Angel Of Eden / The End Of Never
The End Of Never Spielzeit: 51:12
Medium: CD
Label: Lion Music, 2007
Stil: Power Metal

Review vom 17.11.2007


Andrea Groh
Nachdem Roger Staffelbach seit 1993 bei Vitalij Kuprijs Artension, die schon sieben CDs herausgebracht haben, aktiv ist,wollte er nun ein eigenes Bandprojekt, wobei sich dieses nicht sehr weit von Artension entfernt, jedoch etwas eingängiger wirkt. Und dennoch sind teilweise die gleichen und bewährten Musiker mit dabei.
Die Besetzung ist eine Liste bekannter Namen, z. B. Carsten 'Lizard' Schulz (Evidence One, Ex-Domain) als Sänger, Keyboardhexer Mistheria (u.a. Bruce Dickinson), Drummer Rami Ali (Evidence One) und als Gäste die Basslegende Steve Di Georgio (u.a. Sadus, Artension), der Royal Hunt-Sänger John West bei dem Stück "The Battle of 1386", Gitarrist Dave Shankle (Ex-Manowar) steuert ein Solo bei und Ferdy Doernberg bedient die Keyboards bei den ersten vier Songs.
Na, das lässt doch einiges erwarten. Können diese Erwartungen auch erfüllt werden? Die Produktion von Roger Staffelbach ist wirklich kraftvoll, die Musik kombiniert Melodie mit Power, treibende Riffs treffen auf instrumentelles Können. Trotz aller Virtuosität kommt die Härte nicht zu kurz, Bombast vereinigt sich mit frickeligen Momenten und galoppierenden Rhythmen zu flotten Power Metal-Hymnen mit klassischen Einflüssen. Das Tempo wird erfreulich oft variiert, so dass es nicht langweilig wird.
Als erster Vergleich fiel mir Yngwie Malmsteen ein, was dann auch nicht ganz unbeabsichtigt ist, gibt es doch als sog. Hidden Bonus-Track eine Coverversion von "You Don't Remember, I'll Never Forget", wobei Angel of Eden moderner und härter sind. Sie könnten damit nicht nur Fans von traditionellem Heavy oder Power Metal ansprechen, Anhänger von Artension oder anderer Projekte der beteiligten Musiker sollten sowieso reinhören, sondern auch jüngere Hörer, die Bands wie Nightwish (unabhängig vom theatralischem Frauengesang) zugetan sind, bis hin zu älteren Musikfans, die Keyboard-Gitarrenduelle im Stile von Deep Purple mögen.
Am stärksten sind Angel Of Eden, wenn sie sich eher im Midtempo und stampfendem Bombast-Power Metal bewegen, denn dann entfalten die Songs ihre Harmonien am besten, jedoch sollte man, um sie schätzen zu können, nicht gegen Solo-Eskapaden und Keyboards voreingenommen sein. Engstirnige True Metal-Anhänger werden wahrscheinlich meckern, doch sei ihnen gesagt, dass es weder kitschig noch zugekleistert ist. Und ganz sicher nicht 'wimpy'. Kritikpunkt jedoch ist die Anzahl von drei Instrumentalstücken bei 10 (regulären) Tracks - trotz allem technischen Können und interessanten Momenten ist das schon eine sehr hohe Quote. Da hätte ich doch lieber einen weiteren Gastauftritt von John West gehabt. Dass sie spielen können, habe ich sowieso nicht angezweifelt.
Wie gesagt, wer Roger Staffelbach und die anderen Musiker bisher mochte, sollte die CD antesten. Wer bei Artension bisher gezögert hat, weil es zu technisch und wenig gradlinig ist, könnte sich vielleicht hiermit leichter tun und jetzt den Zugang finden.
Line-up:
Roger Staffelbach (guitars)
Carsten "Lizard" Schulz (vocals)
Rami Ali (drums)
Mistheria (keyboards)

Guests:
Steve DiGeorgio (bass)
John West (lead vocals - #5)
Dave Shankle (solo - #4)
Ferdy Doernberg (keyboards - #1,2,3,4)
Tracklist
01:The End Of Never
02:Dreamchaser
03:Angel Of Eden
04:Return Of The Paharaoh Pt. I
05:The Battle Of 1386
06:Into The Black
07:Return Of The Paharaoh Pt. II
08:Keys To Avalon
09:Stampede
10:Toward The Light
11:You Don't Remember, I'll Never Forget (Hidden Track)
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