Wieder ein Schweden Happen…Nach nur einem Jahr schlagen Asteroid CD-mäßig ein. Das selbstbetitelte Album wurde im bandeigenen Studio und den Bombshelter Studios, aufgenommen. Asteroid-Musik ist gut gemachter kräftiger psychedelic Spacerock mit einer Prise Stonerrock. Erinnerungen an die guten alten Hawkwind kommen einem da in den Sinn. Das gesamte Falt-Booklet ist entsprechend gestaltet. Klappt man es auf, wird man von der Aussage »… and so you drift away, into the Great Unknown« empfangen. Groß ja, unbekannt weniger. Dennoch ist die Asteroid-Mucke hörenswert, denn das Trio verkümmert nicht im Plagiatentum. Alleine schon die Stimmen von Robin Hirse und Johannes Nilsson sind durch ihre Unterschiedlichkeit von Interesse und das Album ist abwechslungsreich.
Alle Tracks sind von der Band geschrieben worden, die Texte stammen aus der Feder von Robin Hirse. Die CD ist dem Sound der Musik entsprechend produziert und gemixt worden.
Der Opener "The Great Unknown" ist quasi schon Asteroid-Programm. Schwere Riff-Gitarre, Keyboardssounds, die an Jon Lord zu besten Deep Purple-Zeiten erinnern, prägen den Stil des Schweden-Trios. Der Tieftöner ist über die gesamte Distanz mächtig präsent und alleine schon deswegen lohnt sich das Fingern am Lautstärkeregler. Die Gitarren-Klänge werden ein ums andere Mal durch Effektgeräte gejagt und obendrein auch noch mit dem Wah Wah-Pedal bearbeitet. Gut gesetzte Breaks und Tempiwechsel sorgen für Auflockerung und Unterhaltung.
In "Speaking To The Sea" fingert Johannes Nilsson am oberen Ende seines Instruments herum und spielt mit der Gitarre unisono. Da kommt Freude auf und der Track ist ein Beispiel für die charakteristischen Stimmen von Hirse und Nilsson. Der eine bevorzugt die tieferen, der andere die höheren Tonlagen. Sie setzten ihren Gesang sowohl kontrastierend als auch ergänzend ein. Selbst der Bassist bringt ein Wah Wah-Pedal zum Einsatz, wie z.B. in der Einleitung von "Panoramic Telescope" und er wiederholt dieses stimmungsmachende Element bei den Breaks. Ein glasklares Gitarrensolo mit bluesigen Licks serviert Hirse im sehr ruhig gehalten Part gegen Ende des Tracks. Fast nahtlos geht es weiter mit dem instrumentalen "The Infinite Secrets Of Planet Megladoon" und hier zeigt der Dreier, wie man entspannt rocken kann.
"Silver Leaf" hat etwas Cream'sche Prägung, kann aber durch Eigenständigkeit überzeugen. Immer wieder toll, wie der Gitarrist verschiedene Wirkungen auf den Hörer ausübt. Ist man der Meinung, dass es jetzt mit den heftigen, aber stets abwechslungsreichen Klängen reicht, ziehen Asteroid mit "Water" etwas ganz andres aus ihrem Musikalienköcher: Eine wunderschöne Ballade, die von der akustischen Gitarre beherrscht wird und da ist er wieder, dieser Gesang. Fast ist man gehalten "Water" als Intro zum folgenden "Little Fly" anzusehen, denn die Stimmung wird als Eröffnung für diesen Track quasi nochmals aufgenommen und beginnt entsprechend ruhig, ja verträumt. Zu dieser Stimmung tragen der dezente Einsatz der Becken und die leise aufspielende Gitarre bei. Schnell sind wir wieder im heftig bassorientierten Sound von Asteroid gefangen. Die knapp 6 Minuten sind hervorragend arrangiert, denn der schleppende Grundrhythmus wird häufiger durch Breaks, Tempiwechsel und akustische Gitarrenintermezzi locker aufgeschlagen. Abermals geht es nahtlos zum nächsten Song, "Strange Trip" über, sodass man die drei Tracks ohne Probleme als eine Einheit mit unterschiedlichen musikalischen Akzenten sehen kann.
Für die kurze Einleitung in "Flowers And Stones" werden die Aufnahmebänder rückwärts abgespielt und Martin Ström glänzt durch höchst differenziertes Drumming. Der Track vereinigt alle Band-Attribute. Divergierende Stimmen, mächtiger Rhythmus, Breaks und hypnotische Gitarre(n), denn man hat es mit einer dramatischen Klangwand zu tun. Hier ist das keine negative Kritik, sondern als lobenswertes Charakteristikum hervorzuheben. Rhythmisch vertrackt beginnt "The 13th Witching Hour" um dann förmlich abzuheben. Zum einleitenden Thema der Nummer kommt man zwischendrin wieder zurück, um den Hörer dann abermals in die Weiten des Universums zu beamen…
Aus welcher Zeit stammt denn der Rausschmeißer "Doctor Smoke"? Ein echter Retro-Hammer, dieses Stück Space-Rock, in dem dann Mattias Gustafson seinen Harpeinsatz hat. Hölle, selbst im letzten Track hauen die Schwedenrocker noch eine Überraschung raus und so wird das Lied zu einem Anspieltipp. Die Harp passt verteufelt gut ins Konzept von Asteroid. Spaciger Rock mit Harp. Das hätte auch in dem einen oder anderen Song gesessen.
Hören, hören, hören, diese Musik schlägt ein wie ein Kleinplanet mit großer Wirkung auf die Synapsen.
Line-up:
Robin Hirse (vocals, guitar, organ)
Johannes Nilsson (vocals, bass)
Martin Ström (drums, percussion)
Guests:
Mattias Gustafson (harmonica, - #11)
Mogge Lundin (vocals - #10)
Tracklist |
01:The Great Unknown (5:34)
02:Speaking To The Sea (5:57)
03:Panoramic Telescope (5:15)
04:The Infinite Secrets Of Planet Megladoon (3:06)
05:Silver Leaf (6:30)
06:Water (3:50)
07:Little Fly (5:45)
08:Strange Trip (3:48)
09:Flowers And Stones (5:50)
10:The 13th Witching Hour (5:47)
11:Doctor Smoke (5:46)
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