»"Better Than Fiction" by American Standard formerly known to fans everywhere as The Chris Aaron Band.« So zu lesen auf der Homepage.
Welch ein satter und fetter Sound!
"Better Than Fiction" gehört ganz oben ins Regal! Nein, am besten erst gar nicht einsortieren und immer griffbereit halten.
American Standard machen ordentlich Feuer unter der Sitzfläche. Die lassen mit einem Liter Sprit ein Cabrio kilometerweit den Highway runter jagen.
Schon der Opener, "Mother Tongue", geht ab wie ein Zäpfchen.
Starke Keyboards von Adam Berzowski, der Bass wummert aus der Tiefe und die Qualtiäten von Axeman Chris Aaron überzeugen schon in den ersten Minuten der CD. Die Stimme eines Corey Sterling passt so gut zum dreckig-bluesigen Sound der Band.
Dave Schoepke drummt sehr differenziert und es fließen bereits im ersten Track einige perkussive Elemente von ihm ein.
Wer glaubt, mit "Feather" würden ein oder zwei Gänge zurückgeschaltet werden, hat sich getäuscht. Feinste Wah Wah-Gitarre durchzieht den Song und wenn American Standard den Rhythmus wechseln, haben sie den Federn einen Rasta-Look verpasst.
Parallele Geraden treffen sich in der Unendlichkeit? Soweit muss man nicht gehen, denn Sterlings Stimme erinnert erfreulich positiv an die von Warren Haynes.
Dem Quintett merkt man seine Spielfreude vom ersten bis zum letzten Bit an.
Dann wird es mit "Warheads On Flatbeds" etwas ruhiger. Wow, wie die diese 5 ½ Minuten zelebrieren! Rhythmuswechsel, treibender Bass und ein ganz starker Schoepke am Schlagzeug.
American Standard ist ein Team, auch was das Songwriting angeht. Einzig "The Joker" stammt aus Sterlings Feder. Ansonsten wurden die Songs in unterschiedlicher Zusammensetzung geschrieben.
Die Musiker bauen "Sugarthang" von einem vermeintlich lauen Lüftchen zu einem Desertsturm auf.
Selbst die entspannte Ouvertüre für "Freddy" hat seinen Stellenwert und Aaron schüttelt mit spielerischer Leichtigkeit einige lecker Licks aus seiner Gitarre. In "Freddy" selbst gibt es Funkiges von der Sechssaitigen und was Berzowski an den Keyboards zusammenbringt, steht dem in nichts nach.
Vollgas geht ja nicht immer und so lassen American Standard den Hörer mit "The Joker" etwas zur Besinnung kommen.
"Stole The Boogie" ist die Groove-Abteilung der Combo. Berzowskis Tastensolo hat etwas Jazziges und dann hebt Aaron wieder ab. "Money" schließt sich da direkt an und die Band hält den zu Beginn angelegten Maßstab.
Im mit stampfenden Rhythmus daher kommenden "Delta '88" darf man auch ruhig mal genauer hinhören: Die Backing Vocals vom Schlagzeuger Schoepke sind auch nicht von schlechten Eltern. Wie gerne hört man die auf Piano gestellten Keyboards und die sind wohl sortiert, immer genau da, wo es auch passt, nicht zu viel, nicht zu wenig.
Mit dem Midtempo-Stück "Mercy In Memphis" entlassen uns American Standard glücklich und zufrieden. Man kann die entstandene Stille nach dem letzten Ton nicht so ganz ertragen.
Gerne gönnt man "Better Than Fiction" noch eine weitere Runde im Player. Es waren bis jetzt erst fünf und es werden bestimmt noch weitere folgen.
Das Album hat Zweierlei bewirkt: Es ist sofort zugänglich und doch hat dieser bluesige Rock so viele Ecken und Kanten, dass man viel entdecken kann. So soll es sein.
Line-up:
Corey Sterling (vocals)
Chris Aaron Shoemaker (guitar)
Adam Berzowski (keyboards)
Dave Schoepke (drums, percussion, vocals)
Matt Miller (bass)
Tracklist |
01:Mother Tongue (4:28)
02:Feather (6:07)
03:Warheads On Flatbeds (5:32)
04:Sugarthang (3:38)
05:Shut Up And Love Me (4:48)
06:Prelude To Freddy In B Flat Minor (1:45)
07:Freddy (4:10)
08:The Joker (5:24)
09:Stole The Boogie (4:28)
10:Money (5:23)
11:Delta '88 (5:05)
12:Get Off (3:47)
13:Mercy In Memphis (7:20)
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