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Thor / Ride Of The Iron Horse – CD-Review

Thor / Ride Of The Iron Horse – CD-Review

THOR

Man denkt an Mystik, Stahl, Macht, Kraft, Energie, Schlacht, Geschichte und Unsterblichkeit. Dies möchte auch die 'legendäre' Band aus Vancouver, Kanada ausstrahlen; prädestiniert für Heavy Metal und die mit "Ride Of The Iron Horse" ihr 50stes Bandjubiläum feieert. Allen voran Bandgründer, Bodybuilder und Leadsänger Jon Mikl Thor, der mit diesem Album vor allem nach vorne schauen möchte, aber auch einen kleinen Blick zurück riskiert er.
Der Titelsong präsentiert sich gemächlich mit harten Gitarren und einem kämpferischen Jon Mikl, der gesanglich leider nicht so wirkt, wie er das optisch tut. Mit Eisenpanzer und dem berüchtigten Hammer, macht er auf der Bühne schon was her! "Ride Of The Iron Horse" ist als Singleauskopplung vorab erschienen, und als Appetizer zu diesem Album erhältlich.

Interessant der zweite Track "Lightning Rod", mit einem gewissen 'Khemist' als Gastsänger, der einen kindlichen Sprechgesang sowie einen kleinen Rap-Part beisteuert – wenn man dies so nennen darf. Ein Mix aus hyperaktivem Billy Idol und Manowar, obwohl eigentlich komplett die nötige Härte fehlt. So geht es munter weiter, irgendwie weiß ich nie, was ich davon halten soll. Es scheint kein Konzept dahinter, es wird gemacht, was den Musikern Spaß bereitet – mir als Hörer eher weniger.

Bei "Unlock The Power" kommt etwas Rock’n’Roll ins Spiel, was der Band gut steht. Gesanglich ebenso leicht nach Manowar klingend, bewegt sich bei mir jetzt auch mal der Fuß zum Takt. "No Time For Games" ist eine Art Ballade, bei der sich Jon Mikl Thor  wiederum schwer tut mit seinem Gesang. Da dieser auch noch durch einen Vocoder gedreht wird, verfremdet er sich außerdem und es bleibt ein Gschmäckle zurück, wie wir Schwaben zu sagen pflegen.
Die Band bemüht sich, und allen voran Kevin Stuart Swain an der Gitarre gelingt es mit seinen schönen und dezent eingesetzten Soli, das ganze aufrecht zu erhalten. Auch endlich mal ein vernünftig hartes Riff, das zwei Gastgitarristen einspielen … "Bring It On" erzeugt eine Stimmung, die sich anfühlt wie eine frische Prise Hawkwind und Motörhead. Hier hört man den besten Song des Albums!

Ab hier wird zurück geschaut und es folgen verschiedene unveröffentlichte Songs. "Flighting The Striker" gehört schon einer anderen, härteren Generation an, die sich sehr nach Judas Priest anhört. Hier agiert an den Saiten ein gewisser Steve Price, der seine Sache sehr gut macht. Ein Jahr zuvor war noch der langjährige und mir auch bekannte Frank Soda an der Gitarre und aus der Zeit kommt "Had It Been Another Day". Diese Nummer versprüht eine rotzige Neil Young-Atmosphäre.

Ihr seht schon, es ist nichts Halbes und nichts Ganzes und es macht es auch nicht besser, rohe Demo-Songs von 1979 mit auf die Scheibe zu packen. Ich bin etwas verwirrt, vor allem, da auch einige neue Tracks auf dem Album sind, die gar nicht mal schlecht daherkommen – das harte "Watch Your Back" und das fetzige, hymnenartige "Shields Up" zum Beispiel.

Da die Band in Kanada und vor allem in der Gegend um Los Angeles ein Insider-Tipp war, der aus ihren extravertierten und an der Person Thor angelehnten Shows wuchs, kann man schon von einem gewissen Kult-Status sprechen. Man muss aber auch sagen, dass in diesen 50 Jahren Bandgeschichte sehr viele Jahre nicht gespielt und getourt wurde.


Line-up Thor (ohne Unreleased und Demos):

Jon Mikl Thor (lead vocals)
Kevin Stuart Swain (guitar, bass, background vocals)
Lisa Freakrock (drums, backing vocals)
Khemist (vocals -#2)

Musicians on "Bring It On":

Jon Mikl Thor (lead vocals)
Frank Myer (guitar, vocals)
Dennis Post (guitar)
Bjarne Paamand Olsen (bass)
Iván Tambac (drums)

Musicians on "Watch Your Back":

Jon Mikl Thor (lead vocals)
John Liebl (lead guitar)
Matt Hamilton (rhythm guitar)
Ted Jedlicki  (bass)
Tom Croxton (drums)

Musicians on "Shields Up":

J Jon Mikl Thor (lead vocals)
Kevin Stuart Swain (bass)
Michael Schau (lead guitar)
Frank Soda (guitar)
Frank Böhm (guitar)
Michael Roo (drums)

Tracklist "Ride Of The Iron Horse":

  1. Ride Of The Iron Horse
  2. Lightning Rod
  3. 5-0 Let’s Go
  4. Peace By Piece
  5. Unlock The Power
  6. No Time For Games
  7. Bring It On
  8. Flight Of The Striker (Unreleased 1987)
  9. Had It Been Another Day (Unreleased 1986)
  10. Watch Your Back (Unreleased 2002)
  11. Hit And Run (1979 Demo)
  12. 100% (1979 Demo)
  13. Shields Up
  14. Thunder On The Mountain (Unreleased 1979) [Bonus Track]
  15. To The Extreme (Unreleased 1999) [Bonus Track]

"Ride Of The Iron Horse"-Appetizer:

 

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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