The Band Of Heathens / One Foot In The Ether
One Foot In The Ether Spielzeit: 53:12
Medium: CD
Label: Blue Rose Records, 2009
Stil: Americana

Review vom 27.09.2009


Daniel Daus
Zweites Album der texanischen Jung-Shooting-Stars! Nachdem sich das Quintett um die drei Bandleader Ed Jurdi, Gordy Quist und Colin Brooks (ergänzt durch Bassist Seth Whitney und Drummer John Chipman) mit ihrem starken Debüt und vielen Auftritten bei uns in die Herzen der Americana-Gemeinde gespielt hatte (mittlerweile sogar dokumentiert durch schon ein deutsches Fanforum -Deutsches Band Of Heathens-Forum) legen sie jetzt mit "One Foot In The Ether" den heiß erwarteten Nachkömmling hinterher.
Und das in Zusammenarbeit mit Mark Addison produzierte Zweitwerk wird der hohen Erwartungshaltung voll und ganz gerecht. Obwohl wieder zwar recht ähnlich das übliche Feld auf Grundlage bekannter Relevanzgrößen beackert wurde, muss man bei "One Step In The Ether" bereits einen deutlichen Reifeprozess attestieren, was sich vor allem wesentlich in den ausgefeilteren und spieltechnisch frischer klingenden Kompositionen niederschlägt.
Sämtliche Songs bis auf eine Ausnahme (das durch ihre Auftritte bereits bekannte, herrlich balladesk-rootsige Gillian Welch/David Rawlings-Stück "Look At Miss Ohio" - klasse hier die kurzen, an Pink Floyd erinnernden atmosphärischen Zwischeninstrumentalpassagen), stammen aus der Feder des Dreigestirns Jurdi/Quist/Brooks. Obwohl ich persönlich gar nicht so ein Freund von wechselnden Sängern innerhalb eines Bandgefüges bin, muss bei der Band Of Heathens gerade dieses Stilmittel trotz ihrer recht unterschiedlichen Gesangscharaktere besonders hervorgehoben werden.
Die Jungs schaffen es immer wieder, punktgenau den richtigen Sänger für den richtigen Song einzusetzen. So ist es Jurdi vorbehalten, den etwas soulig angehauchten Stücken (das supermelodische "Say", das lässig stampfende "Talking Out Loud") seinen Stempel aufzusetzen, während Quist eher den im rootsigen Singer/Songwriter-Umfeld befindlichen Stücken (das Delta-bluesige "Golden Calf", das mandolinenbetonte "What's This World", "Look At Miss Ohio", mit klasse Southern-E-Solo) vorsteht und Brooks den überwiegend Country-/Blues-lastigeren Part übernimmt (das gospelige "Shine A Light" mit herrlichem E-Slide in Landreth-Manier, das groovige "Somebody Tell The Truth" mit starken E-Parts, oder "Hey Rider", das wie ein modernes Update von Gregg Allmans legendärem "Midnight Rider" erscheint).
Und wenn ein Song eine gemeinsame Schnittmenge erkennen lässt, beginnt eben ein munteres Wechselspiel beim Frontgesang in den Strophen, ergänzt durch hervorragende eingeflochtene Harmoniegesänge im Refrain ("You're Gonna Miss Me"/"Right Here With Me"), die sich natürlich auch wie ein roter Faden durch die bereits vorher zitierten Lieder ziehen. Dass die Burschen zudem noch Instrumenten-technisch äußerst beschlagen sind, haben sie bei ihren zahlreichen Auftritten untermauert, so auch hier natürlich, wobei Brooks' formidable Dobroeinlagen besondere Freude erzeugen. Ein besonderes Lob gilt auch der hervorragenden Piano-/Organ-Arbeit von Gastmusiker Trevor Nealon, der vielen Songs ein spezielle Würze vermittelt.
The Band Of Heathens haben mit "One Foot In The Ether" einen erneuten Schritt nach vorne gemacht. Man darf sich schon jetzt auf die Präsentation der Songs in den demnächst anstehenden Konzerten freuen (siehe unsere Tourtermine). Die CD kommt im Digi-Pack mit eingestecktem Booklet, das alle Songtexte beinhaltet. Absolute Kaufempfehlung, nicht nur für BOH-Fans!
Tracklist
01:L.A. County Blues
02:Say
03:Shine A Light
04:Golden Calf
05:What's This World
06:You're Gonna Miss Me
07:Right Here With You
08:Let Your Heart Not Be Troubled
09:Somebody Tell The Truth
10:Look At Miss Ohio
11:Talking Out Loud
12:Hey Rider
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