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Tómas Alexander / Dark Matter
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Erik Williams ist Barpianist in Sherwood Park, Kanada. Unter seinem Alter Ego Tómas Alexander veröffentlicht der Künstler sein erstes Album mit dem Titel "Dark Matter". Nicht nur auf dem Coverfoto sieht man viel schwarz. Auch das Booklet, in dem alle Texte abgedruckt sind, ist in der Farbe gehalten. Einige Fotos lockern die dustere Atmosphäre auf. Musik spielte immer eine große Rolle in seinem Leben und mit achtzehn Jahren brachte er sich als Autodidakt den sinnvollen Umgang mit den achtundachtzig Tasten eines Klaviers bei.
Als Kind begeisterte ihn die Klassik. Mozart, Beethoven und Tchaikowsky waren angesagt. Dann hatte er eine Faible für Celtic Folk, Marke Loreena McKennitt und The Chieftains. Erweitert wurde sein musikalisches Interesse durch elektronische Klanglandschaften à la Enigma oder Delirium. Mit Marilyn Manson, Alanis Morissette und Muse wurde das Spektrum noch größer und schließlich fand Alexander Gefallen an Tori Amos beziehungsweise Imogen Heap.
Definitiv ist "Dark Matter" etwas ganz anderes, als das, was man so gemeinhin von einem Barpianisten erwartet. Aus dieser Sicht ist es schon gelungen, sich für seine andere musikalische Seite auch einen anderen Namen zuzulegen. So ganz alleine hat er sein Debüt-Album nicht eingespielt. Stew Kirkwood unterstützte ihn bei seinen dreizehn Eigenkompositionen ganz kräftig und darüber hinaus produzierte, mixte und masterte er auch.
Die Platte beinhaltet eingängige Songs mit Radiotauglichkeit, einem deutlichen Pop-Appeal und eben auch vielen künstlich erzeugten Klängen. Alexanders Keyboards sind ungemein oft auf Piano eingestellt worden. Da stellt sich die Frage, warum er sich nicht gleich an dieses Instrument gesetzt hat. Zweimal schultert Kirkwood eine elektrische Gitarre. Gleich im Opener und Titelsong ist das der Fall. Der Tasten-Klang in "Dark Matter" erinnert an Bruce Hornsby. Die eingeschobenen Funk-Ausflüge stehen dem flotten Track sehr gut zu Gesicht.
"Hydra" ist eine typische Tanznummer, die perfekt in die Achtzigerjahre passt und einen heutzutage nicht unbedingt vom Hocker haut. "Compass" ist da schon aus viel edlerem Holz geschnitzt worden. Hier reflektieren die Sounds eine dunkle Stimmung. Als Kontrapunkt passt dazu sehr gut der freundlich gehaltene Gesang. In den Angaben zum Line-up spielt Kirkwood in "Rain" eine Lap Steel-Gitarre. Zunächst ist in der passioniert vorgetragenen Ballade davon allerdings nichts zu hören und auch nicht bis zum Ende des Stücks. Vielleicht hat man auch deren Klang durch Effektgeräte verfremdet.
"Dark Matter" enthält viele Songs für die Tanzfläche. Da versteht es der Protagonist, nette Grooves zu verarbeiten. Seine Stimme ist über jede negative Kritik erhaben. Singen kann der Mann. "The Advocate" verfügt mit seinen Harfenklängen über hörbar gemachte Nebelschwaden. Der dazu kreierte Beat klingt da eher steril. "Shigusa Taiko Interlude" ist ein Instrumentalstück und im Laufe der einhundert Sekunden kommen immer mehr Trommeleffekte auf den Hörer zu. Dabei hat man sich hier für mondäne Streicher-Sounds entschieden. "Kiss Of The Dragon" ist bombastisch arrangiert. Bei Tómas Alexander muss man allerdings vor einem Kuss des Fabelwesens keine Angst haben. Was zählt, ist die elektronische Härte in dem Track.
"Piece Of U" ist eine weitere Ballade, die ohne Drum-Programming wirklich herrlich hätte werden können. "Echo's Voice" ist noch ein Dancefloor-Song, der in dieser Kategorie angesiedelt gut gemacht ist. "In Real Time" wird künstlich ein Spinett-Klang erzeugt und so wird durchaus für Abwechslung gesorgt. Ein wenig Klassik schimmert ebenfalls durch.
Tómas Alexander hat es geschafft, uns mit "Dark Matter" von seiner anderen musikalischen Seite zu überzeugen, auch wenn nicht alle Nummern wie Gold glänzen. Sein Debüt sehe ich als die erste Ausbaustufe seiner künstlerischen Verwirklichung und man darf auf zukünftige Veröffentlichungen hoffen.
Line-up:
Tómas Alexander (vocals, keyboards, sounds) Stew Kirkwood (drum programming, electric guitar - #1,10, electric bass - #10, lap steel guitar - #13, sounds, computer, wizardry)
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