Nach der Debüt-CD "All Kinds Of Blue" war "Live At The Colosseum" die 2. Veröffentlichung der deutschen Bluesrock-Band Richie Arndt & The Bluenatics.
Applaus des Publikums, dann die ersten Töne vom Willie Nelson Song "Nightlife". Kurzes Gitarrenintro, Bass und Schlagzeug setzen ein, Richie Arndts gefühlvoller Gesang. Blues, der klingt doch anders? Der Opener entwickelt sich spätestens ab Richie Arndts Gitarrensolo zu einem perfekten Bluessong. Alle Achtung, eine Live-CD mit einem Slowblues zu eröffnen.
Mit "The Bad Thang", als Studioversion auf "Voodoo" zu hören, nimmt der Bluenatics-Train Fahrt auf. Wieder ein bestechendes Solo von Arndt, schöne Hooks im Song, der Refrain hat Mitsing-Charakter.
Richtig groovend kommt der auch von Stevie Ray Vaughan & Double Trouble bekannte Eddie Jones-Song "Letter To My Girlfriend" daher. Blues with a Feeling...
Danach folgt ein weiterer Klassiker der Musikgeschichte. Der Peter Green / Fleetwood Mac-Song "Black Magic Woman". Überraschung: Detlef Blanke hat hier ein herrlich melodisches Tieftöner-Solo. Mit einem Bass-Solo ist mir dieser schon so oft gecoverte Song noch nicht in den Player gekommen.
"Black Magic Woman" wird gefolgt von "Downtown Train", eine Eigenkomposition, bei der wieder mal deutlich wird, welche Qualität Richie Arndts/Felix Janosas Songwriting hat. Bluesiger Track mit verdammt eingängigem Refrain. Aufgelockert wird der Song durch knackige Breaks.
Mit treibender Rhythmusarbeit, wieder richtig groovend, wird die Robben Ford-Nummer "Help The Poor", auch jetzt noch auf der Setliste, gefeiert, genauso wie "When The Train Comes", das auf dieser CD mit elektrischer Gitarre gespielt wird. Mittlerweile gibt es diesen Song bei Konzerten in einer akustischen Version.
Ein weiterer Song des Erstlingswerks "All Kind Of Blue" schließt sich an und Richie Arndt 'bedient' für "Sweet Little Angel" die Dobro. Es ist Slideguitar Time. Prächtig, wie Richie Arndt das Bottleneck über die Saiten der Dobro fahren lässt.
Ein selbst geschriebener, echter Slowblues darf natürlich nicht fehlen. Gut sechs Minuten "Love Is A Fire" zum Genießen. Vergleiche seien erlaubt. Richie Arndts Gitarrensound ist in diesem Song verdammt nah an Gary Moores Bluessound.
Songmäßig folgt dann ein Zitat auf das andere. Mit "Little Wing", "3rd Stone From The Sun" und "Fire" ein Hendrix-Medley inklusive knapp 4 Minuten Bass- und gut 6 Minuten Drum-Solo von Detlef Blanke und Frank Boestfleisch. Diese Parts sind einer der Höhepunkte der CD.
Den Schlusspunkt setzt Larry Davisī "Texas Flood", einem Song, der für Stevie Ray Vaughan zum Hit wurde.
Beifall, man sollte sich Richie Arndt & The Bluenatics live nicht entgehen lassen.
Spielzeit: 67:06, Medium: CD, Out Of Space Records, 2000
1:Nightlife 2:The Bad Thang 3:Letter To My Girlfriend 4:Black Magic Woman 5:Downtown Train 6:Help The Poor 7:When The Train Comes 8:Sweet Little Angel 9:Love Is A Fire 10:Little Wing 11:3rd Stone From The Sun 12:Bass Solo 13:Fire 14:Drum Solo 15:Texas Flood
Joachim P. Brookes, 11.02.2006
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