Batten Down The Hatches / Bäng Bang
Bäng Bang Spielzeit: 35:42
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2012
Stil: Rock

Review vom 02.09.2012


Markus Kerren
Nordrhein-Westfalen... Brennpunkt Recklinghausen. Hier ist eine Band angesiedelt, die richtig Alarm macht. Insgesamt neun Songs haben die fünf Jungs von Batten Down The Hatches (BDTH) in Eigenregie eingezimmert, um damit die erste von hoffentlich noch vielen folgenden Sprossen auf der Rockleiter zu erklimmen.
Der Spruch bzw. Bandname Batten Down The Hatches bedeutet so viel wie 'prepare for trouble'. Und auf einen rockmusikalischen Sturm sollte man sich tatsächlich vorbereiten, während man das Debütalbum der Westdeutschen in die Anlage schiebt. Die klassischen, zumeist im Midtempo gehaltenen Rocknummern sind sehr stark und abwechslungsreich komponiert wie arrangiert worden und man merkt den Protagonisten deutlich an, dass sie ihre Arbeitsgeräte nicht erst letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen haben.
Stilecht beginnt der Fünfer das Album mit dem Song, nach dem er sich benannt hat. Eine fette Rhythmusgitarre eröffnet eine geile Rocknummer, die über alle Attribute verfügt, die eine solche eben benötigt. Raue Riffs, richtig gute Gesangsmelodien und ein starkes Arrangement sorgen umgehend für beste Laune beim Hörer. In der Mitte dann ein herzerfrischendes Gitarrensolo, das mich grinsend wie zustimmend nicken lässt und dem Stück die letzte Ölung verpasst. Auch beim Titelsong wird nicht runtergeschaltet, sondern weiterhin fein nach vorne gerockt. Was sich umgehend einstellt, ist die Gewissheit, es hier mit einer waschechten und großartigen Live-Band zu tun zu haben, die gewiss niemanden unzufrieden nach Hause gehen lässt.
BDTH lassen es auch zum Schluss mit "Never Too Loud (Shit... But Hey!)" noch einmal so richtig fett krachen. Die Band spielt hervorragend zusammen und alleine die Verflechtungen der beiden Gitarren machen schon einen Höllenspaß. Dahinter bilden Fabtone und Rio Wild Stick in ihrer Funktion als Rhythmusabteilung ein wahres Powerhouse und zusammen ergibt das dann eine sehr runde Sache. Ebenfalls sehr geil kommt "Drive-By Shootin'", das mit dem Bass eröffnet wird, bevor die restlichen Instrumente hinzu kommen und sich das Ganze in einem sehr eingängigen Refrain entlädt.
Wenn das anfängliche Gitarrenriff von "All Down For Gold" zunächst auch Assoziationen mit dem Stones-Klassiker "Let s Spend The Night Together" hervorruft, so verflüchtigt sich dieser Eindruck aber wieder sehr schnell, während sich der Track eindeutig in Richtung eines BDTH-Originals entwickelt. Das Stück steigert sich in einen wahren Groove-Walzer, während die clever gesetzten Gitarren die Akzente setzen. "B'glore Riots" hat eine kleine australische Schlagseite und erinnert sehr angenehm an Combos wie die göttlichen Rose Tattoo oder auch die Starkstrom-Elektriker. Allerdings gilt hier ebenfalls: Richtig gutes wie eigenständiges Songwriting und sehr clevere Gesangslinien, die mächtige Background Vocals nach sich ziehen.
Klar muss man bezüglich des Sounds dieser Eigenproduktion im Vergleich zu Hochglanz-Produkten der großen Plattenfirmen ein paar Abstriche machen, aber dennoch haben wir es hier mit einer sehr guten Produktion zu tun, die nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch auf Partys und im Auto sehr viel Spaß macht. Falls ihr eine Möglichkeit findet und zunächst mal das eine oder andere Ohr riskieren wollt, dann würde ich euch dafür "Batten Down The Hatches", "Drive-By Shootin'", "B'glore Riots", den Titelsong oder "Never Too Loud (Shit... But Hey!)" empfehlen.
Oder noch besser: Schaut euch die Jungs am besten mal Live auf der Bühne an. Im Anschluss werdet ihr dieses Album dann sowieso mit nach Hause nehmen.
Line-up:
Dirk (vocals)
Lazy (guitars)
Longhorn Silver (guitars)
Fabtone (bass)
Rio Wild Stick (drums)
Tracklist
01:Batten Down The Hatches
02:Bäng Bang
03:Drive-By Shootin'
04:Black Breath
05:All Down For Gold
06:Can't Follow You
07:Black Mariah
08:B'glore Riots
09:Never Too Loud (Shit... But Hey!)
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