Herbert Hauke / All You Need Is Music
Der Weg zum Rock Museum Munich
All You Need Is Music Herbert Hauke
Co-Autor: Arno Frank Eser
198 Seiten, gebunden
Medium: Buch
Erschienen: ToDo-Marketingservice, Dominik Moll, 2006
ISBN: 10: 3-00-019437-1, EUR 27,90

Review vom 27.06.2007


Ilka Heiser
Wie verrückt kann ein Mensch sein?
Sammelleidenschaft, wer kennt diesen Begriff nicht oder ist dieser sogar selbst verfallen: Die einen sammeln Kugelschreiber, andere Briefmarken oder Schallplatten, Teddybären, Gartenzwerge und was auch immer man in Haus, Hof, Garten oder Keller unterbringen kann.
Und es gibt Musikverrückte, die alles von ihrem Idol sammeln, was sie ergattern können.
Dieser Leidenschaft hat sich Herbert Hauke verschrieben, nur mit dem Unterschied, dass er nicht nur von einem einzigen Idol Fanartikel oder Platten hortet, sondern alles - aber auch wirklich alles sammelt, was in irgendeiner Form mit Rock und Pop zu tun hat.
Er ist einfach ein Verrückter, der seine gesamte Freizeit, ja man könnte fast schon sagen, sein ganzes Leben der Musik und seiner Sammelleidenschaft widmet - ein Musikfan durch und durch.
Damit angefangen hat er bereits als Teenager mit Schallplatten. Später kamen Poster, Eintrittskarten, Autogramme und so manches Souvenir dazu, das er bei Konzerten abfassen konnte, wie Plektren, Drumsticks, Kleidungsstücke oder das Tamburin von Bernie Shaw (Uriah Heep). Aber auch viele kleine, teils lustige, teils skurrile Episoden und Erlebnisse, sowohl vor als auch hinter der Bühne, prägen Herbert Haukes weiteren Lebensweg. Einige Stars lernte er sogar hautnah kennen, wie z.B. Mick Box, der übrigens das Vorwort zu diesem Buch schrieb, Suzi Quatro,
Ian Anderson, Barclay James Harvest, Rudi Martini, Rick Wakeman, Ray Wilson,
Steve Hackett, um nur einige zu nennen.
Es häufte sich immer mehr im Hauke'schen Haushalt an, der bald aus allen Nähten platzte, denn Herbert wurde zum regelmäßigen Konzertgänger, wo er die verschiedensten Bekanntschaften nicht nur mit Musikern, sondern auch mit Ordnungshütern, Promotern und sonstigen Prominenten machte.
Somit öffnete sich ihm nach und nach Tür und Tor, was ihm das eine oder andere seltene Stück bescherte, wie von den Stars signierte Gitarren und Kleidungsstücke, LP/CD-Cover, oder auch Backstage-Pässe und wertvolle Dokumente, Ausschnitte aus Zeitungen und Illustrierten und, und, und...
Großes Glück bei all dem hat der Sammler, dass seine Frau diese Leidenschaft nicht nur toleriert, sondern ihn nach wie vor dabei auch tatkräftig unterstützt.
Doch wohin mit all den Jagd-Trophäen, die sich über all die vielen Jahre angesammelt haben? Der Zufall kam ihm in Gestalt von Arno Frank Eser, Musikjournalist mit weitreichenden Beziehungen, zur Hilfe. Nach anfänglichem, vorsichtigem 'Beschnuppern' stellten beide fest, dass sie auf der gleichen Wellenlinie schwimmen.
Infolge vieler Gespräche entwickelte sich bei ihnen mehr und mehr die Idee zum Aufbau eines Rock Museums, das dann endlich nach vielen Irrungen und Wirrungen und noch mehr zu überwindenden Hürden im Münchner Olympiaturm eröffnet wurde.
Doch ganz so einfach gestaltete sich die Umsetzung dieses Traumes dann doch nicht. Es ist lediglich Haukes und Esers Hartnäckigkeit zu verdanken, dass sich am 01.12.2004 die Pforten des Museums endlich öffneten, begleitet nicht nur von Fans, sondern auch von regem Medieninteresse.
Wer mehr dazu erfahren möchte, sollte sich Herbert Haukes Buch "All You Need Is Music - Der Weg zum Rock Museum Munich" nicht entgehen lassen.
Liebevoll detailliert beschreibt er den Beginn des Rocks, als man sich diese Musik noch auf Vinyl anhörte, bereits erwähnte Episoden sowie seinen Werdegang vom 'kleinen Fan' bis hin zum 'großen' Rockmuseums-Direktor, der sich nicht nur diesem Museum, sondern auch der Rockmusik ganz Allgemein mit Herzblut widmet.
Ein wunderbar kurzweiliges, mit sehr viel Sachkenntnis geschriebenes Buch, dass einen schon nach dem Lesen der ersten Seiten fesselt und dazu reich illustriert ist mit vielen, wunderschönen Fotos der Sammlerstücke des Autors.
»Und ich fühle mich, bei aller Freude am endlich eröffneten Museum und in aller Vorfreude auf die ganz große Version dieses Museums, als Diener der Musik.«
So kann nur ein eingefleischter Fan sprechen. Wünschen wir Herbert Hauke nie versiegenden Enthusiasmus - denn diese Musik hat unsere Aufmerksamkeit verdient: »That's when Rock'n'Roll Dreams come true!«
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