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Zaine Griff / The Visitor – CD-Review

Zaine Griff / The Visitor

Nanu, ist das eine mir bisher nicht bekannte Platte von David Bowie???
Nein, es ist der am 4.Oktober 1957 in Auckland, Neuseeland geborene Musiker Zaine Griff, der mich so sehr an den Kollegen erinnert.

In den Siebzigern war er, zu Hause in Neuseeland, unter anderem in der Band Human Instinct als Bassist unter dem Namen Glenn Mikkelson aktiv. Etwa 1975 verließ er die Heimat in Richtung Großbritannien und wurde dort Teil der New Wave-Szene. Auch bei den Kinks bediente er kurzzeitig den Bass.

1979 startete er schließlich seine Solo-Karriere und arbeitete mit dem Komponisten Hans Zimmer und dem Schlagzeuger von Ultravox zusammen.
Eigene Alben erschienen 1980 ("Ashes And Diamonds") und 1982 ("Figures"). Während der Arbeiten für sein erstes Soloalbum kam es zum Kontakt zu David Bowie, und das hat dann wohl auch Spuren hinterlassen.

Doch 1984 kehrte der Musiker nach Neuseeland zurück, 2010 erschien dort seine dritte Platte. "The Visitor" ist nun die vierte Veröffentlichung. Diese stammt aus dem Jahre 2013 und wurde mit neuseeländischen Musikern eingespielt, nun wird sie auch dem europäischen Markt zugänglich gemacht und das ist auch gut so.
Denn der Sound der Scheibe ist wirklich sehr zugänglich und voller wunderbarer Harmonie. Angefangen vom recht emotionalen sowie einfühlsamen und manchmal ganz zarten Gesang über die schönen melodischen Kompositionen bis hin zu den durchdachten Arrangements, die voller Sorgfalt stecken und dazu verführen, sich ganz fallen zu lassen in dieses Klangmeer, in dem es ganz viele subtile und feinfühlige Nuancen zu entdecken gibt: Ob es das Cello ist, das für Akzente sorgt oder Instrumente überhaupt ganz gezielt – im Einklang mit dem Ganzen, für kurze Momente nach vorn geholt werden – sei es ein perlendes Piano oder der ganz zarte Background-Chor.

Die Musik ist von durchgehender hoher Qualität und so hat jeder Song seine besondere Stärke. Was bleibt, ist die subjektive Vorliebe für bestimmte Stücke.  So gefällt mir zum Beispiel gleich der erste Track mit dieser dezent bedrohlich wirkenden Cello-Einleitung sehr gut, eine erzeugte Stimmung, die aber schon bald in eine luftig-leichte wechselt, ein erstklassiger Pop-Song, den ich gern ganz oben in den Charts sehen möchte.
Aber auch das mystische "Infatuation" nimmt mich gefangen in seiner Atmosphäre, die durch diesen Reggae-Rhythmus einen fröhlichen Gegenpart erhält. Das wäre ein ideales Lied für Grace Jones!
"No On Loved Me Like That" ist einer meiner weiteren Favoriten, weil es so ein betörendes, laszives Feeling inne hat.

Wie einleitend geäußert, so kann ich nur wiederholen, dass der Geist David Bowies angenehm durch die Musik schwebt, ohne dass es Plagiate wären, Griff hat durchaus seinen eigenen Sound geschaffen.


Line-up Zaine Griff:

Zaine Griff (vocals, backing vocals, acoustic guitars)
Eddie Rayner (all synthetic keyboards, bass, Steinway, Wurlitzer, Fender Rhodes)
Sebastian Lloyd (guitar)
Michael Barker (drums and percussion)
Terry Cumiskey (backing vocals)
Emily Giles (cello)

Tracklist "The Visitor":

  1. Thunder In Your Eyes (4:19)
  2. Devil Or Angel (4:31)
  3. Infatuation (3:54)
  4. Room In Your Heart (4:17)
  5. Only One You (3:51)
  6. Rhythm Of Love (3:02)
  7. No On Loved Me Like That (3:48)
  8. Body And Soul (3:23)
  9. Heaven And Hell (3:41)
  10. Cry (3:52)
  11. You Took My Breathe Away (3:48)
  12. The Visitor (3:21)

Gesamtspielzeit: 44:52, Erscheinungsjahr: 2013 (2017)

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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