Spielzeit: 74:33 (CD 1) 75:21 (CD 2) Medium: Do-CD Label: Black Hill Pictures, 2014 Stil: Progressive Rock Review vom 16.09.2014 Wolfgang Giese

Gleich vorweg: Ich mag keine Coverbands! Da lebe ich lieber das 'Entweder/Oder-Prinzip'!
Entweder kann ich die Originalband/den Originalkünstler selbst genießen oder eben nicht. Abklatsch, und wenn er noch so gut ist, findet in der Regel nicht den Weg in mein Gehör. Als Beispiele sehe ich, als Jazzfan im Besonderen, immer vor Augen, wie es wohl wäre, jemand würde Coverbands diverser Bandformate von John Coltrane oder Miles Davis aufstellen.
Mir graust es bei solchen Vorstellungen.

So, nun aber. Pink Floyd ist eine jener Bands, die stets mein Wohlgefallen fanden, eigentlich jedoch wirklich nur die ersten Platten, und Wish You Were Here konnte mich auch noch begeistern.
Und - hätte ich nun eine Doppel-CD der Originalband mit Liveaufnahmen zu besprechen, mit den gleichen Titeln wie auf diesen beiden Scheiben, würde ich entsprechend an die Rezension herangehen.

Nun, aber auch hier habe ich es offensichtlich mit Profis zu tun, denn The Australian Pink Floyd Show existiert immerhin seit 1988, gegründet in Adelaide, Australien.
In der Tat, das, was die Band hier vorlegt, klingt wirklich täuschend echt, sehr professionell und auch einwandfrei, bis auf den Gesang, der überhaupt nicht viel mit dem Original gemein hat.
Wir hören Aufnahmen aus dem April 2013, aus Trier und Oberhausen. Die Liveaufnahmen zeugen sicher von hoher musikalischer Professionalität, aber es wird halt nachgespielt, der Band fehlt ein eigener Charakter. Und so würde mich sehr interessieren, wie es denn wohl wäre, wenn man eigene Songs schreiben und präsentieren würde. Vielleicht hätte Pink Floyd dann einen würdigen Nachfolger gefunden, das Zeug hätten die Burschen musikalisch sicher.

So bleibt mir nur zu vermerken, dass allenfalls die optische Umsetzung eines Konzerts anregend und interessant sein könnte, jedoch nicht die Darstellung auf diesen Audio-CDs.
Wer es braucht, dem kann ich nicht davon abraten, wer nur das Original möchte, sollte auch dabei bleiben.
Ach ja, warum bitteschön, wurden Syd Barrett und sein für mich sehr maßgeblicher Beitrag an der Band so sträflich vernachlässigt?

Line-up:
Steve Mac (vocals, guitar)
Colin Wilson (bass, vocals)
David Domminney Fowler (vocals, guitar)
Alex McNamara (vocals)
Emily Lynn (background vocals)
Lara Smiles (background vocals)
Lorelei McBroom (background vocals)
Jason Sawford (keyboards)
Paul Bonney (drums)
Mike Kidson (saxophone)