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Speed Limit / Cut A Long Story Short – CD-Review

Speed Limit / Cut A Long Story Short

So schnell kann die Zeit vergehen. Ehe man sich versieht, gehört man plötzlich als Band der Generation der Heavy Metal-Veteranen an. So trifft es auf die 1984 gegründete österreichische Formation Speed Limit zu. Zum 40. Geburtstag erscheint neben dem bisher unveröffentlichten Album von 1990, "The Broken Record", ihre neue EP "New Horizon". Sie enthält Material aus dem aktuellen Album "Cut A Long Story Short", aus dem einige Tracks ausgekoppelt wurden. Hinzu kommen Liveaufnahmen der in Salzburg gegründeten Band. Speed Limit sind der lebendige Beweis, dass das musikalische Spektrum in unserem Nachbarland weit über Folklore aus der Alpenrepublik hinaus reicht.

40 Jahre Bandgeschichte ist zugleich ein Ausdruck einer kontinuierlichen Entwicklung mit einigen Höhen, aber eben auch Tiefen. Stilistisch ist die Metal-Formation in Sachen melodischem Heavy Metal und Hard Rock unterwegs. Mit "Unchained" (1986)  debütierten die Österreicher, mit der Scheibe "Prophecy" (1988) gelang ihnen der länderübergreifende Durchbruch. Es folgten die Produktionen "Perfect Inspiration" (1992), "Moneyshot" (2010) und "Anywhere We Dare" (2017). "Cut A Long Story Short" mit einer Spiellänge von 63 Minuten ist ihr inzwischen sechster Longplayer. Aufgenommen und gemischt von Sänger und Gitarrist Joe Eder und gemastert von Christoph Stickel, wurden alle Stücke von Speed Limit gemeinsam komponiert und geschrieben. Diese Teamarbeit darf man ebenso zu den Stärken des Quartetts zählen wie die Tatsache, dass alle vier Akteure am Mikro zu hören sind. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass Joe Eder zudem das Cover Artwork schuf.

Das Album geht gut ins Ohr und macht mit dem für Speed Limit typischen Klangspektrum vertraut. Für einen Ersteindruck ist das Werk deshalb sehr zu empfehlen. Mit melodischen, galoppierenden Rhythmusstrukturen holt der Opener "Shine Brigther Than The Sun" den Hörer ab. Inhaltlich setzt sich das Stück mit dem Blick auf eine bessere Zukunft auseinander. "New Horizon" setzt die musikalische Reise im Midtempo fort und knüpft inhaltlich mit dem Ruf nach Veränderung an seinen Vorgänger an. Rock’n’Roll mit bluesigen Tönen gibt es mit "The Lady Is On Fire". "Eye On You" steht stellvertretend für die melodische Ausrichtung der Band. Mit "Cut A Long Story Short", das einem Comeback gleichkommt, beweisen Speed Limit ohne Übertreibung internationales Format und brauchen sich gewiss nicht vor anderen Vertretern der Zunft zu verstecken.

Das Album enthält insgesamt zwölf Kompositionen, darunter sind acht neue Studiosongs. Das abschließende "Head Over Heels" hat Hymnencharakter und ist ein solcher Ohrwurm, der auch die Trackliste hätte anführen können. Das Lied macht Freude und ist ein würdiger Anspieltipp. Der Hörer wird aber gewiss mit allen zwölf Kompositionen schnell warm.

Zu Speed Limit gehört ebenfalls eine gebührende Livepräsentation. Konzerte gab es beispielsweise mit Uriah Heep, U.D.O. und der Manfred Mann’s Earth Band. Bühnenshows mit anderen Künstlern zählen genauso zur langen Bandhistorie wie der Backkatalog, dessen stilistische Ausrichtung sich zwischen Hard Rock, Heavy Metal, New Wave of British Heavy Metal und Melodic Metal bewegt.


Line-up Speed Limit:

Hannes Vordermayer (vocals, drums)
Chris Pawlak (bass, vocals)
Chris Angerer (guitar, vocals)
Joe Eder (guitar, vocals)

Tracklist "Cut A Long Story Short":

  1. Shine Brigther Than The Sun
  2. New Horizon
  3. Eye On You
  4. The Lady Is On Fire
  5. Notorious
  6. Destiniy’s Calling
  7. The Wind Blew In A Memory
  8. Hit The Wall
  9. Sweet Morphine (Live At Seeham)
  10. Retired Hero (Live At Seeham)
  11. Ways & Means (Bonus)
  12. Head Over Heels (2023 Edit)

Gesamtspielzeit: 63:07, Erscheinungsjahr: 2023

 

Hier findet ihr die komplette Albumplaylist mit allen Videos und Audios zu "Cut A Long Story Short":

 

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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