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Zed Mitchell & Band – Konzertbericht, 16.11.2018, blues, Rhede

Das Zed Mitchell-Konzert im blues, Rhede war ein Streifzug durch so einige Alben-Veröffentlichungen.
2018 erschien Wow. Außerdem gab es Kostproben aus zum Beispiel Autumn In Berlin, "Springtime In Paris", "Winter In Amsterdam" oder "Summer In L.A.". Einige Lieder aus den genannten Platten sind auch auf Game Is Over enthalten.
In der Rezension zum Album aus dem Jahr 2018 hieß es am Schluss: »[…] "Wow" macht richtig Spaß und ist Balsam für die Ohren. Zwölf Songs beleuchten den Blues aus unterschiedlichen Richtungen.«
Bei "Autumn In Berlin" handelt es sich um ein »[…] echt starkes Album. […]«
"Game Is Over" ist »[…] ein abwechslungsreiches Album mit einer persönlichen Handschrift […]«.
Auf diese persönliche Handschrift darf man sich auch bei Konzerten freuen. Kollege Jürgen schrieb 2012 seinen Bericht über ein richtig gutes Konzert in der Kniestedter Kirche, Salzgitter.
2015, als Zed Mitchell mit seiner Band im blues, Rhede Station machte, war es ein »[…] spezielles Konzerterlebnis, das einem nicht alle Tage widerfährt. […]«
Begleitet wurde Zed Mitchell von seinem Sohn Ted sowie Bassist Bernd Kistemann. Neben der Tätigkeit in seiner eigenen Band Klangfahrer beziehungsweise bei Klabes, Eifelperlen oder Echoes Of Nawleans muss ebenfalls die Zusammenarbeit mit Reinhard Mey Erwähnung finden. Peter Hensen nahm den Platz hinter dem Schlagzeug ein.

Zed Mitchell & Band im blues Rhede

Zed Mitchell & Band im blues Rhede

Zum Beginn des Auftritts zauberte der Bandleader ein verträumtes Intro. Ted Mitchell stieg mit rockigen Riffs ins Geschehen ein und mit der Rhythmus-Mannschaft wechselte er zur funkigen Ausgabe der Saiten-Vibrationen. Sein Solo enthielt eine erste Stellungnahme in Sachen Fretboard-Flinkefinger-Fahrt und überhaupt entwickelte sich schon diese erste Nummer mit dem Titel "Wonderland" zu einem langen Stück. Klasse!
"One Night In Berlin" zeichnete sich durch knackigen Rock und griffige Riffs aus. Die Stimme von Zed Mitchell war über jede Kritik erhaben. Das er sowie Ted Mitchell Gitarre spielen konnten, bewiesen sie nicht erst in "I Play My Guitar". Dieses Stück konnte man als ein zeitloses Stück Rock bezeichnen, besonders als Zed Mitchell in seinem Solo die Sehnsucht auf der Suche nach dem Horizont interpretierte. Super!
Peter Hensen trommelte einen tollen Groove-Einstieg für den "King Of The Blues". Ted Mitchell übernahm die Lead Vocals. Vater und Sohn ließen zum ersten Mal feinsten Twin-Sound von sich hören. Diese persönlich gefärbte Variante des gemeinsamen Spiels erinnerte natürlich zum Beispiel an Wishbone Ash. Auch hier genossen die Zuschauer die herrliche Länge des Stücks. Super!
Zed Mitchell & Co. hatten viel zu bieten. Immer wieder entfachte Ted Mitchell ein Funk-Feuer und so gestaltete man durch viele Gitarren-Klänge sozusagen eine Rock-Intensivkur mit einem wunderschönen Break hin zur Besinnlichkeit.
Zed Mitchell begeisterte durch ein großformatiges Solo und akzentuierte Riffs drückten dem Track "Tears In Blue" den Stempel auf. Zwei Lieder kamen aus den Baumwollfedern des Blues. Einerseits sehr traditionell auslegt und andererseits enthielt der "Money For The Blues"-Überweisungsträger eine Art Boogie-Injektion. Beide Nummern wurden von Ted Mitchell mit einem Bottleneck-Klang vorangetrieben. Randbemerkung: Durch die besondere Form des Metallröhrchens konnte er es über die gesamte Spielzeit am Ringfinger belassen.

Zed Mitchell (guitars, vocals)

Zed Mitchell (guitars, vocals)

Viele Stücke waren so etwas wie Blues-Wölfe in Zwölftakter-Pelzen. Zum Beispiel standen balladeske Phasen wie Buchstützen am Beginn und Ende einer Nummer. Dazwischen entwickelte die Formation, angetrieben von einem sehr überzeugend trommelnden Peter Hensen und Bernd Kistemann, der die dicken Saiten seines Tieftöners bestechend-transparent zupfte, eine beeindruckend-druckvolle Dynamik. Zed Mitchell sowie sein Sohn begeisterten durch ihr unterschiedlich angelegtes Gitarrenspiel.
Durch das "Black Heart" pumpte hochfrequent in einem Zyklus der Freude rockiges Blut. Der "Cadillac" verfügte über eine von Bernd Kistemann funkigem Bass aufbereitete glänzende Lackoberfläche und die Ballade "River Minus Water" verursachte eine XXL-Traumwelt im Kopf der Zuhörer. Großartig!
Das Rhythmus-Duo wurde ja bereits lobend erwähnt. Beide bekamen dann auch ihren großzügigen Freiraum für Soli. Peter Hensen lieferte einen sehr exquisiten, mit vielen Feinheiten gespickten, detailverliebten Alleingang, der seine Intensität aus Spannung und ruhigen Phasen schöpfte. Bernd Kistemann, vom Drummer dezent begleitet, ließ seine Virtuosität durch die herrlich fließend über die Saiten gleitenden Finger sprechen und endete schließlich in der hart geslappten Spielart. Super!
Über den entspannten Blues von "Now Is Our Time" und dem schönen Zed Mitchell-Scat-Gesang gab es im Twin-Sound auch etwas Jimi Hendrix-Affines. In der Zugabe zitierte Zed Mitchell bei "Child Of The Moon" kurz Deep Purples wohl größten Hit "Smoke On The Water" und überhaupt glänzte die Rhythmus-Abteilung mit einem so etwas von coolen Groove und die beiden Mitchells improvisierten fantastisch.
Hausaufgaben für das nächste Konzert gab es auch … die Zuschauer müssen das Mitsingen üben.
Zed Mitchell & Band waren ein ganz starkes Team.
Dieser Gig war der erste Teil des »[…] Blues-Marathon von 3 Konzerten in 8 Tagen […]«
Am Sonntag, 18.11.2018 gastierte Ben Poole mit Special Guest Guy Smeets in der Location und am 23. November 2018 wird Erja Lyytinen im blues, Rhede spielen.
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.

Line-up Zed Mitchell & Band:

Zed Mitchell (guitars, vocals)
Ted Mitchell (guitars, vocals)
Bernd Kistemann (bass)
Peter Hensen (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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