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Stefan Amannsberger/Richard Köll / Two For The One
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Der Gitarrist Stefan Amannsberger legt eine neue Platte auf. Dafür hat er sich den Partner Richard Köll ausgesucht. Gegenüber seiner CD Piccolo Paradiso bleibt es bei der Duobesetzung und die hat es in sich. Gitarre sowie diverse Holzblasinstrumente geben den guten Ton von "Two For The One" an. Genauer setzt Köll Saxofon, Klarinette und Bassklarinette ein. Der Blasmusiker ist vielleicht auch von einem weiteren Duo bekannt. Es heißt crème duett und Marlene Eberwein zupft dort die Konzertharfe.
Fast alle Songs wurden von Amannsberger, Köll oder beiden verfasst und die Coverversionen sind handverlesen. Vorweg muss geschrieben werden, dass die Platte über einen astreinen Klang verfügt. Die Musik der beiden fingerfertigen Künstler ist eine wunderschöne akustische Reise, bei der so einige Stile gestreift werden.
Alleine schon durch die verschiedenen Blasinstrumente werden herrliche Stimmungen kreiert. Jeder der beiden Musiker befindet sich zu unterschiedlichen Phasen bei den Stücken in der Leaderrolle. Ganz faszinierend sind die von einem Zwillingssound dominierten Teile. Ob es die Klarinette oder das Saxofon ist, hier werden beseelte Klänge erzeugt. Da gibt es zum Beispiel eine zupackende Nummer namens "Satureja". In dieser Köll-Komposition spielen die tieferen Töne aus dem Holzblasinstrument eine entscheidende Rolle und Amannsbergers akustische Gitarre sorgt für die luftigen Parts.
Bei der instrumentalen Fahrt macht das Duo auch Halt im Blues-Bahnhof. John D. Loudermilk ist der Verfasser von "Windy & Warm". Ein 12-Takter mit klasse Groove und Melodie. Köll und der Gitarrist machen eine geniale Lesung daraus. Die erzeugte Stimmung ist fantastisch und dieser Wechsel zwischen Akustischer sowie gemeinsamen Aktivitäten mündet in einen super guten Song. Natürlich zaubern die beiden Künstler auch ganz andere Stimmungen. Wunderbar: So lasse ich mir einen "Umzug" gefallen. In der Ruhe liegt die Kraft. Das Duo trägt den Hörer auf Flügeln von einem Ort zum anderen. Die dahinfließenden Töne aus dem Saxofon bezirzen einen richtig. Nur zweimal wird Köll in seiner Intonation etwas deutlicher. Besinnliche Momente hat es so einige auf "Two For The One".
Wer Benny Carters Version von "Easy Money" kennt, wird von den Socken sein, was die beiden Protagonisten daraus machen. Alleine schon sich für die Klarinette entschieden zu haben, bringt einen anderen Schwing in das Stück. Amannsbergers Fingerstyle, ein wenig am Country angelehnt, ist nicht nur hier genial. Danach gibt es die Köll-Nummer "Jazz Grantig". Man lässt ein anderes Tier als den Pink Panther aus seinem Käfig und zwischendrin krönt man die Angelegenheit mit einigen feinen Blues-Licks. Hammer, welch ein Groove hingelegt wird.
Nach der verträumten "Safari" zieht man am Tempo und höre ich da in "Magic Black" auch eine geslidete akustische Gitarre? Ja, dieses Stück hat Magie! Herrlich, wie man nach überraschenden Breaks immer wieder die Maschen des Themas aufnimmt. Diese Platte ist ein Musterbeispiel an Spielfreude und Stimmungen. Was Amannsberger sowie Köll hier leisten, ist à la bon heure! Bei aller schwebenden Eleganz ist "Lines Of Wood" eine spannungsgeladene Komposition des Gitarristen.
Gerne ziehe ich "Piccolo Paradiso" aus dem Regal, denn auch dort findet sich der "Tango Bavarese". Dort ist es Robert Hobmeier an der Harp, der mitspielt und wie eine Nummer das Gewand wechseln kann, wird durch Kölls Klarinette verdeutlicht. Er gibt dem Stück ein anderes Flair und beide Songs sind klasse. Als wolle man den Hörer etwas provozieren, setzt das versierte Duo das Stück "Noch Fragen" ganz ans Ende der Tracklist. Nein, Stefan und Richard, hier bleiben keine Fragen offen. Mit einer sentimentalen Reise schließt die Platte den Genuss in zwölf Songs. Wenn instrumentale Musik so in Szene gesetzt wird, dann ist das schon einen Kauf Wert.
Line-up:
Stefan Amannsberger (Akustik-Gitarre) Richard Köll (Klarinette, Saxofon, Bassklarinette)
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