Es handelt sich um das Debüt-Album der Mannheimer Prog-Rocker Alias Eye, welches sehr abwechslungsreich und angenehm zugänglich ist. Alias Eye verweisen auf eine gewisse Vielseitigkeit, indem sie unterschiedliche Stilrichtungen auf dieser Scheibe aneinander gereiht haben. So eröffnet der Opener "Field Of Names" mit schönen Gitarren, wobei im weiteren Verlauf doch recht außergewöhnliche Quetschkommodentöne zu hören sind. Die Leadgitarre klingt schön warm und besticht stellenweise durch eine gekonnte Abfolge der Töne, welche jederzeit ins Ohr gehen. Die Platte dürfte jedoch nicht nur 'Proggies' ansprechen, denn die Band driftet bereits mit dem zweiten Song "Premortal Dance" in Richtung AOR ab. Gefühlvoll untermalt die Leadstimme von Philip Griffiths die sanften Pianoklänge. Dabei wird der Song mit rockigen Gitarren und einem chartverdächtigen Refrain aufgefüllt. Durchaus ein Anspieltipp.
Richtig progressiv ist "Wasteland" und hier wird deutlich, dass die 1998 gegründete Formation aus durchweg guten Musikern besteht. Leicht swingend spulen die Jungs eine gelungene Tonfolge ab und halten die eine oder andere Überraschung parat. So ein wenig erinnert die Musik an die großen 70er Jahre. "Just Another Tragic Song" macht mit seiner musikalischen Darbietung seinem Namen alle Ehre und geht dabei unter die Haut. Was man hier zu hören bekommt, ist nicht neu, aber ohne viel Schnickschnack wird Spannung aufgebaut.
Leicht spacig beginnt "Driven" und man findet sich im Neo-Prog wieder. Fans von Pendragon können sich mit Sicherheit damit anfreunden. Der Chorgesang ist gut dosiert und überzeugt, wobei hier eingängige Melodien und Hardrockgitarren gut miteinander harmonieren. Mehr in Richtung Rock geht es mit "River Running", wobei klar werden dürfte, wo die musikalischen Wurzeln liegen. Stellenweise könnte man meinen, dass hier die großen Toto aufspielen.
Für mich eines der stärksten Stücke ist "Hybrid", wobei ich in der musikalischen Abfolge manchmal den Eindruck habe, dass sich Alias Eye beim Songwriting ein wenig an den großen Jethro Tull orientiert haben. "Mystery" hat leicht jazzige Anwandlungen. Überzeugend ist die Natürlichkeit, wie die Band dabei rüber kommt. Zudem absolut rasant und gut aufeinander abgestimmt bieten die Gitarren und Keyboards ein überzeugendes Wechselspiel.
"The Readiness Is All" passt vielleicht nicht ganz ins Gefüge, dürfte jedoch Freunde der leicht verdaulichen Rockmusik überzeugen. Erneut ein sehr eingängiger Refrain. Schließlich gibt es den Track "An End In Itself", und nochmals wurde hier sehr professionell gearbeitet. Da schimmern die alten Marillion ein wenig durch.
Insgesamt handelt es sich um ein soundtechnisch gelungenes Werk, welches spätestens nach dem vierten/fünften Umlauf überzeugt. Man wird in den knapp 54 Minuten mit diversen Sparten aus Rock, Pop, Jazz, Klassik und natürlich Progressivem bedient.
Line-up:
Philip Griffiths (vocals)
Ludwig Benedek (drums)
Frank Fischer (bass)
Vytas Lemke (keyboards)
Mathias Richter (guitars)
Tracklist |
01:Field Of Names (4:52)
02:Premortal Dance (5:13)
03:Wasteland (5:26)
04:Just Another Tragic Song (6:17)
05:Driven (7:49)
06:River Running (6:21)
07:Hybrid (4:04)
08:Mystery (3:32)
09:The Readiness Is All (5:19)
10:An End In Ttself (5:11)
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