Badwater / Straight From The Tap
Straight From The Tap Spielzeit: 58:35
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2008
Stil: Rock

Review vom 25.07.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Da kann man mal sehen: Ein feines Cover, das so richtig durstig macht und dann mit "Straight From The Tap" auch noch einen vielversprechenden Album-Titel hat.
Badwater: Ohne einen Ton gehört zu haben, sorgen die vier Jungs aus Tahlequah, Oklahoma für gute Laune. Der Gerstensaft zieht sich obendrein in Bildern durch das vielseitige Booklet, das mit allen Texten versehen ist. Auf der letzten Seite hat es dann eine ganze Batterie an Zapfhähnen. Prost!
Es ist dann schon verwunderlich, dass man in keinem einzigen Titel das Wort 'beer' findet, sehr wohl aber zwei Tracks mit Hochprozentigem: "Cheap Whiskey" sowie "Whiskey Train".
Ob alkoholisch Gegorenes oder in Kombination mit der Destillation, wichtig ist, was die jungen Männer musikalisch aufs Tablett bringen.
Hoppla, schon der Opener, "Never Know", hat eine verdammt kurze Zündschnur.
Das gefällt: Es rockt mit Slide-Gitarre und Wah Wah-Einsatz. Straightes Drumming (Arie Bird) sowie ein kräftig-trockener Bass (Garron Marsh) sorgen für ein starkes Fundament und Bobby Wayne Hogshooter (heißt der wirklich so?) singt mit einer wie 'Arsch-auf-Eimer' passenden Stimme.
Nun wollen wir aber die Kirche im Dorf lassen, ist doch erst ein Song vorüber. Obwohl, man nähert sich schon der Repeat-Taste.
Was folgt, ist eines der beiden Whiskey-Stücke.
Hoppla, Badwater wechseln in ein anderes Gewässer. Wenn der Gast Randy Crouch (fiddle) mitmischt, könnte man vermuten, dass es etwas mit Country Rock auf die Ohren gibt. Richtig... dem Gefiedel wird eine rockige E-Gitarre entgegengesetzt, es wird ein wenig mit der Dynamik jongliert (ein klasse Part nur mit Gesang und Bass-Trommel), einige Breaks werden eingeworfen und schon hat Badwater den nächsten Hinhörer auf dem Tablett.
Dann zappen wir mal direkt zu "Whiskey Train". »Weekend comes let the party begin… turn it up loud, let the Hells Bells ring…«
Die Zündschnur ist abgebrannt und wir befinden uns mittendrin, im Southern Rock-getränkten Badwater-Gebräu. Hölle, die hauen den nächsten klasse Song aus dem Hinterwald in die heimischen vier Wände und mit dem Sänger/Gitarristen Bobby Wayne Hogshooter hat man ein wahres Talent in der Band.
Da braucht keiner der anderen Musiker seine Finger dreckig zu machen, alle Songs gehen auf Hogshooters Rechnung. Der hat es und ist wohl mit feinstem Southern Rock-Quellwasser gewaschen worden.
Macht die Fenster auf und lasst eure Nachbarn teilhaben am würzigen Rock'n'Roll Marke "Down At The River". Mit scharfer Gitarre und Harp (Ian Sullivan) hat man die Hochstimmung auf einer Party gepachtet.
"Bring On The Blues" ist ein gefühlvoller Schleicher, in dem es eine fein abgetönte Gitarre zu hören gibt und mit dieser Ballade fängt die Gruppe damit an, einen in die Knie zu zwingen.
Noch so ein Ding der sanften Verführung und es ist um einen geschehen. Was schreibe ich… mit "Oklahoma Son (Ballad Of Bill Doolin)" ist es schon so weit! Eine Outlaw-Nummer, die in Instant-Geschwindigkeit Eis zum Schmelzen bringt.
Ein abgefahrenes 6-Saiter-Solo jagt das nächste, die Twin-Gitarren funktionieren auch noch prächtig und Sullivan sorgt mit seinem Chorus-Gesang für gute Laune ("Beautiful Sad Song").
Was Hogshooter und Co. unter Groove verstehen, bringen sie durch "Country Line" aufs Servierbrett. It's only Southern Rock, but I like it!
"Living A Lie" ist großformatiges Midtempo-Kino und in "She's All Mine" riffen sich die Gitarren durchs Unterholz. Dreckig gespielt hat man das silberne Scheibchen auch noch mit einem passenden Sound versehen.
Abschließend lassen sie abermals ihren Country Rock aus den Lautsprechern fließen. "Aim's Getting Better" ist ein herrlicher Schunkler vor dem Herrn. Fiddle-Crouch ist wieder dabei und Sullivan hat seine Harp zwischen den Lippen.
Mit viel Drive und kompakt geht es auch: "Rolling Stoned" ist in aller Kürze mit dem ausgestattet, was ein ansprechender Southern Rocker haben muss.
"Straight From The Tap" fegt in 58 Minuten den Staub von der Straße und Badwater werden
8 von 10 RockTimes-Uhren auf das Tablett gestellt.
"Rockin' Into The Night"… and all night long. @DD, Danke!
Line-up:
Bobby Wayne Hogshooter (vocals, lead guitar)
Ian Sullivan (rhythm guitar, harps, vocals)
Garron Marsh (bass, vocals)
Arie Bird (drums)
Additional Musicians:
Randy Crouch (fiddle)
Matt Farinelli (guitar)
Micheal Fitch (drums)
Tracklist
01:Never Know (4:19)
02:Cheap Whiskey (3:56)
03:Rockin' Into The Night (4:12)
04:Rolling Stoned (3:18)
05:Whiskey Train (4:54)
06:Beautiful Sad Song (6:09)
07:Down At The River (4:12)
08:Bring On The Blues (5:49)
09:Oklahoma Son (Ballad Of Bill Doolin) (5:18)
10:Country Line (4:40)
11:Living A Lie (4:32)
12:She's All Mine (3:59)
13:Aim's Getting Better (3:14)
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