Gorma ist eine fiktive, vergessene Geisterstadt, die von allen unangenehmen Eigenschaften vieler realer Gesellschaften geprägt ist. Sie ist im mexikanischen Desert lokalisiert und die Hauptfigur ('Desolated Man') ist ein lonesome Cowboy, der auf seiner Flucht zufällig in die Stadt kommt. Der Mann muss nun gegen das Böse in der Stadt kämpfen, um den ewigen Frieden zu erreichen.
Okay, so weit die Geschichte dieses Konzept-Albums, das auch gleichzeitig das Debüt des Trios 3 Mexicans From Gorma darstellt. Es handelt sich also nicht um ein scharfes Gericht, allerdings dürfen die musikalischen Geschichten um die Geschichte durchaus als scharf bezeichnet werden. Bestehend aus 'Act 1' sowie 'Act 2' ist die Tracklist zweigeteilt. In englischer Sprache mit nettem italienischem Akzent dient das "Intro" zur Einführung in die Handlung.
Mit "Intermission" geht es dann aber im Galopp auf den heftig-staubigen Pfad des Stoner Rocks. Fantasie ist gefragt, denn an einigen Stellen tauchen Instrumentals auf und beim 'Zwischenspiel' hört man nur zweimal ein »yeah«. "Intermission" kracht aus den Boxen. Leider gibt es keine abgedruckten Texte zur Handlung und wie es bei diesem Genre oft der Fall ist, sind gesungene Worte nicht gerade verständlich. So wird zum Beispiel die Beschreibung der Hauptfigur zu einer Interpretation. Allerdings muss man den 3 Mexicans From Gorma attestieren, dass sie einen sehr hörenswerten Rock unter die Leute bringen.
Was ist denn jetzt los? "First Day, Jen When I See You" sorgt für Furore, denn hier ist die akustische Gitarre am Start. Dieser Track ist eine fein-verträumte Instrumental-Ballade, bei der man den Wind im Hintergrund hört und im Nacken spürt. Eine solche Wendung hätte ich nicht erwartet. "A Dreamer On The Moon" geht einen ähnlich ruhigen Weg. Die Akustische wurde gegen die E-Gitarre getauscht und schon wieder sorgt die Combo für eine Überraschung. Mit einem super Groove ist der Track zunächst eine herrliche Nummer mit geschmeidigem Ambiente. Nur kurz blitzt der harte Stoner Rock auf, bis es dann zu einem längeren Härtetest kommt und schließlich paaren sich auch noch fulminante Sounds mit dem Groove.
3 Mexicans From Gorma mögen hinreißende Balladen. "Mariachi Song (Scotch Sketch)" ist abermals ein Slow-Song mit gleich zwei akustischen Gitarren. So gefällt einem die Musik. Hier wird nicht gnadenlos drauflos geknüppelt, sondern man serviert zwischendrin richtig Gutes zur Entspannung der Trommelfelle.
Mit tief hängenden Gitarren und Tempo-Drumming ist "Wah Wah" wie das rohe Fleisch des Genres. Die Band ist auch in diesem Instrumental geschickt, denn immer wieder verändert man die Rhythmik. "Precarious Hollywood" ist mit etwas über acht Minuten der längste Track auf "G.O.R.M.A." und das Trio setzt weiterhin auf die sich mittlerweile herauskristallisierten Markenzeichen eines abwechslungsreichen Stoner Rocks und so zeigt die Kurve der Zuneigung stets nach oben. Der Gesang von Luigi Calzavara ist jetzt nicht ganz so herausragend, aber passt zur Musik. Mit dem kurzen "Outro" schwingt die CD relativ leicht aus.
Summa summarum kann man den 3 Mexicans From Gorma eine gute bis streckenweise sehr gute Beurteilung für ihr Debüt mit auf den Weg geben. Dabei gerät die Handlung leicht in den Hintergrund. Wie zu Beginn wird man zwischendrin durch in Szene gesetzte gesprochene Parts an die zugrundeliegende Geschichte vom einsamen Cowboy in Gorma erinnert.
Line-up:
Luigi Calzavara (guitars, vocals)
Marco Dal Molin (bass)
Igor Lanaro (drums)
Tracklist |
Act 1:
01:Preface/Back To The Desert (2:01)
02:Intro (1:53)
03:Intermission (4:27)
04:Desolated Man (5:56)
05:First Day, Jen When I Saw You (3:07)
06:A Dreamer On The Moon (6:50)
Act 2:
07:Encounter With The Demon And The Mariachi (1:37)
08:Marchiachi Song (Scotch Sketch) (2:38)
09:Wah Wah (4:11)
10:Precarious Hollywood (8:12)
11:Outro (1:40)
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