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Art & Lisa / Healin' Time
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Art Crawford (geboren in Texas, aber aufgewachsen in Oklahoma) und Lisa Beck (eine waschechte Texanerin) lernten sich während eines 'Open Stage'-Abends in einem Club in Bandera, Texas kennen. Sie spielten ein paar Songs zusammen und offensichtlich funkte es zwischen den beiden musikalisch ganz ordentlich. Sie beschlossen, fortan gemeinsam weiterzumachen und nach "Learning To Breathe Again" aus dem Jahr 2009 liegt nun ihre zweite Langrille, "Healin' Time", vor. Nicht ganz überraschend haben sie sich stilistisch dem Americana, einer Mischung aus Country, Rock, Folk, Singer/Songwriter und Roots zugewandt.
Sechs der zehn Tracks wurden von Lisa komponiert und gesungen, bei drei weiteren trifft diese Aussage auf Crawford zu und abgerundet wird die Scheibe schließlich mit dem Walt Wilkins-Track "Healing Waters". Das komplette Album beschäftigt sich mit verletzten Seelen bzw. - wie der Titel es bereits verrät - dem Heilungsprozess eben dieser. Aber wenn die Texte auch meistens tiefgründig und traurig sind, so wurden die Stücke musikalisch doch wesentlich lockerer in Szene gesetzt, sodass man den Silberling zu jeder Zeit hervorragend genießen kann, ohne von ihm zwangsläufig selbst in melancholische Stimmungen versetzt zu werden.
Apropos musikalisch: Die einzelnen Tracks von "Healin' Time" sind instrumentell so hervorragend eingespielt worden, dass es sehr schade ist, kaum etwas über das Studio-Line-up herausfinden zu können. "Steal The Heart" startet den Song-Reigen mit herzhaftem Unterbau fast rockig und Lisa Beck beeindruckt schon bei diesem ersten Stück mit einer warmen, kräftigen wie sonoren Stimme. John Inmon fügt hier sein erstes beeindruckendes Solo hinzu. "Long Gone" ist die erste von Art Crawfords Nummern, die ebenfalls ihre Wurzeln tief in der (Roots-) Rock-Musik hat, wenn sie auch etwas getragen und nachdenklich daher kommt.
Das Album hat einen sehr angenehmen Fluss, wenn, oder gerade weil die Tempo-Variationen auch nicht unbedingt halsbrecherisch sein mögen. Immer wieder sorgt auch Richard Bowden mit seiner Fiddle für große Ohren. Das Songwriting bewegt sich durchgehend auf qualitativ hohem Niveau, wobei sich das sehr eingängige Titel-Stück wohl am ehesten als Single-Auskopplung anbieten würde. "Mother Of Pearl" ist einer von Crawfords Songs und wird mit einer feinen Mandoline gestartet, die über die gesamte Laufzeit der Nummer präsent ist und die Akzente zu dieser traurigen Story setzt.
Das dritte Stück aus Arts Feder ist "Saint", bei dem es wieder in gesetztem Roots Rock-Tempo zur Sache geht. Der Wilkins-Coversong "Healing Waters" wird ebenfalls von Crawfords tiefem, angenehmem und leicht rauem Gesang veredelt. Eine atmosphärische Ballade, die lediglich von zwei Akustik-Gitarren und den Vocals performt wird. "Broken Without You (Brian's Song)" ist lupenreiner Midtempo-Country, der von Lisa Becks Stimme und der Fiddle geprägt wirkt. Und auch die ewige Frage "When Am I Gonna Learn" wird von Lisa in verwundertem, aber auch tröstlichem Tonfall gestellt. Die Antwort, mein Freund, weht nach wie vor irgendwo im Wind.
Nun mag "Healin' Time" vielleicht kein 'Muss'-Kauf sein, aber wir haben es nichtsdestotrotz mit einer sehr guten, angenehmen Americana-/Roots-Scheibe zu tun. Nicht spektakulär, aber sehr gekonnt und routiniert sorgen die insgesamt zehn Tracks für eine wohlige Stimmung. Meine Anspiel-Tipps hören auf die Namen "Steal The Heart", "Long Gone", "Healin' Time" und "Broken Without You (Brian's Song)". Knapp vierzig Minuten angenehme Seelen-Musik, zu der man eigentlich immer greifen kann und die, hat man sie erstmal zu schätzen gelernt, keinen Staub im CD-Regal ansetzen wird.
Line-up:
Lisa Beck (vocals) Art Crawford (vocals, guitars) John Inmon (lead guitars) Richard Bowden (fiddle) und weitere...
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