Zweites Album der texanischen Jung-Shooting-Stars! Nachdem sich das Quintett um die drei Bandleader
Ed Jurdi,
Gordy Quist und
Colin Brooks (ergänzt durch Bassist
Seth Whitney und Drummer
John Chipman) mit ihrem starken Debüt und vielen Auftritten bei uns in die Herzen der Americana-Gemeinde gespielt hatte (mittlerweile sogar dokumentiert durch schon ein deutsches Fanforum -
Deutsches Band Of Heathens-Forum) legen sie jetzt mit "One Foot In The Ether" den heiß erwarteten Nachkömmling hinterher.
Sämtliche Songs bis auf eine Ausnahme (das durch ihre Auftritte bereits bekannte, herrlich balladesk-rootsige
Gillian Welch/
David Rawlings-Stück "Look At Miss Ohio" - klasse hier die kurzen, an
Pink Floyd erinnernden atmosphärischen Zwischeninstrumentalpassagen), stammen aus der Feder des Dreigestirns
Jurdi/
Quist/
Brooks. Obwohl ich persönlich gar nicht so ein Freund von wechselnden Sängern innerhalb eines Bandgefüges bin, muss bei der
Band Of Heathens gerade dieses Stilmittel trotz ihrer recht unterschiedlichen Gesangscharaktere besonders hervorgehoben werden.
Die Jungs schaffen es immer wieder, punktgenau den richtigen Sänger für den richtigen Song einzusetzen. So ist es
Jurdi vorbehalten, den etwas soulig angehauchten Stücken (das supermelodische "Say", das lässig stampfende "Talking Out Loud") seinen Stempel aufzusetzen, während
Quist eher den im rootsigen Singer/Songwriter-Umfeld befindlichen Stücken (das Delta-bluesige "Golden Calf", das mandolinenbetonte "What's This World", "Look At Miss Ohio", mit klasse Southern-E-Solo) vorsteht und
Brooks den überwiegend Country-/Blues-lastigeren Part übernimmt (das gospelige "Shine A Light" mit herrlichem E-Slide in
Landreth-Manier, das groovige "Somebody Tell The Truth" mit starken E-Parts, oder "Hey Rider", das wie ein modernes Update von
Gregg Allmans legendärem "Midnight Rider" erscheint).
Und wenn ein Song eine gemeinsame Schnittmenge erkennen lässt, beginnt eben ein munteres Wechselspiel beim Frontgesang in den Strophen, ergänzt durch hervorragende eingeflochtene Harmoniegesänge im Refrain ("You're Gonna Miss Me"/"Right Here With Me"), die sich natürlich auch wie ein roter Faden durch die bereits vorher zitierten Lieder ziehen. Dass die Burschen zudem noch Instrumenten-technisch äußerst beschlagen sind, haben sie bei ihren zahlreichen Auftritten untermauert, so auch hier natürlich, wobei Brooks' formidable Dobroeinlagen besondere Freude erzeugen. Ein besonderes Lob gilt auch der hervorragenden Piano-/Organ-Arbeit von Gastmusiker Trevor Nealon, der vielen Songs ein spezielle Würze vermittelt.
The Band Of Heathens haben mit "One Foot In The Ether" einen erneuten Schritt nach vorne gemacht. Man darf sich schon jetzt auf die Präsentation der Songs in den demnächst anstehenden Konzerten freuen (siehe
unsere Tourtermine). Die CD kommt im Digi-Pack mit eingestecktem Booklet, das alle Songtexte beinhaltet. Absolute Kaufempfehlung, nicht nur für
BOH-Fans!