|
Carolyn AlRoy / Through A Screen Door Darkly
|
|||
|
Traurige Stimmen von traurigen Mädchen, Part …
Warum man so ein Mini-Album mit fünf Songs in nicht mal einer Viertelstunde Gesamtlänge macht, erschließt sich mir nicht unbedingt. Zumal Carolyn AlRoy schon ein komplettes Debütalbum ("Gorgeous Enormous", co-produziert von Matt Keating) vorgelegt hat, das sie als Reverenz vorzeigen kann. Da ich es nicht kenne, vermag ich aber auch nicht zu sagen, ob die neuen Tracks möglicherweise anders als die früheren sind.
Die Singer/Songwriterin stammt aus New York State und wollte ursprünglich Schauspielerin werden. Stattdessen studierte sie und führt nun eine Praxis für Psychotherapie, entnimmt man ihrer Homepage. Die Singerei läuft nebenbei. Dass da auch Problembewältigung in ihre Songs einfließt, ist naheliegend.
Ihre Musik ist zartgewebt, sanft gleitet die wenig tragende Stimme durch die zurückhaltenden Arrangements. Aber auch irgendwie durch den Hörer hindurch, zumindest desjenigen, der jetzt dieses Review schreibt. Während sich ein Teil der musizierenden Songschreiber mehr den Roots zuwendet und die Stücke folkloristisch bodenständiger unterlegt, gibt es offensichtlich auch eine andere Bewegung der intellektuellen Sphärengeister.
Zu letzteren zählt zweifelsohne auch Carolyn AlRoy. Ein bisschen Pop, eine Prise Folk, meist in sehr reduzierter Instrumentierung - damit stattet Frau AlRoy ihre ansprechende Lyrik aus. Die fünf melancholisch klingenden Titel sind schneller durch, als man sich recht darauf einstellen kann. Wie ein spätsommerlicher Hauch durch ein offenes Fenster, der den baldigen Herbst ankündigt. Für die Produktion war diesmal Keating allein verantwortlich. Der Multiinstrumentalist ist auch der maßgebliche musikalische Zuarbeiter.
So richtig bleibt davon nichts hängen, bestenfalls ein paar Soundspinnweben. Und vielleicht "Bad Habits", ein auf altmodisch getrimmter Walzer. Was für die Deerberg-Fräuleinfraktion.
Externe Links:
|
