Gibt es eigentlich überhaupt australische Rockbands, die nicht nach
AC/DC klingen? Sicherlich. Und trotzdem haben erstaunlich viele Combos aus dieser Ecke des Erdballs eine gewisse Affinität zu dem bluesigen Hard Rock, der von
Angus Young & Co. kommerzialisiert worden ist.
Die drei Frischlinge von
180 Proof darf man somit quasi ungehört ins 'Atze/Datze'-Fahrwasser einsortieren - und wird dann, nachdem man den Silberling mit dem saucoolen Titel "The Gutter Sessions Part 1: The Filth And Freedom Overture" zum Erklingen gebracht hat, doch eines Besseren belehrt. Das Trio aus Melbourne würzt seinen Hard Rock nämlich mit einem schönen Schuss Punk und fühlt sich deshalb einen ganzen Tick mehr im rotzigen Sleaze (skandinavischer Prägung) zu Hause als
Airbourne,
Rose Tattoo oder eben
AC/DC.
Fazit: Sleaze- und Hard Rock-Freunde, die nach unverfälschten wie unverbrauchten Sounds suchen, sind bei 180 Proof bestens aufgehoben. Die vier Titel (darunter mit "Live Too Dirty" ein Cover der Landsmänner Scarlett Crash) geben einen schönen Einblick ins derzeitige Schaffen der Band und lassen den Hörer nach viel zu kurzer Zeit ungesättigt zurück… Das Wasser ist einem gerade so richtig schön im Mund zusammengelaufen, da ist das Ende des Silberlings auch schon erreicht. Wollen wir also hoffen, dass die Jungs bald ein vollwertiges Album folgen lassen - oder zumindest Teil 2 ihrer "Gutter Sessions" rüberschicken. Aber zackig!