Aesma Daeva / The Thalassa Mixes
The Thalassa Mixes Spielzeit: 26:15
Medium: EP
Label: Pnevma, 2008
Stil: Symphonic Metal, Gothic

Review vom 21.11.2008


Ulli Heiser
»Best of both worlds«, bin ich bereits nach den ersten Klängen geneigt zu sagen. Die Amerikaner Aesma Daeva starten die CD mit einer traumhaften Vokal-Sequenz der Sängerin Lori Lewis. Man meint, ein komplettes Orchester fällt brachial ins Geschehen (leider geben die Infos nicht her, wer da alles am Musizieren ist). Schleppend und nicht minder brachial schieben sich die metallischen Instrumente in die Szenerie, Lori hebt ab, Doublebass und Bass bollern und die Gitarre sägt.
Hervorragend die Choreografie, die für eine irre Spannung sorgt. Die Melodieführung hat klassische Züge und es ist schon 'zum mit der Zunge schnalzen', wenn ein sonores Flügelhorn (zumindest nehme ich an, dass es ein solches ist) seine einsamen aber gewaltigen Klänge hinaustönt und von Drums, Bass und Gitarren 'überfahren' wird. Über allem thront Loris Stimme. Die Instrumente musizieren nicht einfach nur so, sie erzählen eine Geschichte. Ein leichter Gothic-Touch, nicht zuletzt auch wegen der Stimme, liegt über den Kompositionen.
Das momentane Line-up steht seit 2005. Die Geburtsstunde der Amerikaner Aesma Daeva war allerdings im Jahr 1998, entstanden aus einer Zusammenarbeit von Nick Copernicus und John Prassas. Damals stand Rebecca Cords am Mikro. Ihr folgte Melissa Ferlaak. Vorliegender EP gingen drei Longplayer voraus, deren Besetzungsliste die häufigen Wechsel aufzeigen. Davon ist qualitativ nichts zu spüren gewesen, denn Aesma Daeva fanden Anerkennung in einschlägigen Magazinen und als Teilnehmer beim Metalfest in Milwaukee, Wisconsin gingen sie als eines der Highlights hervor.
Für H.I.M. und Tristania waren sie Opener und standen außerdem mit Nightwish, Kamelot und Therion auf den Brettern.
Andere Töne schlägt "The Garden I Long For" ein. Hier spielt der klassische Gitarrist Kostas Grigoreas die erste Geige und wenn ich auch ob seiner Fähigkeiten staune, so fehlt mir doch der Einsatz der krachenden Zunft. Im Kontext der vier Tracks allerdings, unterstreicht das Stück die Verbindung von Klassik und Metal.
"The Loon - Thalassa Mix" ist da von total anderer Machart: Vocals, wie von der ersten Kichenchor-Stimme, in der Ferne klingt traurig das 'arme Sünder-Glöcklein', orchestrale Mauern türmen sich auf und fallen wieder zusammen. Sagte ich schon, dass die vokalistischen Leistungen (auch die der backings) Gänsehaut ohne Unterlass erzeugen? "The Loon - Swamp Mix" schließt sich an und macht dort weiter, wo der "Thalassa Mix" aufgehört hat. Nur, jetzt öffnet sich das Tor zur Krypta und lässt Felle und Saiten ins Geschehen eingreifen. Majestätisch und gigantisch die orchestralen Mauern, an deren Grundfesten die Saiten ihre zäh-sägende 'Zerstörung' beginnen. Unterstützt werden sie von Salven schießenden Fellen. Und mittendrin die glasklare Stimme Loris. Als Hörer steht man im Zentrum des Geschehens, genießt und hofft, der Track möge nie enden. Das ist Kino!
Was steht im übrigens toll gemachten Booklet?
»This CD is dynamic. Correct playback at Maximum Volume.«
So ist es.
Die EP ist eine Enhanced-CD und beinhaltet 24 Bit Audiofiles, um sich entweder eine Audio-DVD zu erstellen oder ins Flac-Format zu kodieren.
Line-up:
Lori Lewis (vocals)
Kris Kautzmen (additional vocals)
John Prassas (guitars, orchestration)
Chris Quinn (bass)
Michael Platzer (lyricis)
Earl Root (guitar)
Tim Klatt (drums)
And:
Kostas Grigoreas (classical guitar - #2)
Tracklist
01:The Tisza's Child - Sunken Cathedral Mix
02:The Garden I Long For
03:The Loon - Thalassa Mix
04:The Loon - Swamp Mix
Externe Links: