Don Airey / A Light In The Sky
A Light In The Sky Spielzeit: 60:40
Medium: CD
Label: Mascot Records, 2008
Stil: Progressive Rock


Review vom 05.03.2008


Christoph Segebard
Don Airey gehört zu jener ganz besonderen Garde von Rockmusikern, die im Grunde alles schon gesehen und gehört haben. Kaum ein anderer kann auf so viele Mitgliedschaften bei namhaften Bands oder Kollaborationen zurückblicken. …Sie aufzuzählen, erübrigt sich eigentlich, aber ich nenne trotzdem ein paar: Black Sabbath, Rainbow, Gary Moore, Ozzy Osbourne, Whitesnake, und, seit dem Ausstieg von Jon Lord, natürlich Deep Purple. Dass da noch viele fehlen, dürfte klar sein - dazu ist der Silberling, über den wir heute sprechen, schon sein zweites Solowerk: Sein Erstling "K2: Tales Of Triumph And Tragedy" liegt nun schon an die zwanzig Jahre zurück.
Zeit also für Neues - und der so gar nicht stille Don hat nun mal wieder seinerseits einige Herrschaften eingeladen, die Fans auch nicht unbekannt sein dürften. So übernimmt beispielsweise Laurence Cottle den Bass, Darrin Mooney (Gary Moore) sitzt an den Drums und Rob Harris, seines Zeichens Gitarrist bei Jamiroquai (!) übernimmt die Klampfenarbeit.
Für "A Light In The Sky" macht Retro-Don seinem Namen alle Ehre: Von wegen 'Fileshare-Album', bei dem Sounddateien an die einzelnen Bandmitglieder verschickt werden! Dieses Album wurde von einer Band traditionell eingespielt; fast alles wurde live aufgenommen. »So ziemlich alles ist entweder vom ersten oder zweiten Take«, so Don. …Aber auch der Rest kommt im schon wieder erfrischenden Retro-Gewand daher. Von Beginn an umschmeicheln herrlich fette Hammond-Klänge unsere Ohren - sowas kann einfach nur von jemandem kommen, der dabei war.
Und vielfältig ist es noch dazu. Im Großen und Ganzen muss man "A Light In The Sky" als schon progressiv bezeichnen, aber viele Stilrichtungen finden darauf ihren Platz. Man höre nur "Shooting Star", ein straighter Rocker mit einem herrlichen Keyboard-Riff, der dann von "Space Troll Patrol" abgelöst wird - einer kantigen Hommage an die Prog-Bands der Siebziger. …Dabei immer wieder auffallend: Klar, es gibt viele, eingestreute Soli und einen dicken, atmosphärischen Soundteppich; und doch stellt Don Airey seine Fähigkeiten stets in den Dienst der Songs. Es gibt ab und an Gesang, und er überlässt auch mal der Gitarre das Zepter. …Ohne Namen nennen zu wollen, aber das haben wir von Keyboardern schon ganz anders gehört. Er gehört einfach zur alten Garde, und er zeigt es in jeder Note, die auf dieser Scheibe zu hören ist.
Das Album und das Feeling, das es einem gibt, sind sogar so gut, dass ich noch eine von Don's Qualitäten nennen muss: Gleich den Gitarristen der goldenen Zeiten des Rock hat er die Fähigkeit, den Hörer dazu zu bringen, sich sofort ans Keyboard oder an die Orgel setzen zu wollen. Es mag profan klingen, aber es ist eine Eigenschaft von unschätzbarem Wert. Selten wurde ich zuvor von Keyboards so gut unterhalten - und das über die gesamte Spielzeit.
Wer auch nur das Geringste für die Siebziger übrig hat, der schuldet es sich einfach, dieses Album zu kaufen!
Line-up:
Don Airey (keyboards)
Laurence Cottle, Chris Childs (bass)
Darrin Mooney, Harry James (drums)
Rob Harris (guitar)
Lidia Baich (violin)
Danny Bowes, Carl Sentance, Harry James (vocals)
Tracklist
01:Big Bang
02:Ripples In The Fabric Of Time
03:Shooting Star
04:Space Troll Patrol
05:Andromeda M31
06:Endless Night
07:Rocket To The Moon
08:Lift Off
09:Love You Too Much
10:Cartwheel ESO 350-40
11:Sombrero M104
12:Into Orbit
13:A Light In The Sky (Pt.2)
14:Pale Blue Dot
15:Metallicity
16:Big Crunch
17:Lost In The End Of Time
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