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Angband / Rising From Apadana
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Heavy Metal aus dem Iran, das klingt exotisch. Es ist schon verblüffend, in wie vielen Ländern es Metal-Bands gibt, wie global die Szene ist. Vieles davon ist allerdings nur schwer und über Umwege in Europa zu bekommen. Nicht so Angband, die einen Vertrag mit dem deutschen Label Pure Steel ergattern konnten.
Gegründet wurde die Band 2004 in Teheran von Mahyar Dean, der eine klassische Musikausbildung vorweisen kann, außerdem als Autor von Büchern über Death und Testament bekannt wurde.
In Ashkan Yazdani fand er einen talentierten Tenor-Sänger und später dann Ramin Rahimi, der neben Schlagzeug auch östliche und persische Percussion spielen kann. Gute Voraussetzungen also um eine CD aufzunehmen, nachdem 2007 der Vertrag mit Pure Steel unterzeichnet wurde. Das Ergebnis ist die vorliegende "Rising From Apadana". Unterscheidet sich Heavy Metal aus dem Iran von dem aus hiesigen Ländern?
Bei der Wahl des Bandnamens schon mal nicht, dieser stammt einmal mehr aus Tolkiens Werken, Angband (was Eisenkerker, -hölle bedeutet) ist die zweite Festung, die Morgoth errichtet (nachzulesen im "Quenta Silmarillion").
Landestypischer erscheint der CD-Titel: "Rising From Apadana" (dt: "Aufstieg aus dem Apadana"). 'Apadana' ist altpersisch für Palast, besonders berühmt ist der Apadana in Persepolis, der altpersischen Residenzstadt und Hauptstadt des antiken Perserreiches, erbaut von Cyrus dem Großen im Jahre 500 vor Christus und zerstört im Jahre 331 vor Christus durch die Armee Alexanders des Großen. Genau um diesen Cyrus geht es im Song "The King's Command".
Auf dem Cover zeigt sich ein interessanter Mix: Alte persische Säulen und eine E-Gitarre - eine Kombination aus Tradition und Moderne, die sich auch in Angbands Musik widerspiegelt.
Diese beginnt mit einem metaltypischen Gitarrenriff, nach 15 Sekunden gefolgt von einem hohen Schrei von Ashkan Yazdani. Zwei Elemente, die sich auch weiterhin durch die gute halbe Stunde ziehen. Hier vereinigen sich kantige harte Gitarren mit melodischen Elementen und etwas seltsam anmutenden Gesangslinien, die für Wiedererkennungswert sorgen, jedoch vielleicht auch nicht jedem zusagen dürften. Zarte Akustikpassagen kommen ebenfalls vor, wobei allerdings meistens die harten Riffs das Klangbild beherrschen. Die spätere (also progressive) Phase von Death war offensichtlich Inspiration, daneben sind wohl auch traditionelle Harmonien mit eingeflossen.
Diese klingen etwas ungewöhnlich, aber so etwas erwarte ich schon, wenn ich eine Band aus einem Land höre, das nicht zu den für uns typischen Heavy Metal-Herkunftsländern gilt, denn sonst könnte ich beim Heimischen und Gewohnten bleiben. Aber keine Angst, so exotisch und dominant sind diese Elemente nicht, dass es die Metal-Fans verschrecken würde, höchstens die engstirnigen… Trotz ihrer Herkunft aus einem islamischen Land, von dem es heißt, dass die Szene dort unterdrückt wird, sind Angband eine 'richtige' Metal-Band, deren Stil man in etwa als Power Metal/Prog Metal einordnen kann.
Eigenständig, traditionell und exotisch gleichzeitig, hart rockend und riffend, dabei doch immer wieder einen Hauch von Melancholie verbreitend. Durchaus reizvoll, obwohl es sich vielleicht nicht gleich beim ersten Durchlauf erschließt. Wer nun neugierig geworden ist, sollte mal reinhören oder sich gleich "Rising From Apadana" zulegen, auch wenn diese Debütscheibe bereits von 2008 ist.
Auf der gibt es noch als Bonus ein achtminütiges Making-of-Video, das die Band bei den Aufnahmen zeigt, z.B. Mahyar Dean (wie so oft mit Death-Shirt) beim Frickeln. Für 2010 ist der Nachfolger mit dem Titel "Visions Of The Seeker" geplant.
Auf diesen wird die Band als Quartett spielen, denn sie wurde mittlerweile um den Bassisten M. Halaji verstärkt, damit kann sich Mahyar Dean dann mehr auf die Gitarre konzentrieren.
Line-up:
Ashkan Yazdani (vocals) Mahyar Dean (guitar, bass) Ramin Rahimi (drums)
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