Beim neuen Longplayer von Rock-Superstar Bryan Adams steht diesmal die Zahl Elf im Mittelpunkt: Sein elftes Album mit elf Songs, dazu passend wird es eine elftägige Tour mit elf Konzerten, in elf Städten und elf Ländern geben.
Es ist, so meine ich, müßig, hier weiter auf die fast dreißig Jahre währende Erfolgsstory des sympathischen Musikers einzugehen. Was der Kanadier geleistet hat und mit welchen Auszeichnungen er geschmückt wurde (ich hoffe allerdings, dass es ihm erspart bleibt, aus aktuellem Anlass als Ehrenmitglied in einen hiesigen Karnevals-Elferrat aufgenommen zu werden ...), ist eigentlich jedem Leser unseres Magazins hinlänglich bekannt. Der Respekt des Autors in uneingeschränkter Form ist ihm dafür sicher.
Das neue Werk bietet wie immer absolut angenehme Unterhaltung, allerdings in fast zu mainstreamiger Form. Adams, auf dem Cover mit teurem Schuhwerk und edlem Zwirn in elegantem schwarz-weiß abgelichtet, muss aufpassen, dass er sein Rocker-Image nicht peu à peu einbüßt, denn bis auf das herrlich gitarrenlastige "Oxygen" wird hier noch stärker als beim Vorgänger "Room Service" auf Schmusekurs gefahren. Die große Anzahl der sich in die Arme nehmenden, Feuerzeug schwenkenden Liebespaare ist auf seinen anstehenden Konzerten beim Großteil der "11"-Songs jedenfalls gesichert. Für die heftigeren Adrenalin-Momente müssen allerdings dann wohl die altbewährten Klassiker herhalten.
Nichtsdestotrotz wären sicherlich 75% (oder mehr) aller wirkender Musiker froh, auch nur einmal im Leben ein Album dieses Kalibers mit so vielen potentiellen Hits abzuliefern.
Nach dem Motto 'Never Change A Winning Team' wurde bei der Produktion (z.T. mit Robert 'Mutt' Lange), dem Songwriting (mit seinem langjährigen Co-Autor Jim Vallance und 'Mutt' Lange) und auch den Musikern (u.a. Mickey Curry, Keith Scott) erneut nichts dem Zufall überlassen. Meine Favoriten sind der Opener "Tonight We Have The Stars" (mit klasse Hammond-Einlagen), das bereits erwähnte "Oxygen", der mit einem wunderbaren Slide-Solo versehene Ohrwurm "Broken Wings" und das bluesig-atmosphärische "Mysterious Ways" (tolle Kombi E-Gitarre/Streicher).
Fazit: "11" von Bryan Adams kann man in netten Stunden als wohlig runterfließende Hintergrundmusik in Gesprächsrunden mit Freunden genießen, ähnlich wie die kühl temperierten Flaschen des schön handlichen Elfer-Kasten einer renommierten deutschen Bierbrauerei. Für den Rezensenten jährt sich in Kürze der elfte Hochzeitstag, seine wichtigste Elf in Sachen Unterhaltung (wenn auch nur noch in Gedanken) bleibt allerdings konkurrenzlos Willi 'Ente' Lippens, seines Zeichens legendärer, weltbester Linksaußen aller Zeiten eines ehemalig berühmten Essener Fußballvereins!
Tracklist |
01:Tonight We Have The Stars
02:I Thought I'd Seen Everything
03:I Ain't Losin' The Fight
04:Oxygen
05:We Found What We Were Looking For
06:Broken Wings
07:Somethin' To Believe In
08:Mysterious Ways
09:She's Got A Way
10:Flower Grown Wild
11:Walk On By
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