Als im Jahr 2005 mit The Battle ein richtiger Melodic Rock-Kracher erschien, da war die Erklärung für dessen hohe Qualität schnell gefunden. Mit Russell Allen ( Symphony X) und Jorn Lande (Ex- Masterplan) zwei richtige Ausnahmesänger und dazu eben einen Magnus Karlsson als Gitarrist und Songwriter.
Und so startet der aktuelle Nachfolger "The Revenge" mit einem furiosen Intro, ordentlich Groove und einem melodiösen Refrain. Dazu gibt es pompöse Keyboards und heftige Double Basses. Wie der Titel des Albums beschreibt, gehen die Akteure in der Tat etwas aggressiver als auf dem Debüt zu Werke. Der Folgetrack "Obsessed" wird von tragenden Synthies geprägt, Atmosphäre baut sich auf und die gespielten Hard Rock-Riffs schlagen durch.
Doch schon beim zweiten Stück macht sich bei mir etwas Ernüchterung breit. Ohne Zweifel scheinen die Songs an die Qualität des 2005er Releases heranzureichen, aber man hat auch das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Der Verdacht bestätigt sich bei "Victory". Mit treibenden Rhythmen, unterbrochen von dem ein oder anderen ruhigen Part, geht die Post wieder ab. Doch warum kopieren sich die beiden Sänger mit ihren gebotenen Melodien immer wieder selbst? Kalkül oder fehlt es einfach an neuen Ideen?
Es scheinen immer wieder die gleichen Abläufe zu sein, die sich in den Köpfen der beiden Hauptakteure abspielen. Man verstehe mich nicht falsch: Es ist schon solide eingespielt und eindeutig arrangiert, was abgeliefert wird. Das bestätigen auch die Stücke "Master Of Sorrow", mit seinen sanften, manchmal dramatisch klingenden Pianoklängen, und "Will You Follow", mit seinen Effekten und klarem Abdriften in die AOR-Ecke. Aber es kann auch nicht sein, dass ich mir "The Battle" und "The Revenge" hintereinander anhöre und die Kompositionen allesamt nicht mehr auseinander halten kann. Für eine Scheibe reichte das, aber für zwei eigenständige Alben? Da zweifle ich dann doch am Ideenreichtum.
Relativ NEU erscheinen mir die Harmonien in "Gone Too Far", und auch bei "Wake Up Call" klingen die Gesangsmelodien nicht nach dem typischen Allen-Lande-Klischee. Und naturgemäß ist auch die Ballade "When Time Doesn't Heal" mehr als gekonnt, der übliche Kitsch inbegriffen. Aber das Fazit ist schnell gefunden:
So überraschend gut, wie der Erstling war, so gleich kommt "The Revenge" beim Hörer an. Nicht schlechter, aber auch nicht besser. Man kopiert sich selbst, wenn auch gekonnt!!!
Line-up:
Jorn Lande (vocals)
Russell Allen (vocals)
Jaime Salazar (drums)
Magnus Karlsson (guitars, bass, keyboards)
Tracklist |
01:The Revenge (5:51)
02:Obsessed (4:46)
03:Victory (5:02)
04:Master Of Sorrow (5:54)
05:Will You Follow (5:16)
06:Just A Dream (5:39)
07:Her Spell (4:46)
08:Gone Too Far (4:48)
09:Wake Up Call (4:47)
10:Under The Waves (5:31)
11:Who Can You Trust (4:55)
12:When Time Doesn't Heal (6:13)
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