Huch, das ist ja ein Überbleibsel der 80er-Jahre. Tatsächlich, die Gruppe Action gab es damals schon, konnte allerdings lediglich in den USA punkten. Gemeinsame Touren mit Quiet Riot und Firehouse führten immerhin zu etwas Erfolg. Nun, das alles sollte nicht lange halten und so schien die Existenz der Formation vorbei zu sein. Es folgte eine mehrjährige Pause und jetzt, im Jahr 2007, hören wir doch tatsächlich ein neues Album. Und wie nicht anders zu erwarten, spielen Action typisch amerikanischen Chart-Breaker-Hard Rock. Genau, man kann es auch AOR nennen. Weichgespülte Journey, ja, das ist möglich oder vereinfachte Boston, wie uns Promo-Unterlagen glaubhaft machen. Das stimmt schon so.
Seit 2006 ist die Formation aus den USA wieder aktiv und möchte es nun noch mal wissen. Gleich vorweg, das gesamte Album wurde sauber abgemischt und am Sound gibt es nichts zu mäkeln. Aber, jetzt kommt es: Mainstream ja, und Radiotauglichkeit ist auch ohne Frage vorhanden. Dass man den AOR allerdings auch vielschichtiger gestalten kann, haben uns zuletzt Pride Of Lions eindrucksvoll bewiesen. Die Nummern von Action sind allesamt glatt, ohne Ecken und Kanten. Das entscheidende Manko ist die Tatsache, dass für den AOR eigentlich untypisch, so gut wie keine Melodie im Ohr hängen bleibt.
Vielleicht die vollkommen abgegriffene Ballade "Forever", allerdings erscheint es schon frech, wie man hier die gebräuchlichsten und immer wiederkehrenden Harmonien dem Hörer offenbart. Langweilig bis unter die Haarspitzen und vor allen Dingen schleimig triefend. Ekelhaft! Einen Wiedererkennungswert hat auch der Softrocker "Is It Love", jedoch auch hier gilt: 1000 x gehört, falls es reicht. Mir reicht es da insgesamt sehr schnell, obwohl ich bekanntermaßen sehr wohl einen Hang zum melodischen und kernigen Rock habe.
Aber hier kann man sich reinziehen, was man möchte. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, welchen Track man anwählt. Alle sind ganz nett, mehr aber auch nicht. Man kann nur keinen Anspieltipp nennen. Alles entweder gleich gut, gleich mittelprächtig und eben gleich schlecht. Ich entdecke so gut wie keine eigene Innovation, alles abgekupfert und im Stile dessen, was andere schon früher und meistens noch besser gemacht haben.
Lichtblick ist immerhin der Sound, die Gitarren klingen klasse, die Synthies wurden geschmackvoll integriert, ohne alles zuzukleistern ("Don't Leave Me Lonely"). Und auch Sänger Jack Marques hat eine gute Stimme und passt durchaus zur Mucke. Mastermind und Gitarrist David Ramos sollte sich Gedanken machen, wie man einfach mehr aus der Combo rausholt. Das ginge sicher, wenn man sich wenigstens von den typischsten Klischees los sagen würde. 5 von 10 RockTimes-Uhren, mehr ist hier beim besten Willen nicht drin. Schade, denn die Ansätze sind immer wieder gut, doch jeder Song taucht unheimlich schnell ins Gewöhnliche ab!
Line-up:
David 'Chip' Ramos (guitars)
Jack Marques (vocals)
Ruben Demello (keyboards)
Chris Sutherland (bass)
Chris Longo (drums)
Mark Duane (drums)
Dave Choquette (backing vocals)
Dave Wilding (backing vocals)
Tracklist |
01:Without Your Love (4:35)
02:Someday (3:32)
03:Here In My Heart (3:59)
04:Destiny (5:23)
05:Forever (4:46)
06:Loveless (3:14)
07:Don't Leave Me Lonely (4:26)
08:Heaven Tonight (3:26)
09:Cinderella (5:14)
10:Feel The Fire (5:10)
11:Is It Love (3:45)
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