Atomic Road Kings wurde Ende 2012 gegründet. Im Line-up befinden sich Musiker mit einer Menge Erfahrungen. Im Zusammenhang mit dem Harper Eric von Herzen, der sich wohl auch Von Herzen schreibt, sowie Brent Harding (Bass) taucht die Formation Social Distortion auf. Sänger und Gitarrist Kyle Jester hat unter anderem Candye Kane beziehungsweise Earl Thomas auf der Visitenkarte stehen und Schlagzeuger Tom Essa trommelt für die Mississippi Mudsharks.
Der Grundstock ihrer EP mit fünf Titeln ist der Zwölftaker. Eric von Herzen formuliert es folgendermaßen: »We're not a straight-blues band. It's a crossover thing that really attracts an alternative crowd and a blues crowd. Rockabilly people, too.« So bekommt man einen Einblick in die musikalische Party, die leider schon nach guten zwanzig Minuten vorbei ist.
Aber keine Sorge, die Atomic Road Kings werden sich nach ihrer Rückkehr an die Westküste von einer ausgiebigen Tour im Frühling 2013 durch Belgien, Deutschland und die Niederlande quasi direkt ins Studio begeben und das Debütalbum aufnehmen. Sind die Atomic Road Kings in Europa unterwegs, zupft Renaud Lesire (auch Keith Dunn Band) die dicken Saiten.
Gemessen an der vorliegenden Platte kann man sich einfach nur auf den Nachfolger freuen, denn das Quartett verfügt über einen ordentlichen Drive und alle vier Musiker sind Topleute. Da ist es wohl auch kein Wunder, wenn gleich im mit Schmalzlocke und Petticoat-Feeling infizierten Opener "Voodoo Woman Blues" Gitarrist Kid Ramos mit von der Partie ist.
Allerdings steht auch der Harper Eric von Herzen, der unter anderem schon mit Kirk Fletcher, Alex Schultz sowie Walter Trout spielte, im Vordergrund und der zeigt uns, wie er sein kleines Instrument einsetzen kann. Ob dynamisch oder melancholisch ... bei Eric von Herzen ist zwischen Little Walter, Paul Butterfield, Jerry Portnoy ( Eric Clapton, Legendary Blues Band, Pinetop Perkins, Muddy Waters) beziehungsweise Lester Butler alles drin.
Mit den fünf Kostproben ihrer Musik kann man glatt einen Gedanken darauf verschwenden, eines ihrer Konzerte zu besuchen. Immerhin sprechen vierzehn Termine bei der bereits erwähnten Tour eine deutliche Sprache für die Atomic Road Kings. Bestimmt werden bei den Konzerten auch Songs gespielt, die dann auf dem Album zu hören sein werden.
Für "Broke And Lonely" lässt sich der Vierer etwas mehr Zeit. Diese Nummer mit ihrem Shuffle-Groove im Getriebe ist eine Party von Eric von Herzen sowie Kyle Jester, der den Sechssaiter auch mit einer schönen Verzerrung spielen kann. Hier wechseln sich die Soli herrlich ab und wer bei diesem Lied noch kein Feuer gefangen hat, ist mit dem berühmten Klammerbeutel gepudert worden. Gesanglich passt Kyle Jesters helle Stimme perfekt zur Musik.
In "Straighten Up" wird der Groove noch intensiviert und man hat definitiv einen Pakt mit dieser höllischen Mischung aus Blues, Rock'n'Roll und Rockabilly gemacht. Bei den fünf Tracks befindet man sich vom Tempo her in den oberen Gängen. Eine echte Ballade haben die Atomic Road Kings hier noch nicht im Köcher. Man kann aber sein letztes Hemd darauf verwetten, dass es in ruhigeren Fahrwassern auch qualitativ hochwertig zugehen wird.
Mit dieser EP ist die neu gegründete Combo auf dem besten Weg, von sich reden zu machen. Die Platte überzeugt in allen Belangen und man wird immer wieder Gelegenheit finden, mit dieser Scheibe den Player zu füttern. Die CD ist eine sehr gute Visitenkarte für die Formation.
Line-up:
Eric von Herzen (harmonica)
Kyle Jester (vocals, guitar)
Brent Harding (bass)
Tom Essa (drums)
Special Guest:
Kid Ramos (guitar - #1)
Tracklist |
01:Voodoo Woman Blues (3:08)
02:Automatic (3:53)
03:Broke And Lonely (5:25)
04:Straighten Up (3:54)
05:Easy Baby (4:08)
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