Logisch, bei dem Bandnamen 4 Way Street denkt man direkt an das 1971 erschienene Livealbum "4 Way Street" von Crosby, Stills, Nash & Young.
Die deutsche Formation hat sich wohl nicht ohne Grund diesen Namen ausgesucht, denn nicht nur in der Musik dieses beeindruckenden amerikanischen Quartetts verankern sich die Wurzeln der 1995 gegründeten Gruppe. So hat auch 4 Way Street seine Schwerpunkte bei der akustischen Gitarre, E-Gitarre beziehungsweise einem fantastischen Satzgesang aus männlichen sowie weiblichen Stimmen.
Dieser Gesang ist aus meiner Sicht der besondere rote Faden, der einen in insgesamt zwölf Songs durch die Tracklist führt. Mit den Erscheinungsjahren der Kompositionen hat man mit "Fields Of Gold" auch gleich eine Zeitreise von den Sechzigern bis hinein in die Neunzigerjahre in der Hand oder besser ... im Player.
Seit der Taufe gab es einige Umbesetzungen und schon seit 1999 gibt man auch Unplugged-Konzerte. 2003 erschien die vorliegende Platte und zum zehnjährigen Bandjubiläum war Julian Dawson sozusagen das Geburtstagsgeschenk beim Auftritt. Man spielte 2008 als Support für Lake und der Pianist Jens Petersen steht auch auf der Visitenkarte der Gruppe aus Rendsburg. Außer "Fields Of Gold" erschienen die DVD "Live in der Wagenremise" (2004) sowie "How Long" (2009).
Von Bryan Adams, America, den Beatles, Karla Bonoff, Eva Cassidy, Fleetwood Mac über Player, Shania Twain, Lari White bis hin zu The Who ist so ziemlich alles vertreten, was Rang und Namen hat/hatte.
Die Originale wurden von sehr sensibler Hand arrangiert und gerade die Feinfühligkeit und der Respekt vor der Tradition machen die Nummern über eine Gesamtspielzeit von knapp dreiundvierzig Minuten zu genüsslichen Erlebnissen. Als Beispiel sei an dieser Stelle nur der Klassiker "Pinball Wizard" angeführt. Hier ist es Christian Hönniger, der dem Track mit seiner Bluesharp ein anderes Outfit, das gewisse Extra mit auf den Weg gibt. Gleich danach ist der Mundharmonikavirtuose in "Lay Around And Love On You" abermals mit von der Partie und spielt die zentrale Solo-Rolle voll aus. So hat fast jedes Stück seine individuelle Note von 4 Way Street.
Die verschiedenen Kombinationen bei den Gesangsparts und die unterschiedlichen Lead Vocals sind das Salz in dieser musikalischen Zeitreise. Bei der großen Unterschiedlichkeit der Genres der Vorlagen muss man über eine ausgesprochen gute Flexibilität verfügen und schon nach wenigen Songs darf man 4 Way Street diese attestieren.
"Helplessly Hoping" von Crosby, Stills & Nash ist natürlich eines der Highlights, aber nicht nur hier ist die Combo voll in ihrem Element. Man spürt die Liebe zur Musik und bringt sie mit einer glänzenden Ausstrahlung an den Hörer. Zwischen dem Rock von "That Don't Impress Me Much" und "Back To You" wird die groovende Ballade "A Horse With No Name" zu einer Oase der bezaubernden Wellness.
Wenn dann zum Abschluss die letzten Töne der Sting-Komposition "Fields Of Gold" im Verständnis einer Eva Cassidy verklungen sind, kann man die CD gleich wieder von vorne abspielen. 4 Way Street hat den Rock, kann mit Country glänzen und serviert mit dem Album auch eine musikalische Entwicklung durch die Jahrzehnte.
Für diese Art von Mucke war und ist es nie zu spät. 4 Way Street sorgt definitiv bei jeder Oldie-Night beziehungsweise den eigenen Konzerten für gute Unterhaltung.
Line-up:
Andreas Baumann (guitar, vocals)
Reiner Boikat (bass, vocals)
Heinz Hauschild (drums, percussion, vocals)
Peter Kolodziej (keyboards, piano, vocals)
Wolfgang Mau (vocals)
Kai Radzanowski (acoustic guitar, vocals)
Jania Srugis-Reese (vocals)
Heiko Reese (drums)
Christian Hönninger (harmonica)
Eiko Krämer (acoustic guitar, electric guitar, 12-string guitar)
Heinz Hauschild (drums, percussion)
Tracklist |
01:Go Your Own Way [Buckingham] (4:18)
02:Baby Come Back [Beckett/Crowley] (4:38)
03:Blackbird [Lennon/McCartney] (2:08)
04:Pinball Wizard [Townshend] (2:57)
05:Lay Around And Love On You [David/Gillon] (2:48)
06:Helpless Hoping [Stills] (2:18)
07:Baby Don't Go [Bonoff/Edwards] (2:58)
08:Ticket To Ride [Lennon/McCartney] (3:19)
09:That Don't Impress Me Much [Twain/Lange] (3:40)
10:A Horse With No Name [Bunnell] (4:12)
11:Back To You [Adams/Kennedy] (4:29)
12:Fields Of Gold [Sting] (4:34)
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Externe Links:
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