Nach dem letzten 'französischen' Album von Christine nun wieder etwas Musik aus der Heimat Texas.
Die Beiden haben die Texte eines alten Freundes, Tom Peterson aus Sioux Falls, South Dakota, vertont.
Wie Christine schreibt, war es etwa zu jener Zeit, als sie Chris kennen lernte, dass sie sich in einige Lieder von Peterson regelrecht verliebte. Wie Chris ausführt, singt er bereits seit 1975 Lieder von Tom , es aber noch 10.000 Songs bedurfte, bis er bemerkte, wie grossartig diese doch sind.
Der Gedanke, ein Album nur mit Liedern des Freundes aufzunehmen, reift bereits seit 30 Jahren und wurde nun endlich wahr.
Chris Gage produzierte diese Platte, die im MoonHouse Studio, Austin Texas, aufgenommen wurde.
Zunächst erwartet man ein Album mit dieser typisch texanischen Variante der Country-Musik, doch das Pärchen belehrt uns eines Besseren. Möglicherweise ist es die Tatsache, dass Gage in unzähligen Sessions verschiedene Musikstile verkörpern konnte, seien es Popmusik, Country, Folk oder Rock. Denn alle diese Einflüsse hören wir hier, und etwas, was man über diese Musik garantiert nicht behaupten kann, ist, dass sie langweilig ist.
Vielmehr wird hier sehr viel Abwechslung geboten, die zwangsläufig zur Uneinheitlichkeit führt und kein geschlossenes Bild vermittelt.
Für den einen gut, für den anderen schlecht.
Vernimmt man auf dem ersten Song, "Dakota Lullaby", noch diese selig-folkige Atmosphäre, wie man sie aus den späten 70ern/frühen 80ern von Emmylou Harris kennt, fein akustisch und mit Dobro dargeboten, nimmt uns eine Mundharmonika auf dem nächsten Stück bereits auf eine schnelle Reise, die allerdings auch einen Hauch Emmylou hat, und zwar jenen, wenn im Hintergrund die Hot Band um Albert Lee dezent abrockte.
"Cuttin' A Rug", in feiner Texas Swing-Tradition, wie ich es vornehmlich von Gary P.Nunn kenne und liebe. Akzente setzen hier das perlendes Piano und die leicht schrammelnde Fiddle, locker und luftig...
"Say Yes To Love", wieder ganz anders: Ein 'Rocker' mit Saxofoneinsatz, aus meiner Sicht etwas vergleichbar mit dem Sound, den Linda Ronstadt einst vorlegte. Getragen von sanften Orgelklängen im Hintergrund groovt das Stück mit diesem typischen 'Southern Blue Eyed Soul-Feeling'.
Die Abwechslung geht weiter und mündet schließlich in meinem ganz persönlichen Favoriten, dem Stück in dem Stil, in welchem ich persönlich die ganze Platte gern gehabt hätte: "True Love Knows", ein Titel in feiner Emmylou/Gram-Tradition - aus jenen Zeiten, als eben Emmylou Harris und Gram Parsons so viele (mein) Herz erweichende Songs einspielten. Hier sind es die wunderschöne Pedal Steel des großartigen und allgegenwärtigen Lloyd Maines und die Fiddle von Kenny Putnam, die dafür sorgen, dass ich dieses Lied immer und immer wieder hören könnte. Traumhaft ist das!!!!!
Auf Track 11 dann noch einmal lasziver Western Swing mit einer Klarinette im Einsatz und dadurch noch etwas lockerer. Mit dem eine einsame Stimmung verbreitenden "Goodnight Blues" mit wunderbaren Harmony Vocals entlassen uns die Beiden in eine gute Stimmung.
Nicht alles findet mein persönliches Wohlgefallen, aber letztlich ein schönes Projekt mit einer warmherzigen Atmosphäre. Musik, bei der man spürt, dass sie mit Liebe und Leidenschaft eingespielt wurde.
Line-up:
Christine Albert (vocals)
Chris Gage (vocals, electric, acoustic and baritone guitars, piano, organ, dobro, tambourine)
Kenny Putnam (fiddle)
Mike Stevens (harmonica)
Lloyd Maines (pedal steel)
John Mills (saxophone)
Michael Austin (clarinet)
David Carroll (upright bass)
Glenn Fukunaga (electric bass)
Paul Pearcy (drums, percussion, wind)
Tracklist |
01:Dakota Lullaby (5:09)
02:Hell Or High Water (3:13)
03:Cuttin' A Rug (3:11)
04:Say Yes To Love (3:17)
05:Those Who Love (3:22)
06:If I Die Tomorrow (4:46)
07:Like A River Loves A Waterfall (3:19)
08:True Love Knows (3:24)
09:Tender Loving Care (4:02)
10:Annie (3:05)
11:Does She Have A Future With Me? (3:07)
12:Goodnight Blues (4:24)
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