Die Melodie-Könige von All Time Low schlagen wieder zu. "Don't Panic" nennt sich die neue Scheibe der vier hübschen Punk-Boys, und ob solch herausragender, hochmelodischer Punkrock-Kunst muss sich wohl kein Anhänger des poppigen Punk-Randes Sorgen um sein Lieblingsgenre machen oder noch groß Worte über die äußere Erscheinung der Protagonisten verlieren (die aber zweifelsohne 14-jährige Mädchen ins Schwärmen bringen dürfte).
Wirklich, wer auch nur ansatzweise etwas mit mehrstimmigen, poppigen Chören und breiten Akkordwänden anfangen kann, der wird diese Scheibe lieben und in Dauerrotation laufen lassen. All Time Low zeigen nämlich allein schon mit den ersten fünf Songs allen Konkurrenten, wo der Hammer hängt und wie exzellent gemachter Pop Punk mit Anspruch heute zu klingen hat.
Bei Refrains wie denen von "Backseat Serenade", "If These Sheets Were States" oder "Somewhere In Neverland" bleibt jedenfalls kein Auge trocken, dafür aber hält man schlagartig Maulaffen feil und fragt sich, wie es die Burschen immer wieder hinbekommen, solch geniale Hooks rauszuhauen. Letztendlich ist zwar das ganze Album ein Knaller, aber allein die ersten Nummern rechtfertigen schon die Anschaffung. Und hat man die genannten Songs gerade verarbeitet, wird man allerspätestens von "To Live And Let Go", "Outlines" oder "For Baltimore" nochmal richtig gepackt.
Schön bei All Time Low sind aber nicht einfach nur die ausgeklügelten Songs, sondern auch die Texte müssen unbedingt erwähnt werden, die sich dankenswerterweise ein gutes Stück abseits von irgendwelchen schlüpfrig-platten Teenie-Thematiken bewegen.
Somit mag "Don't Panic" zwar grundsätzlich ein eher jüngeres Publikum ansprechen, aber auch der Sturm-und-Drang-Phase entwachsene Zeitgenossen wie der Rezensent feiern die Scheibe ab, ohne rot zu werden. Klar, manchem mag hier etwas der Rotz fehlen, weil das Ganze doch recht brav und glattgestriegelt klingt. Aber hey, das darf bei solchen Songs auch so sein, denn die erscheinen glücklicherweise niemals wie am Reißbrett entworfen oder in ihrer Gesamtheit recht gleichförmig. Nein, bei dieser Gruppe entdeckt der Hörer auch nach mehrmaligem Hören noch bisher unbeachtete Ideen und neue Nuancen.
Alles in allem seien All Time Low und ihr fünftes Scheibchen "Don't Panic" allen Anhängern poppigen Punkrocks bzw. generell Melodie-Süchtigen jeglicher Couleur wärmstens zu empfehlen. Hier kann man einfach nichts falsch machen, egal an welcher Stelle man auch ins Album reinhört, man wird immer wieder umgehauen.
Line-up:
Alex Gaskarth (guitar, vocals)
Jack Barakat (guitar)
Zack Merrick (bass)
Rian Dawson (drums)
Tracklist |
01:The Reckless And The Brave (3:19)
02:Backseat Serenade (3:21)
03:If These Sheets Were States (3:19)
04:Somewhere In Neverland (3:45)
05:So Long Soldier (2:49)
06:The Irony Of Choking On A Lifesaver (3:36)
07:To Live And Let Go (3:43)
08:Outlines (3:35)
09:Thanks To You (3:34)
10:For Baltimore (3:11)
11:Paint Your Wings (3:40)
12:So Long, And Thanks For All The Booze (3:09)
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