Airless / Fight
Fight Spielzeit: 50:39
Medium: CD
Label: Lion Music, 2008
Stil: Hard Rock

Review vom 06.01.2009


Markus Kerren
Airless ist ein Quartett, das im Jahr 2000 in Spanien gegründet wurde und sich dem klassischen Hard Rock verschrieben hat. Mit "Fight" kommt jetzt das dritte, so genannte 'Make Or Break'-Album in die Läden. Gute drei Jahre sind seit "2nd Round" vergangen, eine Zeitspanne, in der man vor allem Wert auf die Kompositionen und einen neuen, etwas härteren Sound legte und alles andere erstmal als zweitrangig betrachtete. Aber hat sich der ganze Aufwand denn nun auch gelohnt?
Sieht ganz so aus, denn der Opener "Don't Give Up" begrüßt uns ohne Umschweife mit fetten Riffs, starkem Gesang, guten Melodien und einem sympathischen sowie harten spanischen Akzent. Manjon und Martinez machen von hinten kräftig Druck, während Robert Rodrigo eine beeindruckende Vorstellung an der Sechssaitigen gibt. Starke Visitenkarte, nach der man sich bereits auf den nächsten Track freut. Und "Now Or Never" legt gut nach, selbst wenn hier ein Gang runtergeschaltet wird. Da ist immer noch jede Menge Power und Finesse im Spiel.
Mit "Time To Say Goodbye" folgt danach die bereits vermutete (Halb-) Ballade. Ein namentlich nicht genannter Tastenmann rundet die Nummer atmosphärisch ab. Und selbst wenn das Stück nicht das Beste der Scheibe ist, so wird das Qualitätslevel dennoch im oberen Bereich gehalten.
Rodrigo glänzt einmal mehr solistisch und Lazkanos persönlicher Text macht die Sache noch authentischer. "Twist Of The Wrist" reisst den Zuhörer danach wieder aus der eher gesetzten Stimmung und rockt das Haus. "Crying For Your Love" ist nicht die angenommene zweite Ballade, sondern ein weiterer Rocker. Selbst wenn die unbekümmerte Power der ersten beiden Tracks nicht mehr erreicht wird.
"Switch Off The Light" kann, obwohl es nicht weh tut, das selbst gesetzte Niveau nicht halten. Wobei dies auch daran liegen könnte, dass der Song nichts wirklich Neues zum Album beitragen kann. "Suffering" kann vor allem durch Lazkanos Gesang glänzen, während sich der Rest der Band eher unterstützend zurückhält und lediglich Rodrigo mit seinem Solo noch einmal für einen Hinhörer sorgt. Sehr stark dann wieder "Blame (The Darkness, Pt II)", bei dem sich die Band stilistisch gar in Heavy-Gefilde wagt und abgesehen von den dumpfen Backing Vocals auch hier gefallen kann.
Leider gehören "I Don't Need Your Words" und "One Last Kiss" nicht gerade zu den Sternstunden von "Fight", da sich deren Melodien und Arrangements bezüglich der vorangegangenen Stücke zu wiederholen scheinen. Auch hier gilt: Ganz gefällig, aber eben nichts von der (Songwriter-) Qualität der Eröffnungsnummern. Den Abschluss der Scheibe macht der Titelsong. Und hier geht dann noch mal die Post ab, die Band kann mit dem Rausschmeißer versöhnlicherweise noch mal kräftig punkten.
Als Fazit kann man wohl festhalten, dass "Fight" ein starkes Hard Rock-Album geworden ist, bei dem man den Sound, das Songwriting und die Umsetzung insgesamt durchaus als gelungen bezeichnen kann. Dazu sollen die Spanier laut Promo-Zettel auf der Bühne noch mal eine gute Spur fetziger und rauer daherkommen.
Von dem her sind Airless also durchaus würdig, mal angecheckt zu werden. Wenn die Spanier es bei ihrem nächsten Longplayer schaffen, den ein oder anderen schwächeren Song außen vor zu lassen, dann sollte der Durchbruch auch außerhalb Spaniens nicht lange auf sich warten lassen.
Line-up:
Robert Rodrigo (guitars)
Inaki Lazkano (vocals)
Miguel Manjon (bass)
Pako Martinez (drums)
Tracklist
01:Don't Give Up
02:Now Or Never
03:Time To Say Goodbye
04:Twist Of The Wrist
05:Crying For Your Love
06:Switch Off The Light
07:Suffering
08:Blame (The Darkness, Pt II)
09:I Don't Need Your Words
10:One Last Kiss
11:Fight
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