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Aisling / Stone Of Light
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Aisling ist irisch für 'Traumähnliche Vision' und bezeichnet eine im 17. und 18. Jahrhundert entstanden Form der Dichtkunst, bei der in gälisch geschrieben wurde - teilweise um politische Inhalte vor den Engländern zu verbergen. Bekanntestes Beispiel dafür ist "Róisín Dubh" bzw. "Black Rose", das von der Liebe zu Irland handelt.
1998 wurde in Triest die Band Aisling gegründet, die ihren eigenen Angaben zufolge Celtic Metal macht. Kelten in Triest? Stimmt tatsächlich, noch bevor die Römer dorthin kamen, war die Gegend um Triest von keltischen und illyrischen Stämmen bewohnt. Die Band erklärt, dass der Stamm Carni Càtali die Stadt um 500 vor Christus gegründet hat. Somit können sie tatsächlich auf keltische Wurzeln zurückblicken und dies in ihre Musik und Texte mit einbringen.
1999 erschien das Demo "Endless Circle", 2002 das Debüt "Aisling" und 2003 die EP "Trath Na Gaoth". Die letzten beiden Alben wurden 2006 zusammen auf einer CD von Einheit Produktionen neu aufgelegt. Danach war wieder Stille im Lager der italienischen Kelten. Denn die nächste CD sollte erst 2009 folgen, diesmal bei Rising Records: erst für Februar angekündigt, soll sie nun Ende Juni erscheinen.
Diese heißt "Stone Of Light" und bietet eine lockere Mixtur aus Gothic, Bombast, Black und Pagan Metal-Elementen. Wobei auffällt, dass es zwar stellenweise Parallelen zu skandinavischen Kollegen gibt, aber alles leichter und verspielter wirkt. Diese Tatsache ist mir bei italienischen Bands schon öfters aufgefallen, anscheinend wird dies durch das milde mediterrane Klima bewirkt. Typisch für dieses Land sind auch Elemente aus der Klassik, was dann zum keltischen einen gewissen Kontrast darstellt. Dies kann man nun gut finden oder auch nicht, immerhin bringt es eine andere Note mit in die Musik als die nordischen Melodien vieler Bands.
Dies und einige Tempo- und Stilwechsel von eher ruhig und bombastisch hin zu flotten, fast eher schon Black-metalligen Parts bringen eine gewisse Spannung und Eigenständigkeit mit, wobei man leider einiges auch schon anderswo gehört hat. Aber etwas wirklich Neues in diesem Bereich zu bringen, dürfte nicht so einfach sein.
Das Gegrunze von Frontmann Sidh erhält öfters einen Kontrast durch die Gastsängerin Tamara, wobei ein solches Wechselspiel, bzw. weibliche Einlagen nun wirklich kein Novum mehr darstellen und wohl auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken.
Der Klang der CD ist nicht ganz so überzeugend, die Gitarren könnten heavier und mehr im Vordergrund sein, der Drumsound ist auch etwas dünn, oder spielt da etwa gar kein Schlagzeuger mit? Es ist keiner auf der CD aufgeführt und auf dem Foto sind nur fünf Personen. Vielleicht haben sich Aisling ja bei Running Wild den Angelo Sasso ausgeliehen (Grins).
Laut Homepage und Info gehört jedoch Drummer Horus zum aktuellen Line-up. Hhm, seltsam. Doch dies dürften behebbare Schwächen sein - die vielleicht durch ein sechstes Bandmitglied bereits gelöst sind. Ich kann Aisling attestieren, dass sie sich wirklich bemühen, abwechslungsreiche und spannende Songs zu schreiben, auch die Gestaltung der CD mit keltischen Wesen aus der Anderswelt zeigt, dass sie mit Herzblut und Liebe an die Sache herangehen. Ob das reicht, sich in der momentan etwas überlaufenen Pagan Metal-Szene zu behaupten?
Wer davon noch nicht genug hat und sich auch von den Gothic- und Klassik-Elementen oder dem Wechselgesang nicht abschrecken lässt, sollte diese interessante Veröffentlichung ruhig antesten. "Stone Of Light" mag beim ersten Höreindruck etwas chaotisch wirken, manches entfaltet sich erst nach mehreren Durchgängen und das ist mir lieber als CDs, die schon beim dritten Hören keinen Reiz mehr bieten.
Line-up:
Cromm (lead, rhythm and acoustic guitar) Sidh (vocals) Arawn (bass guitar) Cernunnos (rhythm guitar) Horus (drums?) Gwynfyd (keyboards) Gastmusiker: Lorenzo Castallarin (orchestral arrangements) Tamara Basile (female vocals)
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