wurzeln in den harten Boden des Stoner Rock. Schon zu Beginn haben es die Leute vor den Lautsprechern mit einem Highlight zu tun.

Auf der anderen Seite der Tracklist präsentieren uns die Wolves Of Saturn "Enceladus". Der Songtitel macht Sinn, handelte es sich – nach Internet-Recherche – doch um einen der unzähligen Saturn-Monde. Nach feinem Kolki-Bass-Intro blickt die Orgel verhalten in den Rückspiegel der Musikgeschichte und dann greift die vorzüglich, mit Macht, aufspielende E-Gitarre ins Geschehen ein. Rich beeindruckt durch ein hohes Maß an Fantasie und so befindet sich dieses Stück – gerade auch wegen des bestechenden Endes – weit über dem Strich der Durchschnittlichkeit. Super!

Die Wolfes Of Saturn gestalten "Chile", ein Lied mit Gesang, abermals ziemlich abwechslungsreich. Die Stimme von Rich hat so ihre dynamischen Spitzen, allerdings ist da noch Luft nach oben vorhanden, auch wenn es zum Schluss hin um mehr oder weniger Spoken Words geht. Seine Gitarren-Künste beziehen ihre Anziehung aus einer anderen Quelle. Die Sechssaiter-Trips haben einen Wow-Effekt.

Rich hat eine Vorliebe für das Wah Wah-Pedal. Auch in "Eye Of The Buffalo" setzt er es gewinnbringend ein und mittendrin sorgt der Rhythmuswechsel hin zu einem klasse groovenden Part für einen Überraschungseffekt. Mit seinem Drumming setzt Schlagzeuger Steffen viele tolle Akzente.
"Escape To Mars" ist Stoner Rock mit Ekstase und Dramatik. Das Wechselspiel zwischen Orgel, abermals Retro gerichtet, sowie Gitarre ist klasse und so langsam fragt man sich, wo denn die Saxofon-Sounds vorkommen? Da bliebe jetzt nur noch "Fragile" übrig. Beim Warten auf das Holzblasinstrument kann erwähnt werden, dass hier der Gesang von Rich besser rüber kommt und diese Nummer wieder eine gelungene Mixtur aus vielen Zutaten ist. Sorry, aber ein Saxofon konnte nicht verortet werden. Oder es kommt sozusagen undercover, also ziemlich verfremdet, vor.

Gitarrist Rich, der Überflieger. Toll!
Bassist Kolki sorgt an unsichtbaren Fäden dafür, dass die einzelnen Stück Bodenhaftung behalten. Klasse!
Schlagzeuger Steffen beeindruckt durch ein äußerst flexibles Drumming. Super!
"The Deserts Echo And The Peyote Delusion" von den Wolves Of Saturn ist eine rundum gelungene Angelegenheit in Sachen Stoner Rock, Psychedelic Rock und der Würzung von Space Rock sowie einer Prise Blues.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Wolves Of Saturn:

Rich (guitar, organ, synthesizer, vocals)
Steffen (drums, saxophone)
Kolki (bass)

Tracklist "The Deserts Echo And The Peyote Delusion":

  1. Wolves Of Saturn
  2. Eye Of The Buffalo
  3. Escape To Mars
  4. Chile
  5. Fragile
  6. Enceladus

Gesamtspielzeit: 44:29, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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