Alliance / Road To Heaven
Road To Heaven Spielzeit: 52:30
Medium: CD
Label: Escape Music, 2008
Stil: Classic Rock

Review vom 09.04.2008


Daniel Daus
Bei Alliance handelt es sich um eine sogenannte Supergroup, deren Neuauflage ihrer beiden ersten Alben Destination Known vor geraumer Zeit von mir schon bei uns beleuchtet wurde. Zu dieser Zeit war seitens Ihres Labels Esacape Music bereits die Rede von einem aktuellen Nachfolger, was angesichts solch prominenter Besetzung manchmal durchaus Risiken in sich bergen kann.
Da man aber mit Robert Berry (Hush, 3, GTR, Ambrosia), David Lauser (Sammy Hagar), Alan Fitzgerald (Night Ranger) und Gary Phil (Sammy Hagar, Boston) augenscheinlich allürenfreie Musiker unter Vertrag hat, bei denen obendrauf auch die Chemie zu stimmen scheint, wurde mit dem neuen Silberling "Road To Heaven" absolut Wort gehalten.
Um es vorwegzunehmen, das mit dreizehn neuen Tracks versehene Werk, lässt den Rezensenten angesichts der hohen Erwartungshaltung auch nach mehrmaligem Hören nicht ganz zufrieden zurück. Man durchlebt ein bisschen so etwas wie ein Wechselbad der Gefühle. Alliance starten bei den ersten vier Songs furios, wobei der Opener und Titelsong "Road To Heaven" schon jetzt mit Klassiker-Ambitionen aufwartet. Ein tolles Stück mit schöner Melodie, Harmonies im Refrain, tollem Organspiel von Fitzgerald und einer fast schon in Southern-Gefilden befindlichen E-Passage von Gary Phil.
Bei "Like Me Like That" (ein Stampfer mit sehr schweren, aufdringlichen Synthies) und "Broken Glass" (musicalmäßiger Gesang, unharmonische Songstruktur) gibt es die erste Schwächephase, die dann aber wiederum von vier schönen Liedern in Folge ausgemerzt wird, wobei die rockigen "Comin' Home" (treibender, groovender Rhythmus, Berry singt wie David Coverdale, dadurch bedingtes Whitesnake-Flair) und "Walkin' Away" (klasse das an "Faith Healer" erinnernde E-Gitarrenbegleitriff, tolles E-Solo).
Zu diesem Zeitpunkt wäre ich eigentlich glücklich gewesen, wenn man hiermit den schönen Schlusspunkt gesetzt hätte, aber es folgen danach noch drei recht blasse Nummern, die irgendwie nicht zünden wollen. Das sechs Minuten währende "Remember Those Days" erzeugt eine gewisse Art von Reizüberflutung, wobei psychedelische Rock-Elemente mit dem pompösen Flair eines John Farnhams, einem Refrain, der an U2 erinnert und mit filigranem Synthie-/ E-Spiel recht wild und undefinierbar kombiniert werden, ohne das aber trotzdem irgendwas großartig hängen bleibt. Das Stück wäre als Ersatz für "Broken Glass" im Sinne der vorhergehenden Ausführungen, dann noch als Füller akzeptabel gewesen. Die beiden Abschluss-Tracks (wieder mit schweren, dick auftragenden Synthies) sind einfach nur hektisch und überflüssig. Da ist man letztendlich froh, wenn das Album zu Ende ist.
Fazit: Ein Werk mit sehr viel Licht, aber auch zwei Schattenphasen. Überzeugend die über allen Zweifeln erhabenen instrumentellen Fähigkeiten der Musiker (besonders bei Fitzgerald und Phil), die angenehme und variable Stimme Berrys, über weite Strecken gutes Songwriting mit schönen Melodien, eine satte, klare sympathische Produktion, ein wunderschönes Coverbild, leider aber auch mit ein paar, meiner Ansicht nach überflüssigen Stücken. Hier wäre für Alliance diesmal Weniger deutlich Mehr gewesen. Trotzdem insgesamt aufgrund der doch überwiegenden positiven Eindrücke ein klares Plädoyer für die Fortführung dieses Promi-Vierers!
Tracklist
01:Road To Heaven
02:I Can Breathe
03:Make A Stand
04:Anything Goes
05:Like Me Like That
06:Broken Glass
07:We Don't Talk
08:Comin' Home
09:Nothin' Else I Can Do
10:Walkin' Away
11:Remember Those Days
12:Not Done Til It's Done
13:Much More Innocent
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