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Joan Armatrading / Starlight
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"Starlight" beendet Joan Armatradings Album-Trilogie, die mit "Into The Blues" begann. Zwischendrin erschien This Charming Life und bei vorliegender Platte spielte die Künstlerin abermals alle Instrumente selbst ein. Nachdem sich die erste Scheibe dem 12-Takter widmete und die zweite CD auf den Rock fokussiert war, geht Joan Armatrading jetzt in Richtung Jazz.
Tatsache ist, dass sich die Protagonistin in ihren Texten immer noch mit den alltäglichen Dingen des Lebens auseinandersetzt. Die musikalische Verpackung allerdings geht in eine von ihr bisher doch noch nicht gehörte Richtung, denn in dieser Weise hat man sie wohl noch nie erlebt. Das die zehn Songs überspannende Dach ist der Jazz.
Würde man einen der "Starlight"-Songs zum Beispiel im Radio hören, wüsste man sofort, dass es sich um ein Lied der Britin handelt. Ihre Stimme ist unverkennbar. Mit Erstaunen stellt man dann auch noch fest, dass sie sich dem auf der vorliegenden Platte vorherrschenden Genre nicht nur oberflächlich nähert. Man kann auch sagen, dass die Künstlerin den Jazz hat. Sie serviert ihn uns mit einer individuellen Substanz, die tiefe Wirkungen zeigt.
Sie hat nicht nur alle Instrumente gespielt, sondern ist darüber hinaus auch noch für die Produktion und das Mixing zuständig. Gemastert hat Tim Young. "Starlight" ist ein wunderschön entspanntes und in sich geschlossenes Album. Mit dieser Platte erweitert sie ihre Stilvielfalt um ein weiteres Genre. Überall auf der CD swingt und groovt es. Joan Armatrading hat tolle Songs zu Papier gebracht. Die mit dem Keyboard erzeugten Bläser- und Streicher-Sounds sind in keiner Weise Fehl am Platz und geben der einen oder anderen Komposition Pfeffer beziehungsweise einen melancholischen Anstrich und mit so manchem Track kann man sie sich auch in einer gemütlichen Lounge vorstellen.
Als Gitarristin und an den Keyboards, die oft auf einen Piano-Sound eingestellt wurden, ist Armatrading eine Wucht. Die vielleicht zu kritisierende Kürze der Platte wird auf der anderen Seite der Waagschale durch die hervorragenden Songs mehr als nur ausgeglichen. Die Musikerin steht nach den letzten beiden Alben und "Starlight" wieder voll im Rampenlicht.
Unter Berücksichtigung des Fakts, dass sich das Album kaum auf rockigen Pfaden bewegt, versprüht es eine spürbare Intensität. Dazu tragen nicht nur die Arrangements und wohlsortierte Auswahl der Instrumentierung bei, sondern ebenfalls die exquisite Produktion. Auch in diesem Zusammenhang kann man die Persönlichkeit der Protagonistin erkennen.
"Starlight" reflektiert die Aufgeschlossenheit der Künstlerin gegenüber neuen Ufern. Mit diesem Album stellt sie nicht nur ihre beinharten Fans zufrieden. Mit musikalischer Kompetenz ausgestattet wird sie definitiv weitere Anhänger auf ihre Seite ziehen. Die zehn Kompositionen belegen, wie weitläufig die Britin das Jazz-Genre betrachtet. Herausragend ist zum Beispiel "Tell Me" mit einem super E-Gitarrensolo und herrlich perlenden Pianoläufen. Die mittlerweile einundsechzigjährige Armatrading ist immer noch bestens bei Stimme und dieses Markenzeichen setzt sie perfekt ein.
"Back On Track" ist eine klasse Funk-orientierte Nummer und nicht nur in der Lounge-Ballade "The Way I Think Of You" sollte sich der Hörer auf ihr Bassspiel konzentrieren. Fabelhaft! Als One-Woman-Band ist die Frau aufregend sowie sehr überzeugend. Mit einer dreiköpfigen Begleitband wird Joan Armatrading im Laufe des Sommers 2012 auch einige Konzerte in den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland geben und am Ende dieses Jahres wird sie abermals in unseren Breitengraden unterwegs sein. Man darf sich wohl auf sehr abwechslungsreiche Auftritte und auch "Starlight"-Nummern freuen.
Line-up:
Joan Armatrading (vocals, electric guitars, acoustic guitars, bass, keyboards, keyboard horns, keyboard strings, drum programming, backing vocals)
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