7 Weeks / All Channels Off
All Channels Off Spielzeit: 41:21
Medium: CD
Label: F2M Planet, 2010
Stil: Stoner Rock

Review vom 25.08.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Was der Bandname ausdrücken soll, wissen wohl nur die drei Musiker, die dahinter stecken. Amtlich haben sich Julien Bernard, Jeremy Cantin-Gaucher und Philippe Blanchard jedenfalls im April 2006 als 7 Weeks in das Stoner Rock-Geburtenregister eintragen lassen. Geht das Trio auf die Bühne, wird es zum Quartett: Bernard konzentriert sich dann ausschließlich auf die Lead Vocals und den Tieftöner. Florian Compain schreddert dann an der Rhythmusgitarre. Ansonsten bleibt Cantin-Gaucher hinter der Schießbude und Blanchard spielt die klasse Lead-Gitarre.
Live hat man bereits mit Arctic Monkeys, Brant Bjork, The Datsuns, The Inspector Cluzo, Lofofora, Mass Hysteria, Suicidal Tendencies und Infectious Groove zusammen gespielt. Vor "All Channels Off" gab es 2007 eine EP mit dem Titel "B(l)ack Days".
Soviel zu den Fakten. Ach so, 7 Weeks kommen übrigens aus dem französischen Limoges und stehen in der Tradition vieler amerikanischer, beziehungsweise skandinavischer Bands, die der härteren Ausgabe des Stoner Rocks frönen. Eines macht 7 Weeks definitiv schon im Opener klar: Die Heftigkeit paart man mit einer mehr oder weniger großen Portion Melodie und Bernards Stimmbänder zeigen sich in den unterschiedlichen Situationen ziemlich flexibel. Nach den ersten wachrüttelnden Momenten des Titelsongs bricht das steinige Amiente für ein verzerrtes Gitarrensolo in sich zusammen. Da grooven Bass und Drums. Ansonsten geht es mit gepflegter Härte zur Sache. Weil es so schön ist, baut man den Rhythmuswechsel gleich noch einmal ein. Die ersten fast vier Minuten können keinen Kalk ansetzen und gehen voll in Ordnung.
Nahtlos kommt "Loaded (Burnt)" aus den Puschen und die Atmosphäre ändert sich insofern, als sich die fetten Riffs nicht mehr selber überholen. Da kann man, trotz weiterem Gasgebens von einer überschaubareren Struktur sprechen. »So keep it rollin'« singt der Bernard und da muss man ihm zustimmen. Abermals hat das Trio ein feines, ruhigeres Break in den Track geklöppelt und das gefällt gut.
Was gibt es denn zu "Submarine" Besonderes hervorzuheben? Nicht so sehr viel, außer, dass der Dreier etwas das Gaspedal gelupft hat. Bernards Gesang ist gut und warum man den nicht mehr in die Nummer integriert hat, ist mir ein Rätsel. Man wartet förmlich schon auf das nächste Break, aber so ganz will man damit nicht herausrücken. Die Gitarren setzen im Verlauf der Vorstellung allerdings einige unterschiedliche Akzente und der Song hat doch glatt ein Fade Out.
Nach "Dust And Rust", mit weiter steigendem Härtegrad, lässt sich feststellen, dass 7 Weeks eine verdammt gut geerdete Band ist. Die verstehen ihr Handwerk und wissen, wie man sich zu produzieren hat, ohne zu provozieren. Ecken und Kanten gibt es und der Hörer fühlt sich vom Stoner Rock aus Limoges angesprochen.
Die Frage, wann es denn viel ruhiger wird, bleibt nicht unbeantwortet. Man muss bis "The Wait" warten und dann lässt 7 Weeks die Luft raus. Was aber nicht heißt, dass der Stoner-Ballon völlig erschlafft. Bernard bekommt sogar Gesellschaft, wenn er durch die Kollegen mit einigen aggressiven Vocals Unterstützung erhält. Diese vier Minuten gefallen mir sehr gut, weil die Komposition mit einiger Dramatik versehen ist und viermal angesetzt wird, bis der Song zum Ende kommt.
Was in den letzten drei Songs abgeht, ist auch lecker zu konsumieren und nach dem mehr auf den Rock schielenden "Whisper (And Dig The Ground)" sorgt "600 Miles" für ein weiteres Ausrufezeichen, denn in den Intermezzi setzt man ein klein wenig auf den Rock'n'Roll und so werden die abschließenden vier Minuten zur 7 Weeks-Happy Hour.
Dem französischen Trio ist mit seinem Longplayer-Debüt eine sehr ordentliche Platte gelungen und man darf der Band durchaus länger als nur sieben Wochen auf den Fersen bleiben. Bei so einer handfesten Musik bleibt die Erklärung des Bandnamens weiterhin reine Spekulation.
Line-up:
Julien Bernard (lead vocals, bass, rhythm guitars)
Philippe Blanchard (lead guitar)
Jeremy Cantin-Gaucher (drums)

Additional Musicians:
Shanka (sitar - #9)
Bastien Burger (programming, sounds - #3,7)
Tracklist
01:All Channels Off (3:41)
02:Loaded (Burnt) (4:00)
03:Submarine (4:30)
04:Dust And Rust (3:02)
05:Crash (3:38)
06:Deadloss (3:09)
07:The Wait (4:07)
08:On The Run (4:16)
09:Whisper (And Dig The Ground) (6:53)
10:600 Miles (4:05)
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