Klassischer Hard Rock mit zum Teil progressivem Einschlag wird hier von Rik Emmett und Michael Shotton präsentiert. Die beiden Musiker, die vorher bei den Bands Triumph und Von Groove in Lohn und Brot standen, haben sich unter dem Namen Airtime zusammengetan und ein unglaublich vielseitiges Rock-Album aufgenommen, welches unter Umständen aber mehrere Durchläufe brauchen kann, um richtig zu zünden.
"Liberty Manifesto", so der Titel der CD, enthält elf reguläre Songs sowie einen Bonus-Track. Das musikalische Spektrum reicht dabei von hart rockenden Songs der Marke "Midnight Black & Blue", "Addicted" oder "Cryin' Shame" über gemäßigtere bzw. balladeske Stücke (die instrumentale Akustikgitarren-Nummer "Headstream", "Find Your Way" oder "Moving Day") bis hin zu dem funklastigen "Code 9", das durch seinen besonderen Rhythmus etwas hervor sticht.
Mit "Transmutation" ist am Schluss sogar noch ein zweites, leicht bombastisches Instrumentalstück vorhanden! Aufgelockert wird die Musik durch geschickt eingesetzte Keyboards, die normalerweise aber eher dezent und im Hintergrund agieren, jedoch auch vereinzelte Frickelpassagen, wie im Opener "Edge Of Your Mind", sind vorhanden. Dessen charakteristische Lead-Gitarren-Parts verleihen dem Song einen gewissen Jam-Charakter.
Mit dem Ziel, etwas mehr ins Detail zu gehen, soll an dieser Stelle noch auf zwei Songs im Besonderen eingegangen werden. "Liberty" und "River Runs Deep" gehören in meinen Ohren zu den Albumhighlights, obwohl "Liberty Manifesto" eigentlich ausschließlich musikalische Klasse zu bieten hat. Zum einen muss hier also der Quasi-Titeltrack genannt werden, der durch den Einsatz von sowohl elektrischen als auch akustischen Gitarren glänzen kann. Darüber hinaus erinnert er mit seiner leichten Bombast-Schlagseite, den charakteristischen Background-Chören und melodischen Gitarrenläufen des öfteren an die großartigen Queen. Der progressive Anteil ist bei diesem Song recht hoch.
Darüber hinaus sei noch "River Runs Deep" erwähnt, das wunderbar leichtfüßig rockt. Tolle Gesangsmelodien zielen auf einen Refrain hin, der sich in den Gehörgängen festsetzt. Desweiteren finden sich hier einmal mehr atemberaubend herrliche Lead-Gitarren, aber auch die mehrstimmigen Gesänge wissen zu begeistern - ein Top-Titel, der gut und gerne auch im Radio laufen könnte. Alles in Allem stehen "Liberty" und "River Runs Deep" repräsentativ für die musikalische Spannweite von Emmett und Shotton und machen darüber hinaus deutlich, weshalb dieses Album nie langweilig werden sollte: Leichter, nie kitschiger Bombast und knackiger Rock halten sich auf "Liberty Manifesto" sehr gut die Waage.
Die eingangs erwähnte progressive Schlagseite des Albums kommt beispielweise in "Edge Of Your Mind" zur Geltung, aber auch "Find Your Way" oder "Transmutation" weisen genretypische Merkmale auf. Der progressive Einfluss ist aber eher unterschwellig auszumachen; das Album wird davon nicht wirklich dominiert, sondern es wird der Musik damit lediglich eine weitere Facette verliehen.
Somit könnten mehrere Zielgruppen an "Liberty Manifesto" Gefallen finden: Airtime bedienen zum einen die Hard- und Classic Rock-Hörerschaft, aber auch AOR-Fans oder Proggies sollten unbedingt ein Ohr riskieren.
Gruppen wie Led Zeppelin, Rush, Queen oder Journey kann man hier guten Gewissens als Referenzen nennen.
Tracklist |
01:Edge Of Your Mind (4:24)
02:Midnight Black & Blue (3:39)
03:Liberty (6:18)
04:Headstream (1:55)
05:River Runs Deep (4:22)
06:Find Your Way (4:47)
07:Addicted (4:21)
08:Code 9 (5:09)
09:Rise (4:39)
10:Moving Day (4:03)
11:Transmutation (5:24)
12:Cryin' Shame [Bonus Track] (4:43)
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