Army Rising / Impending Chaos
Impending Chaos Spielzeit: 49:04
Medium: CD
Label: Rising Records, 2011
Stil: Thrash Metal

Review vom 27.10.2011


Marius Gindra
»Sie frönen einem Sound, den schon ihre Papas toll gefunden haben könnten und servieren Achtziger-Thrash Metal mit Speed, Nackenbrecher-Riffs, Groove, Melodie und jeder Menge frischem Herzblut und Spielspaß«. Das war der krönende Satz in der Bandinfo, der meine Neugierde für diese Band weckte. Zwar ist mir bekannt, dass momentan viele Bands auf den allmählich auch schon ziemlich ausgelutschen Retro-Thrash-Zug aufspringen, dennoch wollte ich auch ihnen mal eine Chance geben. Aber ich bin wohl einfach noch zu gutmütig... Im Promotext stehen dann noch als Einflüsse neben fast schon obligatorischen Bands wie Metallica, Megadeth, Iron Maiden und Pantera auch solche Heinis wie Lamb Of God oder Parkway Drive (!!!). Kann mir bitte mal ein gottverdammter Metal-Fan mit nur einem Funken Ahnung erklären, was Lamb Of God und Parkway Drive mit 80er-Thrash zu tun haben??? Das Ziel eindeutig verfehlt!
Ihr könnt es Euch also schon sicherlich denken: Was das Debütalbum der Iren, namentlich "Impending Chaos", zu bieten hat, ist lediglich gähnende Langweile! Ein Sänger, an dessen Stimme man fast noch die Pickel in seinem Gesicht abzählen kann, hässlich 'groovende' Modern-Einschübe, von mir und meinen Freunden gerne spaßeshalber als 'Bruce Lee-Parts' (gleichbedeutend mit Breakdowns) betitelt und völlig unspektakuläres Songwriting regieren konsequent auf allen zehn Stücken. Kein einziges versprüht auch nur im geringsten Ansatz ein gesundes, old-schooliges Metal-Flair. Wenn so etwas die Papas unserer Generation früher gehört haben sollen, dann möchte ich bitte mal ein paar Bandnamen hören, vielleicht schlummert ja noch was im verborgensten Untergrund, hahaha. Nun, mehr gibt's zu diesem strunzlangweiligen, auch noch in allerbester 08/15-Manier (über-)produziertes Erzeugnis eigentlich gar nicht zu erzählen. Ich kann nur im Guten raten: Finger weg vom Endprodukt und lieber für die Kohle einen Kasten Diebels Alt oder Köstritzer finanzieren! Wer im Jahre 2011 richtig ordentlichen Retro-Thrash hören will, soll lieber zu solch reizendem Stoff wie Antichrist, Suicidal Angels, Warbringer, Tyranex, Violator, Rezet oder wie sie alle heißen mögen, greifen. Die Landschaft ist mit hochwertigem Material geradezu überflutet, da braucht wirklich keine Sau mehr solch uninspiriertes Geblöke. Übrigens: Wer schreibt »Army Rising is surely the best thing to come out of Ireland since... well, since ANYTHING!«, den sollte man bei Wasser und Brot drei Jahre in ein dunkles Verlies ketten und ihm dazu Thin Lizzys
Live And Dangerous mit den Reglern auf Lautstärke 15 vorspielen...
Nun, da haben die Burschen wohl noch einige Stunden mit alten Thrash/Speed-LPs und im Proberaum mit ihren Instrumenten zu verbringen.
Somit verteile ich hier nicht mehr als 4 von 10 RockTimes-Uhren!
Line-up:
Noel O'Brien (vocals, guitar)
Tony Myler (guitar)
Garreth Lawrence (guitar)
Louis Rice (bass)
Ted Barrett (drums)
Tracklist
01:Who I Am
02:Destination Grave
03:War
04:Lost Generation
05:Tyrant
06:I'm Dead
07:If You Want Peace
08:Strength Of None
09:Fallacy
10:Visions
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