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Barclay James Harvest / Caught Live
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Ein großer Name und gleichzeitig großes Kino? "Caught Live" zeigt Barclay James Harvest in Originalbesetzung auf Europatournee. Und dabei streift der Vierer natürlich auch Deutschland. Klare Sache, 1974 - 1977, in dieser Zeit befand sich die Band wohl auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Zwar gab es später nach dem Ausstieg von 'Woolly' Wolstenholme noch große kommerzielle Erfolge, jedoch würde ich die Musik der Band in ihrer Urbesetzung musikalisch dem progressiven Rock zuordnen. Ausgefeilte Arrangements, von den Keyboards stark dominiert, zeichneten die Stücke zum damaligen Zeitpunkt aus.
Es ist schön, dass sich ihre Fans das Material nun wieder zu sich nach Hause holen können. Es gibt von Barclay James Harvest in dieser Besetzung leider so gut wie kein Filmmaterial. Von daher gesehen macht es diese DVD sehr wertvoll.
Wer aber glaubt, dass er sich genussvoll vor einen Fernsehen setzen kann und nun ein stimmungsvolles Konzert mit toller Lightshow und gutem Sound geboten bekommt, der wird enttäuscht sein. Der Klang der Songs ist ehrlich gesagt schlecht bis miserabel, auch wenn von offizieller Seite behauptet wird, dass hier technisch richtig 'gebohrt' worden ist. Ab "Crazy City" ist die Gitarre von John Lees überhaupt nicht zu hören. Ich stelle mir die Frage, ob die Tonsegmente der Klampfe überhaupt vorhanden sind, denn andernfalls wäre es doch vielleicht möglich gewesen, die Tracks mittels der modernen Technik im Nachhinein noch einmal aufzuteilen und die Mischung neu zu dosieren.
Sei es drum, für Fans von Barclay James Harvest ist die DVD ganz klar ein Muss. Nostalgie pur, vor allen Dingen wegen Schlagzeuger Mel Pritchard, der leider 2004 verstorben ist. Die Bildqualität ist auch nicht gerade 'prall', dafür aber sehr alt. Das stört mich also weniger.
Als Bonus-Features wird hier eine 13-seitige Bandbiographie angeboten, die man sich allerdings besser und bequemer aus dem Netz holt. Dazu gibt es die Profile der Musiker, leider nur in schriftlicher Form. Auch ansonsten ist der Service nicht gerade als großartig zu bezeichnen. Es befindet sich in der Schachtel ein Booklet, welches sich bei näherer Betrachtung lediglich als DVD/Video-Katalog entpuppt und mit der Band nichts zu tun hat.
Es gibt die üblichen Einstellmöglichkeiten, Untertitel sind in englisch oder französisch möglich. Die einstellbaren Sounds haben bei mir keine große Wirkung gezeigt.
Im Ergebnis soll man den Braten nicht schlechter reden als er wirklich ist. Fans der Band, die absolut nostalgisch veranlagt sind, sollten bei möglichst guter Kosten-Nutzen-Rechnung die Kohle rausrücken. Barclay James Harvest bieten leider ansonsten kaum Möglichkeiten, sich die Formation in dieser Besetzung klanglich und zugleich bildlich zu sichern. Wer sich allerdings gerne Konzerte im ansprechenden Format ansieht, der lässt diesen Silberling mal besser im Regal stehen. Diesen Leuten rate ich, bei einem gutem Glas Rotwein eine der genialen Platten von Barclay James Harvest aufzulegen. Damit ist man dann besser bedient.
Line Up:
John Lees (guitars, vocals) Les Holroyd (bass, guitars, vocals) Stuart 'Woolly' Wolstenholme (keyboards, vocals) Mel Pritchard (drums)
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