Also, auf die mir bevorstehende 'dreitägige Whiskeytour' freue ich mich wahnsinnig, denn in der Vergangenheit waren mir nur eintägige Kurztrips in Form von Steam und am 27. Februar des letzten Jahres, als ich die Regensburger Kapelle zum ersten Mal live erleben konnte und die Süddeutschen die Hellersdorfer Kiste in Berlin in eine unglaubliche Partymeile verwandelten, vergönnt. Schon damals dachte ich: Die sind live noch um einiges besser als ihre Tonkonserven. Und als ob sie meine Gedanken erhört haben, beliefern sie zum Frühjahr dieses Jahres diverse Plattenläden mit ihrem ersten Live-Album, "Live And Let Live".
In einer knappen Stunde gibt es sechzehn Songs, die die Band im L.A. Club von Cham im Februar 2015 live vortrug und aufzeichnete, auf die Lauscher. Bereits nach dem zweiten Lied, "Long Road", hat die Combo den Club fest im Griff. Zumindest lassen anschließende Jubelarien der Anwesenden dies erahnen. Da fällt mir ein, dass mir Gitarrist Copperfield nach meinem besuchten Berlin-Auftritt verriet: »Wir geben immer Vollgas!;. Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Und wer noch mehr von Copperfield und Co. erfahren möchte, bitteschön: Interview.
Ich sag jetzt einfach mal "Amen Rock And Roll", denn mit diesem Teil eröffnet die Kapelle meist ihre Konzerte und legen mit diesem Gebet den Grundstein für erfolgreiche Gigs. Sänger Myles Tyler schmettert äußerst kraftvoll seine Texte ins Mikro und brilliert zudem mit halsbrecherischen Tanzeinlagen, zumindest habe ich es noch so in allerbester Erinnerung. Gitarrist Copperfield zaubert zwar keine, so wie sein gleichnamiger und sehr erfolgreiche Visionärskünstler, Hasen oder Tauben aus'm Zylinder, beackert aber dafür seine Klampfe, ob als Solist oder 'nur' für rhythmische Klänge zuständig - sehr gut. Er und Tyler ergänzen sich nicht nur exzellent, sondern veranlassen durch ihre gebotene Dynamik sogar zurückhaltende Charaktere emotional zu wahren Beifallsstürmen. Doch so ganz alleine können die beiden nicht so gut glänzen, sind also auf die Zuarbeit vom Basser Big Tony, Zweitgitarrist Brad the Snake und dem 'Hau-Drauf-Experten' Little Chris angewiesen. Auch wenn sich das Trio etwas mehr im Hintergrund aufhält, sorgen sie dafür, dass sich ihre Frontmänner völlig sorgenfrei komplett auspowern können. Und ja, DAS tun sie!
Genau aus diesen Gründen macht es wenig Sinn, einzelne Songs besonders herauszuheben. Nein, "Live And Let Live" dient vor allem den Musikfreunden, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht schaffen, sich die 3 Dayz Whiskey's mal live reinzuziehen, wenigstens per Tonkonserve die Live-Atmosphäre erahnen lassen. Doch selbst für solch erfahrene Konzertgänger wie 'icke', gehört die Platte in mein CD-Regal, so wie ich darauf bestehe, dass stets ein edler originaler Whiskeytropfen meine Kehle vor ungebeten Viren schützt.
Ich fasse zusammen: Kurze, knackige Rocksongs, zusammengesetzt aus Blues, etwas Rockabilly, reichlich Südstaatenrock und purem Rock'n'Roll sind die Attribute, die die Band besonders auszeichnen. Im Verbund mit ihrer ungezügelten Energie, schienen die Regensburger gar in der Lage zu sein, die Grundmauern des L.A. Clubs gehörig ins Wanken zu bringen bzw. die Fans in komplette Ekstase zu versetzen. Weitere kurze Anhaltspunkte - Musik: Spitzenklasse - Tonqualität: super. Band wirkt bestens eingespielt und gibt live unentwegt ordentlich Gas. Konzertherz, was willst Du mehr? Nicht viel, außer die Tourdaten der 'drei Whiskeys' zu checken, um zu sehen, ob sich nicht doch noch relativ zeitnah die Gelegenheit bietet, sich von der Live-Power des Fünfers selbst zu überzeugen.
Line-up:
Myles Taylor (vocals)
Tilo George Copperfield (guitar)
Brad the Snake (guitar)
Big Tony (bass)
Little Chris (drums)
Tracklist |
01:Amen Rock And Roll (3:58)
02:The Long Road (3:05)
03:3 Dayz Whizkey (2:32)
04:You Make My Day (3:33)
05:Back To The Blues (3:51)
06:Mick Jagger (3:21)
07:White Line (3:47)
08:Modern Haircut (3:18)
09:The Devil And The Deep Blue Sea (4:03)
10:From Sunrise To Sunset (3:47)
11:Bonfire In The Night (3:49)
12:No Escape From The Night (3:14)
13:Another Day Goes By (3:05)
14:Hard To Be Good (4:20)
15:Down With The Blues (3:27)
16:Sand (3:15)
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