3 Dayz Whizkey / The Devil And The Deep Blue Sea
The Devil And The Deep Blue Sea Spielzeit: 29:18
Medium: CD
Label: Timezone Records, 2012
Stil: Blues Rock

Review vom 17.08.2012


Markus Kerren
Es mag an mir liegen, aber so richtig schlau werde ich aus den über 3 Dayz Whizkey zu findenden Informationen nicht. Fest steht wohl, dass die Band im bayerischen Regensburg angesiedelt ist und aus drei (wie vielen sonst bei diesem Bandnamen?) festen Mitgliedern (T.G. Copperfield, Little Chris und Big Tony) besteht, die bei Live-Auftritten aktuell von Brad The Snake an der Rhythmus-Gitarre und Myles Tyler als Sänger unterstützt wird. An dem Debütalbum der Bluesrocker waren die beiden Letztgenannten allerdings noch nicht beteiligt.
Der Gitarrist und alleinige Songwriter Copperfield (von dem neben zwei Coverversionen die restlichen Stücke stammen) hat lediglich für zwei der Nummern die Lead Vocals übernommen, der gesamte Rest wurde von Gastsängern abgeliefert. Was 3 Dayz Whizkey auf den vorliegenden zehn Tracks regelrecht zelebrieren, ist kraftvoller Blues Rock, der wohl jeden Club dieses Erdballs zum Schwitzen bringen wird. Das Powertrio macht mächtig Dampf, vergisst aber auch nie, sentimentalere bzw. gefühlvollere Momente zur Geltung kommen zu lassen.
Einer der Coversongs, der auch von Copperfield selbst gesungen wird, ist Stevie Wonders "Superstition", das hier in einer cool groovenden Version zum Besten gegeben wird. Der Einsatz vor dem Mikro ist absolut stimmig und passt, was lediglich Raum für Spekulationen lässt, warum der gute T.G. nicht gleich alle Titel mit seinen Stimmbändern veredelt hat. Auch wenn er für den Song "3 Dayz Whizkey" seinen zweiten Einsatz als singender Sechssaiter hat, lässt er nichts anbrennen, wenn er bei den höheren Tönen auch ab und an mal etwas in Nöte kommt.
P.J. Locke wurde für "Green Light Girl" angeheuert und sorgt bei diesem etwas an Bad Company erinnernden Stück souverän für die notwendige stimmliche Unterstützung. Der Rest der Lead Vocals gehört Alec Groover, der von allen drei Frontmännern dann auch den überzeugendsten Eindruck macht. Der Titelsong rifft sich in allerbester Rolling Stones-Manier seinen Weg durch die Rhythmus-Abteilung und sorgt umgehend für gute Laune. Gute Laune, die dem Hörer übrigens während des kompletten Albums nicht mehr vergeht, denn dafür macht es viel zu viel Spaß.
Logischerweise erfinden die Regensburger das Rad nicht mehr neu, aber "The Devil And The Deep Blue Sea" ist perfekt für jede Party oder um einfach selbst für eine gute halbe Stunde mal so richtig schön abzurocken. Hier liegt allerdings auch der Hund begraben, denn so stark die einzelnen Songs des Trios auch sein mögen, noch nicht einmal 32 Minuten Spielzeit sind schon verdammt dünn. Falls die Scheibe aber nicht zum Vollpreis angeboten werden sollte, dann lohnt sich die Anschaffung allerdings dennoch, denn Ausfälle unter den zehn Tracks gibt es keine zu vermelden.
Vom Riffing her (aber Vorsicht, nicht vom Sound) hätte "The Wolf" auch wunderbar auf ein Motörhead-Album der späten Achtziger/frühen Neunziger gepasst. "Whizkey Train" hat (sicherlich gewollte) Ähnlichkeit mit dem Klassiker "Mystery Train", "Blood" überzeugt mit einem guten Riff während "Sheila" ein typischer Blues Rocker ist, der direkt ins Ohr geht. "Reason For My Blues" ist ein weiterer feiner Rocker und der vielleicht beste Song des Albums, während wir es bei "Clouds" mit einem coolen Rocker zu tun haben, der locker auch aus den Siebzigern stammen könnte.
Hört mal rein, das Teil bringt euch ziemlich sicher richtig gut drauf!
Line-up:
T.G. Copperfield (guitars, lead vocals - #3,8)
Little Chris (drums)
Big Tony (bass)

With:
Alec Groover (lead vocals - #1,2,4,5,6,7,9)
P.J. Locke (lead vocals - #10)
Tracklist
01:The Devil And The Deep Blue Sea
02:Blood
03:Superstition
04:The Wolf
05:Clouds
06:Reason For My Blues
07:Whizkey Train
08:3 Dayz Whizkey
09:Sheila
10:Green Light Girl
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